Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)
daß Sie in einem anderen Spiel spielen. Aber trotzdem sind Sie die einzige, die ich als Dads Frau aushalten könnte.«
»Wieso?«
»Zum Beispiel, weil er und ich in diesem Punkt denselben Geschmack haben.«
Sie war entsetzt. »Patrick!«
Zum erstenmal an diesem Abend zuckte ein Lächeln über seine Mundwinkel, und in diesem Augenblick sah er David unglaublich ähnlich. »Sie brauchen nicht gleich einen Anfall zu kriegen. Ich sag doch bloß, daß ich Sie mag – ich hab nicht vor, Dad um die Ecke zu bringen, damit wir ein bißchen Spaß im Bett haben könnten.«
»Patrick!«
»Und ich weiß, Sie würden nie versuchen, eine Mutter für mich zu sein.«
Polly schauderte. »Lieber würde ich Rosemary’s Baby an Kindes Statt annehmen.«
»Genau. Und Sie drehen auch nicht durch, wenn ich mich nicht dem unterwerfe, was die Privilegierten als normales Benehmen ansehen.«
Polly dachte nach. »Nein«, gab sie zu, »vermutlich nicht.«
»Und – mögen Sie meinen Dad nicht? Ist er Ihnen zu verknöchert? Ich sehe ja ein, daß er nicht die beste Wahl ist, wenn man eine offene Ehe und all den Scheiß haben will. Über solche Sachen hat er ziemlich altmodische Ansichten.«
»Selbstverständlich bin ich nicht für offene Ehen! Ich liebe David sehr, aber ich kann ihn nicht heiraten.«
»Zum Teufel, warum nicht?«
»Weil –« Sie hatte es satt, immer wieder diese Frage zu beantworten, und vollzog eine umfassende Geste, um das Verfahren abzukürzen. »Sieh dir mein Haus an. Es ist meins, und ich liebe es. Aber es ist nicht dasselbe wie euer Haus. Wir haben einen vollkommen unterschiedlichen Hintergrund, Patrick. So etwas ist sehr wichtig. Ich würde einer Ehe nicht mehr Chancen geben als einem Schneeball in der Hölle.«
»Weil Dad in einem großen Haus wohnt und Sie nicht?«
»Da ist noch meine Töpferei. David möchte sicher eine Frau haben, die ihn mit seiner Pfeife und den Hausschuhen erwartet, wenn er nach Hause kommt. Ich bin nicht bereit, alles stehen und liegen zu lassen, nur um für ihn zu kochen. Oh, ich bin sicher, er kann sich mit meinem Töpfern abfinden, solange es sich in Grenzen hält und seine Bequemlichkeit nicht stört, aber von Frauen, die Männer wie David heiraten, wird erwartet, daß sie die Ehe als Karriere betrachten.«
»Sie haben keinen einzigen Beweis für diese Thesen.«
»Patrick, du bist wahrscheinlich zu jung, um zu wissen, wie die Frauen jahrhundertelang ...«
»Ja, ist ja schon gut.«
»Aber Männer wie David – ich meine, Männer aus Davids gesellschaftlichen Kreisen erwarten viel von ihren Frauen. Sie verlangen nicht, daß sie Böden schrubben, vermutlich nicht einmal, daß sie Hemden bügeln, aber die Ehemänner müssen immer an erster Stelle kommen. Nimm an, David könnte sich für zwei Wochen von seinen Geschäften loseisen und will mit mir irgendwohin fahren. Wie würde er reagieren, wenn ich etwas anderes, ganz Wichtiges vorhätte und ihn nicht begleiten könnte?«
»Enttäuscht?«
»Enttäuscht und verärgert. Er wäre wütend auf meine Arbeit, und ich wäre zwischen ihm und meinen anderen Pflichten hin und her gerissen und würde beides irgendwie vernachlässigen.« Sie holte tief Luft. Es war ihr wichtig, Patrick verständlich zu machen, weshalb sie seinem Vater das Herz brach. »Und wie sieht die gesellschaftliche Seite aus? Ich vergnüge mich genauso gern wie jeder andere Mensch auch, aber auf meine Weise und bestimmt nicht so, wie es die überkommenen, spießigen Sitten vorschreiben, nach denen sich die Ladies zurückzuziehen haben, während die Herren ihren Port trinken.«
»Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen, aber Sie scheinen Dad nicht richtig zu kennen. Er kommt seinen gesellschaftlichen Pflichten nach, das schon, aber es macht ihm keinen großen Spaß. Er ist nicht scharf auf so ein Zeug, er schwimmt nur mit dem Strom. Wenn Sie als seine Frau mit dieser langweiligen alten Scheiße aufräumen, dann hat er bestimmt nichts dagegen; im Gegenteil – es würde ihn freuen.«
Polly zuckte mit den Achseln. »Du sagst das vielleicht nur aus Loyalität deinem Vater gegenüber, vielleicht glaubst du sogar wirklich daran. Aber du könntest dich täuschen.«
»Und Sie sind nicht bereit, das Risiko, es herauszufinden, auf sich zu nehmen?«
Früher hätte sie keinen Augenblick gezögert – eine Ehe war für sie von vornherein nicht in Betracht gekommen. Jetzt war sie nicht mehr so überzeugt, und ihre Argumente waren weniger stichhaltig. »Wenn ich es tun und zu
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