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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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müssen auch alle anderen auf Diät sein, nicht wahr?« Sheldon klang eher verletzt als ärgerlich.
    Polly entfernte einen kleinen Stein, der sich ins Risotto verirrt hatte. »Es wird Ihnen guttun, Sheldon.«
    »Wie geht’s deinen Jungs, David?« wollte Melissa wissen, nachdem sie eine Gabelvoll Kressesalat beunruhigend lange inspiziert hatte. »Ich finde, du wirst großartig mit ihnen fertig. Die jungen Leute heutzutage sind so undankbar .«
    »Waren junge Leute nicht zu allen Zeiten undankbar?« warf Polly milde ein. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, weil Melissa keine Schnecke in ihrem Salat vorgefunden hatte.
    »Ganz und gar nicht. Ich war mir immer bewußt, wie hart meine Mummy gearbeitet hat, um meine Ballsaison zu einem Erfolg zu machen.«
    »Sie meinen, sie wurden in die Gesellschaft eingeführt?« Alan war beeindruckt. »Auf dem Queen Charlotte’s Ball? Ich glaube, wir haben noch nie jemanden kennengelernt, der ›eine Saison‹ hatte.«
    »Was ist mit diesen beiden Antiquitätenhändlern?« hakte Polly nach. »Ich dachte, die sind ziemlich gute Freunde von euch, und sie müssen auf Bällen von einem Haufen Queens gewesen sein.«
    Sheldon kicherte. Melissa ignorierte diese Abweichung von einer höflichen Unterhaltung und griff ihr eigentliches Thema wieder auf. »Und sie kleiden sich so grauenvoll. Das ist einer der Gründe, warum ich der Meinung bin, man sollte sie so früh wie möglich auf eine gute Schule schicken. David wird mir da sicher zustimmen.« Melissa beugte sich zuversichtlich vor. »Ich erinnere mich, wie Angela mir vor vielen Jahren davon erzählt hat, daß David seine Jungs schon bei der Geburt auf seiner alten Schule angemeldet hat.«
    Arme Melissa. Es schien fast, als könnte sie nicht den Mund aufmachen, ohne jemandem ernstliches Unbehagen zu bereiten. Wenn sie gewußt hätte, daß Davids alte Schule, welche auch immer das sein mochte, in der Erziehung bei einem seiner Söhne total versagt hatte, hätte sie das bestimmt nicht erwähnt.
    »Ich halte das ganze System der Privatschulen für antiquiert und ausgesprochen grausam«, stellte Bridget klar. »Man sollte seine Kinder in ein örtliches Gymnasium schicken und damit basta.«
    Polly unterdrückte einen hilflosen Seufzer. Bridget war offensichtlich ganz versessen darauf, Melissa den Kopf zurecht zu setzen, daß sie nicht mehr ganz bei der Wahrheit blieb. Natürlich schickte sie ihre Kinder auf eine örtliche Schule, aber einer der Gründe, warum Alan und sie in diese Gegend gezogen waren, war, daß es hier ausgezeichnete Schulen gab. Außerdem war sie im Schulvorstand und verbrachte eine Menge Zeit damit, nach dem Rechten zu sehen. Ihr ›und damit basta‹ erforderte viel Mühe und Hingabe.
    »Und was die Schuluniformen betrifft«, fuhr Bridget, die sich für diese Thema mehr und mehr erwärmte, fort, »auf dem Kontinent gibt es so etwas nicht, wissen Sie.«
    Melissa wußte das nicht, oder es war ihr gleichgültig. »Natürlich« sagte sie freundlich, »wenn sie es sich nicht leisten können ...«
    »Es ist keine Sache des Geldes«, unterbrach Bridget sie eisig.
    »Doch, das ist es«, schaltete sich Alan ein. »Wir könnten es uns wahrscheinlich wirklich nicht leisten, unsere Kinder auf Privatschulen erziehen zu lassen.« Er versuchte, dem Gespräch eine Wendung zu geben, ehe Bridget ihren Protest, daß kein Geld der Welt sie dazu bringen könnte, ihre Kinder fremden Menschen anzuvertrauen, loswerden konnte.
    »David ist mit mir einer Meinung«, sagte Melissa. »Die richtige Schule ist ungeheuer wichtig.«
    »Genaugenommen«, meinte David müde, »ist Patrick vor kurzem aus dem Internat geflogen.«
    Eine Weile herrschte entsetztes Schweigen. Melissa hatte den Mut, es zu brechen.
    »O David, das tut mir so leid.« Sie legte ihre Hand auf die seine und drückte sie.
    »Sein Sohn ist nicht gestorben, Melissa«, fauchte Bridget. »Er hat nur ein Internat verlassen. Gut für ihn.«
    Auch wenn sie noch so sehr ihre Ansichten teilte, hätte Polly ihrer Freundin am liebsten eine geknallt. Normalerweise konnte man sich felsenfest darauf verlassen, daß Bridget, ohne sich bei den Leuten einzuschleimen, keine Unruhe stiftete. Und ausgerechnet heute saß sie da und tat nichts anderes, als Melissa unverblümt ihre Meinung zu sagen.
    »Es ist so undankbar von ihm.« Melissa schüttelte traurig den Kopf.
    »Eigentlich nicht«, widersprach Polly. »Wenn Davids Sohn schon bei der Geburt in diesem Internat angemeldet worden ist, kann man es nicht

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