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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Händen, als ihr bewußt wurde, daß sie beabsichtigte, ihren Gästen auch zum Nachtisch Orangen vorzusetzen. Das war ein Lapsus, der Melissa niemals unterlaufen würde, aber jetzt konnte sie die Orangenstücke nicht mehr aus dem Salat picken. Es mußte auch so gehen.
    Typisch, wenn sie wirklich jemanden gebrauchen könnte, der ihr half, die Schüsseln ins Wohnzimmer zu tragen, blieben ihre Gäste wie angenagelt auf ihren Stühlen sitzen. Vielleicht hatten sie mitangehört, wie sie Sheldon bedroht hatte, und wagten es jetzt nicht mehr, die Küche zu betreten. Schließlich schaffte sie alles allein und ließ sich wieder in ihrer Mitte nieder.
    Sie war nicht lange weggewesen, aber der heiklen Atmosphäre bei dieser Dinnerparty hatte ihre Abwesenheit nicht gutgetan.
    »Ich halte es für selbstsüchtig, wenn die Menschen den Fortschritt aufhalten, nur weil sie keine Veränderungen mögen«, sagte Melissa. »Denken Sie doch mal, wie viele neue Arbeitsplätze entstehen, wenn diese alten Läden durch neue ersetzt werden.«
    Bridget faltete ihre Serviette, als würde ihr Leben davon abhängen. »Also sind Sie dafür, daß die alten Häuser dem Erdboden gleichgemacht werden sollen?«
    »Absolut. Sie sind ein häßlicher Schandfleck und tragen die Hauptschuld daran, daß Laureton so lange eine schmuddelige heruntergekommene Kleinstadt geblieben ist. Ich fahre nie auch nur in ihre Nähe, wenn ich es vermeiden kann.«
    Bridgets Zartgefühl, das schon seit einiger Zeit schwerer Belastung ausgesetzt war, verabschiedete sich vollends. »Und Pollys Einladung heute abend anzunehmen, konnten Sie nicht vermeiden?«
    Als sie begriff, was sie gesagt hatte, erschrak Melissa. »Natürlich ... ich meinte nicht ...«
    »Sei nicht albern, Mel.« Polly schob zwei Kerzen beiseite, um Platz für die Schüsseln zu schaffen, und wünschte, Bridget würde Melissas ungehörige Bemerkungen einfach ignorieren. »Wir wissen alle genau, was du gemeint hast. Aber ich kann dir nicht zustimmen. Wenn diese Ladenzeile erhalten bleibt, entstehen genauso viele neue Arbeitsplätze wie bei einem Abriß und Neuaufbau.«
    »Aber du stehst doch nicht auf der Seite dieser gräßlichen Hausbesetzer, oder? Sie sehen schrecklich aus. David, du bist doch meiner Meinung, nicht wahr?«
    Polly hätte nicht ertragen, mitanhören zu müssen, wie David die Häuser zum Tode verurteilte, und konnte nicht sicher sein, daß er es nicht tat. Sie klinkte sich aus. »Entschuldige, Melissa, ich muß den Salat und das Risotto holen.«
    Das Thema hatte sich geändert, als Polly sich schließlich zwang, wieder ins Wohnzimmer zurückzugehen, aber die Unterhaltung war genauso steif und zäh wie vorher. Bridget war nicht mehr so scharfzüngig, aber immer noch aufgebracht.
    »Sie halten es wirklich für vernünftig, die berufliche Karriere der Kinder zu planen, solange sie noch in der Grundschule sind?«
    Melissa sah sie verwirrt an. »O nein, schon in der Vorschule .«
    Jede Minute würde Melissa Bridget erzählen, daß ihre beiden Kleinen ab dem siebten Lebensjahr ein Internat besuchen würden, und die gutherzige Bridget müßte etwas darauf erwidern, was Polly bedauern würde.
    »Reichen Sie mir die Teller, Sheldon«, forderte Polly energisch. »Ich teile aus. Melissa, bedien dich schon mal mit dem Salat. David, würden Sie sich von dem Risotto nehmen, ehe es zum anderen Ende des Tisches wandert? Alan!« Sie sah ihn hilfesuchend an. »Kannst du bitte allen Wein nachschenken?«
    Als alle bedient waren, stocherte Sheldon in seiner Auberginenportion herum, als würde er etwas suchen. Er begegnete Melissas Blick und sagte schließlich: »Was für Fleisch ist da drin, Polly? Doch nicht Ziege, oder?«
    Polly seufzte. »Da ist gar kein Fleisch drin – es ist vegetarisch.«
    »Oh.« Sheldon sank enttäuscht auf seinem Stuhl zusammen.
    »Sind Sie und Bridget Vegetarier?« fragte Melissa Alan.
    »O nein«, wehrte Alan vergnügt ab. »Das sind wir doch nicht, oder, Hühnchen?«
    Das angesprochen ›Hühnchen‹ bedachte ihn mit einem Blick, der vielleicht nicht hätte töten, aber doch ziemliche Verletzungen hinterlassen können.
    »Also«, meinte Melissa, »dann essen wir heute abend ›Veggie-Kost‹, wie?«
    »Ich bin auf Diät«, erklärte Polly und verließ sich darauf, daß Melissa so viel Ahnung von Kalorien hatte wie von wahrem Stil. Die Wahrheit – nämlich, daß Polly es sich nicht leisten konnte, so viele Leute mit Fleisch zu versorgen – wäre für alle peinlich gewesen.
    »Also

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