Zum Sterben schoen
annehmen, wann immer wir können. Ich muss mich auch um meine Eltern kümmern, und Willie und Justin haben ebenfalls Familien, die von ihnen abhängig sind.«
Willie zog seine Brieftasche heraus, um seine Familie vorzuzeigen, eine rothaarige Frau und drei karottenköpfige kleine Mädchen. Justin wollte sich nicht ausstechen lassen. Behutsam zog er das Foto seiner Frau heraus und reichte es Bessie Jean.
»Sie heißt Kathy«, sagte er mit stolzerfüllter Stimme. »So etwa am ersten August erwartet sie unser erstes Baby.«
»Erwarten Sie einen Jungen oder ein Mädchen?«, fragte Laurant.
Justin lächelte. »Kathy und ich haben entschieden, dass wir es nicht wissen wollen. Wir wollen uns überraschen lassen.« Mit einem Blick über die Schulter zur Band sagte er: »Kathy tanzt so gerne. Bestimmt wäre sie gerne hier.«
»Wir legen alle Vierzehnstundentage ein«, berichtete Mark.
»Es ist gutes Geld, deshalb macht es uns nichts aus«, warf Justin ein.
»Justin, wir haben Ihnen noch nicht richtig dafür gedankt dass Sie uns mit dem Garten geholfen haben«, sagte Viola. »So beschäftigt Sie auch sind, Sie haben die Zeit gefunden, uns zur Hand zu gehen. Ich glaube, ich backe Ihnen einen schönen Schokoladenkuchen. Das ist meine Spezialität.«
»Das ist sehr nett von Ihnen, Ma’am, aber wir machen Überstunden in der Abtei, und ich komme erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause. Doch Schokoladenkuchen mag ich sehr.«
Viola strahlte. »Also dann backe ich Ihnen einen. Ich lasse ihn einfach auf der Treppe oder stelle ihn Ihnen in die Küche.«
Mark begann, darüber zu reden, welche Arbeiten noch vor dem Jubiläum erledigt werden mussten. Willie zog Justin auf, dass er die leichte Arbeit auf der Orgelempore tat, während sie mit ihren Farbeimern das Gerüst hinauf- und herunterklettern mussten.
»He, ich tue mein Teil«, sagte Justin. »Die Dämpfe vom Lack sammeln sich auf der Empore. Mir wird ganz schwindelig davon. Deshalb mache ich mehr Pausen als ihr Jungs.«
»Zumindest hast du die Füße auf dem Boden, während du arbeitest. Willie und ich turnen die halbe Zeit in halsbrecherischer Höhe herum.«
»Was tun Sie auf der Empore?«, fragte Laurant.
»Das alte, verrottete Holz herausreißen und es ersetzen. Um die Orgel herum war ein großer Wasserschaden. Es ist eine mühsame Arbeit, aber es wird wirklich gut aussehen, wenn ich damit fertig bin.«
»Wie gefällt es Ihnen im Haus der Morrisons?«, fragte Bessie Jean.
»Es ist in Ordnung«, meinte Mark achselzuckend. »Justin fand, wir sollten die Hausarbeit aufteilen, deshalb hält jeder sein Zimmer sauber. Das macht es leichter.«
Nick verschlang zwei Hamburger, während er dem Gespräch folgte. Feinberg hatte ihm erzählt, dass Wesson diese drei Männer bereits aussortiert hatte. Er hatte alle drei überprüfen lassen. Sie waren Farmer, die als Zimmermänner arbeiteten und gegen die Uhr ankämpften, um die Renovierungen fertig zu stellen. Aber was Nick betraf, waren es immer noch Verdächtige. Ebenso wie jeder andere Mann, der am Picknick teilnahm. Er hatte nicht vor, irgendjemanden in Holy Oaks auszusortieren.
Einer der High-School-Jungen klopfte Laurant auf die Schulter und bat sie um einen Tanz. Freundlich akzeptierte sie, bevor Nick irgendeinen Einwand dagegen erheben konnte. Er folgte ihnen an den Rand der Tanzfläche, stand dort mit auf der Brust verschränkten Armen und beobachtete sie.
Die Band spielte einen alten Elvis-Presley-Song. Laurant wiegte sich zur Musik, während ihr begeisterter Tanzpartner wilde Kreise um sie zog. Sie musste seinen Ellenbogen ein paarmal ausweichen, weil die Arme und Beine des Burschen in alle Richtungen flogen. Nick fand, er sehe aus wie ein Statist in einem schlechten Karatefilm, und er wusste, dass Laurant Mühe hatte, ernst zu bleiben. Andere Paare ließen dem Knaben viel Platz, vermutlich, damit sie nicht getreten wurden.
Im Laufe der nächsten Stunde wurde sie immer wieder auf die Tanzfläche gezerrt, wenn der Bandleader die Widmungen verlas und die gewünschten Lieder spielte. Wenn Laurant nicht tanzte, half sie beim Aufräumen und wurde ständig von Männern, Frauen und sogar Kindern begrüßt. Sie bewegte sich mit einer Anmut und Ungezwungenheit durch die Menge, um die er sie beneidete.
Sie hatte ihm erzählt, dass sich die Menschen in Holy Oaks umeinander kümmerten, aber jetzt sah er es mit eigenen Augen. Früher glaubte er immer, es würde ihn verrückt machen, wenn alle wussten, was er tat. Jetzt
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