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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Situation meinst du?«
    »Was denkst du wohl?« Er war so ekelhaft ruhig, daß sie ihn am liebsten geschüttelt hätte, um ihn zu einer Reaktion zu zwingen. »Wir sind zusammen in einem Bett – ist das nicht Situation genug für dich?«
    »Mehr als genug.« Er war immer noch nervenaufreibend gelassen. »Aber wieso bist du so durcheinander? Machst du dir Sorgen, daß du schwanger sein könntest?«
    Dieser Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen. Jetzt, da David ihn ihr ins Bewußtsein rückte, wies sie ihn vehement zurück. »Schwanger! Natürlich bin ich nicht schwanger geworden – eine lächerliche Idee.«
    »Nimmst du die Pille?«
    Sie war beleidigt. »Nein. Warum sollte ich?«
    »Wegen Menstruationsbeschwerden vielleicht?«
    Obwohl er Vater von zwei Söhnen war, konnte sich Polly nur schwer vorstellen, daß David je etwas über Menstruation gehört hatte. Sie funkelte ihn zornig an.
    »Mir wird klar, daß ich die Verantwortung für ein Verhütungsmittel hätte übernehmen sollen«, sagte er. »Aber ich muß gestehen, daß ich mich habe hinreißen lassen. Aber selbst wenn ich meine sieben Sinne beisammen gehabt hätte –« er lächelte beinahe –, »wäre ich mir komisch vorgekommen, wenn ich an Patricks Tür hätte klopfen und ihn fragen müssen, ob er mir mit einem Dreierpack aushelfen könnte.«
    »Patrick!« Sie war so entsetzt, daß sie seinen Scherz nicht mitbekam. »Was wird er denken, wenn er mich morgen beim Frühstück sieht?«
    »Er schläft noch tief und fest, wenn es Zeit fürs Frühstück ist.«
    »Aber wie würdest du dich im umgekehrten Fall fühlen – wenn er ein Mädchen für die Nacht mit nach Hause brächte?«
    »Ich sage das nicht gern, aber er hat ein Mädchen mit nach Hause gebracht, und ich habe nicht den geringsten Einwand erhoben.«
    »David«, fauchte Polly, »wenn du jetzt Sinn für Humor entwickelst, schneide ich mir die Kehle auf.«
    »Machst du dir Vorwürfe, weil du dem Cotswold Radio-Typen untreu geworden bist?« Mit wenigen Worten hatte er Tristan zu einer Handpuppe reduziert.
    »Nein.«
    »Dann hast du also am letzten Samstag, nachdem wir weg waren, nicht mit ihm geschlafen?«
    »Sei so lieb, und steck deine Nase nicht in meine Angelegenheiten, David.«
    »Verzeih, aber mir scheint, diese Affäre ist inzwischen auch die meine.«
    Sie sah ihn einen Moment erschrocken an, dann fing sie wieder an zu weinen und suchte Trost in dem weichen Kissen.
    Nach einer Weile stand David auf. Polly wartete darauf, daß er das Zimmer verließ, aber statt dessen hörte sie Wasser im Bad rauschen. Einen Augenblick später kam er zurück.
    »Polly, wie wär’s mit einem schönen, heißen Bad? Und ich mache dir in der Zwischenzeit ein wenig Milch warm. Offensichtlich hast du einen Schock.«
    Ein Bad – das schien ihr eine gute Idee zu sein. Es konnte zwar nicht die vergangenen zwei Stunden fortwaschen, aber es würde ihren schmerzenden Körper beruhigen.
    »Danke«, sagte sie ins Kissen. »Das wäre schön.« Sie rührte sich nicht von der Stelle, bis sie hörte, wie er die Tür hinter sich zumachte.

Kapitel 16
     
    D as heiße Wasser umarmte sie. Es war kaum zwei Stunden her, seit sie zum letztenmal gebadet hatte, aber jetzt fühlte sie sich, als wäre sie nach einem markerschütternden Schock in die Geborgenheit des Mutterleibs zurückgekrochen.
    Zu ihrer Überraschung war ihr Körper noch genauso wie vorher. Die Kurven und Mulden, die David so erfreut hatten, sahen immer noch aus wie pralle Schenkel und die gekräuselten Knie, die sie vor gar nicht allzu langer Zeit so entschlossen in ihre Jeans gezwängt hatte. Ihre Brüste, die in dem Schaum schwammen, der so entscheidend zu ihrem Niedergang beigetragen hatte, waren dieselben, die ihr die Sicht nahmen, wenn sie zu enthusiastisch bei den Aerobic-Übungen herumhüpfte.
    Dennoch spürte sie tief in ihrem Inneren, daß ihr Gleichgewicht empfindliche Schläge erlitten hatte – Schläge, von denen sie sich möglicherweise nie mehr erholen würde. Sie hatte keine Tränen mehr übrig, und da ihr Verstand nicht mehr von Schluchzern und hemmungslosen Fluten vernebelt wurde, versuchte sie zu analysieren, was sie so durcheinander gebracht hatte.
    Sie war nicht vergewaltigt, nicht einmal nach allen Regeln der Kunst verführt worden; David hatte nicht um sie geworben, sie nicht angefleht und ihren Widerstand Stück für Stück zunichte gemacht. Wenn sie ihn – egal wann – gebeten hätte aufzuhören, dann hätte er sich sofort zurückgezogen. Es

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