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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wurde, obwohl sie sicher wußte, daß Melissas Kinder erst vier und sechs Jahre alt waren. Und Alan unterhielt sich mit Sheldon, als hätten sie wirklich etwas gemein. Aber die Atmosphäre war keineswegs als prickelnd oder heiter zu bezeichnen.
    Polly, die sich liebend gern an ihren Herd zurückgezogen hätte, blieb nichts anderes übrig, als mit David Smalltalk zu betreiben.
    »Haben Sie dieses Jahr eine Ferienreise vor?« Polly hatte irgendwo gelesen, daß dies der klassische Gesprächseinstieg für Friseure war.
    Es funktionierte bis zu einem gewissen Punkt. »Ich fahre wahrscheinlich ein paarmal nach Frankreich, aber nicht, um Urlaub zu machen.«
    »Geschäftsreisen?«
    David nickte.
    Jetzt wären einige intelligente Fragen über den Weinhandel angebracht. Polly, erbärmlich unbefleckt auf diesem Gebiet und die Todesängste um ihr Risotto ausstand, der jeden Augenblick anbrennen mußte, wagte einen kühnen Vorstoß. »Besuchen Sie dort die Weinberge?«
    David schüttelte den Kopf. »Vermutlich nicht. Ich statte meinem négotiant gern jährlich einen Besuch ab und sehe mir an, ob es etwas Neues gibt, was er mir anbieten kann. Aber leider fehlt mir die Zeit, mir die verschiedenen Weingärten anzuschauen.«
    »Oh? Ich dachte Weinhändler schwanken wochenlang halbbetrunken von einem Winzer zum anderen.«
    »Nicht die seriösen.«
    Sie spürte an ihm eine gewisse Abneigung gegen betrunkene Weinhändler und mutmaßte, daß sich diese Abneigung auch auf betrunkene Töpferinnen ausdehnte.
    Sie aß ein in Knoblauchbutter geröstetes Croûton, um ihren noch leicht benommenen Kopf zu klären. »Dann machen Sie also gar keinen Urlaub?«
    »Vielleicht doch. Ich habe ein kleines Anwesen in Frankreich, und dort gibt es einige Dinge zu erledigen.«
    Sie hielt es nicht mehr aus. »Ich muß auch ein paar Dinge erledigen – in der Küche. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden.«
    Auf dem Reis, der im Backofen nur aufquellen sollte, hatte sich eine knusprige Schicht gebildet, von der im Risottorezept kein Wort stand. Polly rührte die Schicht mit der Gabel ein. Aber die Soufflés waren perfekt. Kleine braune Schaumhügel quollen zufriedenstellend über die Ränder der Auflaufformen. Polly stellte jedes Förmchen auf einen Teller und die Teller auf ein Tablett. Dann pulte sie mit dem Finger in den Auberginenauflauf, um zu prüfen, ob er warm genug war, als David wieder auftauchte. Sie wischte verstohlen den Finger an ihrem Rock ab und drückte ihm das Tablett in die Hände.
    »Sagen Sie den anderen, daß das Essen fertig ist, ja?« Sie schob die Auberginen noch einmal in den Backofen, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß sie heiß genug und nicht angebrannt sein mögen, wenn sie sie herausholte, und nahm die beiden restlichen Soufflés mit ins Wohnzimmer.
    Polly war nicht so weit gegangen, Tischkarten zu schreiben, aber sie hatte den Rat ihrer Mutter befolgt und sich vorher überlegt, wer wo sitzen sollte.
    Ihr Platz war an der Seite von Sheldon, der sicher jede Gelegenheit nutzen würde, um in ihren Ausschnitt zu schielen, aber wenigstens blieb ihr Davids Nähe erspart, der zwar nicht schielte, aber auch kaum ein Wort von sich geben würde.
    »Lecker – Käsesoufflé, meine Lieblingsspeise«, tönte Alan von der Stirnseite des Tisches, als alle herumschlenderten und sich gegenseitig auf die Füße traten, bis sie ihre Stühle erreichten. »Wie wär’s mit noch einem Schluck Wein, Melissa?«
    »Ich dachte immer, daß ein Soufflé in sich zusammenfällt, wenn man es nicht auf der Stelle ißt«, sagte Melissa offensichtlich ein wenig verärgert, weil dieses Mißgeschick während der umständlichen Prozedur des Standortwechsels nicht passiert war.
    »Nicht die kleinen«, erklärte Bridget, die Polly beigebracht hatte, wie man so etwas richtig zubereitete. »Die benehmen sich gewöhnlich anständig.«
    »Polly?« Alan hielt die Flasche über ihr Glas.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hole mir lieber ein Wasser.«
    »Es schmeckt köstlich «, tat David kund und klang leicht erstaunt.
    Polly lächelte säuerlich. Wenn es nach ihm ginge, müßten ihre Soufflés hart wie Mürbteig sein.
    »Sehr hübsch«, befand Melissa. Trotz Alans ständiger Wache über ihr Glas, zeigte sie keinerlei Anzeichen von Lockerheit. Sie warf David, der aufrecht, aber schweigend neben ihr saß, einen raschen Blick zu. »Ich koche nie selbst für eine Gesellschaft. Ich finde, es ist an sich schon eine große Aufgabe, Gastgeberin zu sein.«
    »Aber Polly

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