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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nur gesagt, um dich zu schützen.«
    »Um mich zu schützen – wovor?« wollte sie wissen.
    Seine Miene erinnerte sie daran, daß sie die Flucht ergriffen und es ihm ganz allein überlassen hatte, mit der Pressemeute fertig zu werden. »Vor all dem, was ich erlebt habe, seit diese absurde Eskapade ihren Anfang genommen hat.«
    Sie weigerte sich, die Schuld für irgendeines der Geschehnisse auf sich zu nehmen. »Darf ich dich daran erinnern, daß ich rein gar nichts damit zu tun habe? Ich habe dich nicht gebeten, dich einzumischen. Du hast das ganz allein entschieden. Und wenn du so viel Geld herumliegen hast, daß du zehn Tausender zum Fenster rausschmeißen oder für einen wohltätigen Zweck spenden kannst, dann herzlichen Glückwunsch. Aber versuch nicht, mir Schuldgefühle einzureden oder mich dafür verantwortlich zu machen.«
    David betrachtete sie lange. »Ob du es willst oder nicht, du bist verantwortlich.«
    »Wie kommst du auf diese lächerliche Idee?«
    Er ging zum Tisch und ordnete die Zeitungen zu akkuraten Stapeln, ohne selbst zu wissen, was er tat.
    »Ich war bei Bradley.«
    »Ach ja? Und wie geht’s deinem alten Kumpel?«
    David bedachte sie mit einem kalten Blick. »Er ist ein spießiger Banause.«
    Polly wären noch mehr Worte eingefallen, die Mr. Bradley und seine Ansichten treffend beschrieben hätten.
    »Und?«
    »Zuerst wollte er mir nicht verraten, was er mit den Gebäuden und dem Gelände vorhat. Als er mir schließlich doch die Pläne zeigte, wurde mir klar, weshalb ihr so leidenschaftlich gegen diese Entwicklung protestiert habt.«
    Polly wartete, solange sie konnte, auf mehr, aber David schien sich in Schweigen hüllen zu wollen. »Also hast du das Geld gestiftet, weil du ehrlich der Meinung warst, daß es einem guten Zweck dient?« drängte sie ihn.
    Er überlegte sich seine Antwort quälend lange. »Nicht ganz.«
    »Um Himmels willen, warum hast du es dann getan?«
    »Du kannst manchmal unglaublich dumm sein, Polly«, sagte er so sanft, daß Pollys Ärger über seine eigenmächtige Presseankündigung verrauchte.
    »Kann ich das?«
    »Du verstehst überhaupt nichts.«
    »Das ist wohl kaum mein Fehler – du erklärst mir ja nichts.«
    »Ich dachte, du könntest dir alles auch ohne Erklärungen zusammenreimen.«
    »Was soll ich mir zusammenreimen?«
    »Daß ich zehntausend Pfund ausgegeben habe, um es dir zu ersparen, diese verdammten Leitern hinaufzuklettern. Ich dachte du weißt, warum ich dich wieder heruntergeschleppt habe, warum ich den ganzen Sonntagnachmittag versucht habe, dich vor den Presseleuten zu schützen. Du kleiner Dummkopf – ich habe das alles nur getan, weil ich dich liebe.«
    Polly hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Sie brach auf dem Sofa zusammen und überlegte, ob sie den Kopf zwischen den Knien in Sicherheit bringen sollte. Aber so viel konstruktive Energie brachte sie nicht mehr auf.
    David schien ebenso schockiert zu sein wie sie. »Ich glaube, diese Worte habe ich noch nie zuvor zu jemandem gesagt.«
    »Nicht einmal zu Angela?«
    »Nicht so – nein.«
    Polly befeuchtete ihre Lippen. Sie war wie gelähmt. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    David setzte sich auf die Sessellehne. Seine riesige Gestalt sank ein wenig in sich zusammen. Plötzlich wirkte er entsetzlich matt. »Das verrät mir alles, was ich wissen muß.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn du nicht weißt, was du auf eine Liebeserklärung antworten sollst, ist es relativ eindeutig, daß du meine Gefühle nicht erwiderst. Hast du dich deshalb entschieden, mich nicht zu heiraten?« fuhr er tonlos fort.
    »Nein – nein, eigentlich nicht. Wir beide passen nicht zueinander. Jeder von uns führt ein vollkomme anderes Leben. Du wohnst in einem riesigen Haus, und Leute wie Mrs. Kidd schwirren um dich herum und versuchen, dir alles recht zu machen, und ich wohne hier. Und Leute wie Mac sind meine Freunde.«
    »Ich glaube, ich kenne Mac nach der gemeinsamen Nacht auch ganz gut.«
    »Ja, aber du hättest ihn nie getroffen, wenn ich nicht gewesen wäre.«
    »Nein, aber ...«
    »Unsere Kreise sind grundverschieden, David. Eine Ehe mit dir wäre für mich so, als würde man einen Rhododendron in englische Erde verpflanzen.« Sie merkte, daß ihm das nicht viel sagte. »Für eine Weile ginge vielleicht alles gut, aber dann würden die Blätter an den Rändern gelb werden und zum guten Schluß verdorrt der ganze Strauch. Wenn ich mich in deine Welt verpflanzen ließe, würde ich meine Identität

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