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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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durchquerte den Raum und öffnete einen hohen, schmalen Schrank, in dem sich das Sammelsurium, unter anderem auch ein Gewürzregal, befand, das andere Leute in ihren Küchen offen zur Schau stellten. Er suchte eine Salz- und und eine Pfeffermühle heraus – ein Set das vermutlich aus Italien stammte und im Design zu den Kacheln paßte.
    »Oh«, rief David unvermittelt, während sie die Eier würzte. »Sie haben ja gar keine Unterwäsche an!«
    Polly ließ die Pfeffermühle fallen und zog schnell den Morgenrock zusammen, der über ihrem Busen verrutscht war. Wieviel hatte er gesehen, und wie lange?
    »Nein – ich fürchte ...«
    Er wischte ihre Entschuldigung beiseite. »Ich hätte es gar nicht erwähnen sollen. Möchten Sie Butter auf Ihren Toast?«
    Polly lockerte den Griff um den Morgenrock. »Ja, bitte.«
    Einen Moment lang dachte sie, David würde ein zweideutige Bemerkung machen, aber dann erschien ihr dieser Gedanke lächerlich, und sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
    Er sah sie fragend an.
    »Ich dachte nur gerade an ...« Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft und suchte nach einer lustigen Begebenheit, die in bezug stehen könnte mit dieser Situation. »Das letzte Mal, als ich Butter kaufte, habe ich sie auf den Ofen gelegt, damit sie weich wird, und Selina hat sich drauf gesetzt.«
    Damals war das kein bißchen lustig gewesen, und auch jetzt verfehlte der Scherz die Wirkung, aber David lächelte freundlich. »Sollen wir die Eier in den Salon zum Kamin bringen?«
    »Gute Idee. Dort ist es sehr gemütlich.«
    Die Erleichterung darüber, daß sie während des Essens nicht höllisch auf ihren Teller aufpassen mußte, damit er ihr nicht auf den gnadenlosen Fliesenboden knallte, zauberte ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht. Er antwortete mit einem weitaus angespannteren und schüttete die Eier in die Pfanne, die bereits auf dem Herd zischte.
    »Das Geheimnis bei Rühreiern ist, daß man sie nicht mehr als nötig in der Pfanne rühren darf«, erklärte er.
    »Hat Ihnen das Ihr altes Kindermädchen beigebracht?« Polly stellte sich vor, daß er als kleiner Junge mit seinem Kindermädchen das Abendessen in einer abgelegenen Dachkammer über offenem Feuer gebrutzelt hatte.
    Er sah sie an, als würde er an ihrem Verstand zweifeln.
    »Nein, meine erste Freundin.«
    Polly begriff, daß sie eine Menge Vermutungen auf Grund von dürftigen Beweisen angestellt hatte. »Oh. Und wie alt waren Sie?«
    »Siebzehn.«
    »So alt wie Patrick jetzt.«
    »Ja. Und sie war fünfunddreißig.«
    Polly brauchte lange, bis ihr eine geeignete Erwiderung einfiel. »Ob Patrick auch eine Freundin hat, die ihm das Kochen beibringt?« Eigentlich wollte sie viel lieber wissen, was David sonst noch von dieser Frau gelernt hatte.
    David häufte die Eier auf die gebutterten Toastscheiben und stellte sie zu den Tellern, dem Besteck und den Servietten auf das Tablett. »Könnten Sie mir bitte die Tür aufmachen?«
    Polly hatte sich vorgenommen, nett zu sein und David nicht zu verärgern, indem sie sich in seinen Sessel setzte. Sie ließ sich auf dem Sofa nieder, richtete den Morgenrock und nahm den Teller, den David ihr reichte. Zu ihrem Erstaunen nahm er neben ihr Platz.
    Er räumte Zeitschriften und Magazine von einem breiten Fußschemel und stellte das Tablett darauf ab.
    »Fangen Sie an.«
    Pollys Teller rutschte auf ihrem Schoß hin und her, als sie die Gabel in den Toast bohrte. »Ich hab’ gar nicht gemerkt, daß ich einen solchen Hunger hatte«, sagte sie, als sie den Bissen endlich zu ihrem Mund manövrierte. »Die Rühreier sind köstlich.«
    »Ich bin geschmeichelt. Ein Lob aus dem Mund einer so begnadeten Köchin ist schon fast eine Auszeichnung.«
    In der Hoffnung, daß das nicht ironisch gemeint war, lächelte Polly matt und versuchte sich selbst mit einem Anflug von Sarkasmus. »Aber Sie hatten eine exzellente Lehrerin.«
    »Das stimmt. Übrigens – habe ich Ihnen schon angemessen für den schönen Abend am letzten Samstag gedankt?«
    Jetzt übertrieb er mit seinen guten Manieren und war eindeutig sarkastisch, obwohl sein Tonfall nichts verriet.
    »Also wirklich, David, jeder, der diesen Abend als ›schön‹ beschreibt, hat entweder einen beängstigend begrenzten Wortschatz, oder er muß seinen Kopf untersuchen lassen. Und ja, Sie haben sich bereits bedankt.« Im nachhinein besehen waren seine kühlen Dankeswort eher verletzend gewesen.
    »Es war ein unterhaltsamer Abend.«
    »Damals haben sie nicht unbedingt den Eindruck

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