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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Vielen Dank für nichts.«
    Polly fand ihre Sprache wieder. »Könnten wir nicht ... ich meine, würdest du ... könnten wir nicht weiter Geliebte sein?«
    Diesmal fürchtete sie wirklich, er würde die Hand gegen sie erheben. Er ballte die Faust und holte aus, sie schoß vor, prallte aber auf seine eigene Handfläche. Wenn er ihr Gesicht getroffen hätte, wäre ihr Kiefer gebrochen. Er rang lange nach Atem und zitterte. Aber als er das Wort ergriff, war er wieder die Ruhe selbst.
    »Ich dachte immer, daß es nichts Verletzenderes, Beleidigenderes gibt als das Angebot, ›gute Freunde‹ zu bleiben. Das war ein Irrtum. Es gibt Schlimmeres – nämlich dein Vorschlag, daß du mich als Kuscheltier, als Gigolo halten willst. Ein Gigolo, der zahlt. Das setzt allen Beleidigungen die Krone auf.«
    Er verbeugte sich spöttisch. »Ich fürchte, ich muß dein großzügiges Angebot ausschlagen, aber bitte zögere nicht, es jemandem zu machen, der weniger Skrupel hat als ich. Es wäre ein Jammer, wenn dieser wundervolle Körper und dein erotisches Talent brach liegen würden.«
    Er schnappte sich seinen Mantel und zog ihn an. In diesem Ungetüm sah er aus wie ein wütender Bär.
    »Eines solltest du nicht vergessen, wenn du dir deinen Beschäler aussuchst – nichts was er mit dir oder du mit ihm machst, wird auch nur halb so schön sein wie das, was wir miteinander erlebt haben. Weil es nur um nackten Sex und sonst nichts gehen wird. Du verzichtest auf das Echte und Schöne um deiner Unabhängigkeit willen. Ich hoffe, du bist glücklich dabei.«
    Die Tür schlug hinter ihm zu, und der Knall hallte noch lange in ihren Ohren wider. Das Telefon klingelte. Ein Lokalreporter wollte einen Artikel über sie und ihre Bemühungen, die historischen Gebäude zu erhalten, schreiben.
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, zischte sie und donnerte den Hörer auf die Gabel.
    Polly schlenderte langsam den Hügel hinauf. Ihre Einkaufstaschen waren schwerer als sonst. In einer von ihnen steckte eine Flasche Whisky – gekauft von dem Geld, das für die Telefonrechnung bestimmt war. Mit ein bißchen Glück würde die Telekom ihren Apparat stillegen, und sie mußte nie mehr den Hörer abnehmen.
    Aber bis jetzt war nichts dergleichen geschehen. Das verflixte Ding klingelte sich die Seele aus dem Leib, als Polly sich mit ihren Taschen durch die Haustür kämpfte. Sie wußte, daß es ihre Mutter war: durch eine uralte, mütterliche Zauberkraft hatte Sylvia Cameron in Erfahrung gebracht, daß ihre Tochter einen der begehrtesten Männer von Gloucestershire zurückgewiesen hatte (man bedenke, daß Polly nicht mehr taufrisch war und nicht mehr allzu wählerisch sein konnte), und jetzt wollte sie wissen, warum.
    »Hallo?«
    »Liebling! Du klingst grauenvoll! Was ist passiert?«
    War es möglich, daß Sylvia bereits alles wußte? »Ich bin ein bißchen müde ...«
    Sylvias Mitgefühl war grenzenlos. »Das überrascht mich nicht. Nach allem, was du durchmachen mußt.«
    »Was muß ich durchmachen?«
    »Es steht in der Zeitung.«
    »In welcher Zeitung?«
    Sylvia sagte es ihr. Wie es schien, hatten einige überregionale Tageszeitungen die Story übernommen.
    »Also wirklich, Mummy, wenn du diese Revolverblätter liest ...«
    »Ich hab’ sie nicht selbst gekauft, Liebes. Sie ist mir beim Friseur zufällig in die Hände gefallen.«
    Polly dachte daran, ihrer Mutter einen Friseur mit mehr Niveau zu empfehlen, aber sie hatte keine Gelegenheit dazu.
    »Du und David Locking-Hill. Seid ihr wirklich verlobt?« erkundigte sich Sylvia in scharfem Ton.
    »Nein.«
    »Oh, gut. Es wäre grausam, wenn du mir eine so wichtige Sache nicht erzählen würdest.«
    Polly lachte matt. »So etwas würde ich dir nie antun, Mum. Ich weiß doch, was es für dich bedeutet ...«
    »Es ist eine Schande, wenn eine Mutter derartige Dinge als letzte erfährt.«
    »Ja.«
    »Aber wieso behaupten dann die Zeitungen, daß ihr verlobt seid?«
    »Ich habe keine Ahnung. Du weißt doch, wie diese Journalisten sind – sie übertreiben immer und lügen das Blaue vom Himmel, wenn es sein muß.«
    »Unverschämtheit. Trotzdem – ich denke, er wird dich heiraten, wenn du dich entschuldigst.«
    »Wofür sollte ich mich entschuldigen?«
    »Egal, Liebling. Das ist die Rolle der Frau. Männer können nicht um Verzeihung bitten, also müssen es die Frauen tun. Dann kann der Mann sagen: ›O nein, es war alles mein Fehler.‹«
    »Mummy, du bist verrückt.«
    »Er ist so ein netter Mann und genau der richtige für

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