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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ich ersticke schon in Küken.« Diese Stimme war eine Überraschung, hell, bezaubernd und fröhlich. Jane wandte ihren Blick von dem kämpfenden Huhn ab und sah das Mädchen an. Ihre Überraschung wurde noch größer. Konnte das die Ladenbesitzerin sein? Sie schien in ihrem Alter, ein hübsches Mädchen mit lockigem braunen Haar und braunen Augen, einer kurzen geraden Nase, wie sie sich Jane immer sehnsüchtig gewünscht hatte. Was hatte sie wohl an diesem sonderbaren Ort zu suchen?
    Sie dachte offensichtlich dasselbe, denn sie klemmte das Huhn unter ihren Arm und sagte entschuldigend: »Oh, das tut mir leid. Ich habe nicht gemerkt, daß Sie eine Fremde sind. Ich dachte, es wäre jemand von den Nachbarn. Wollten Sie etwas im Laden kaufen?«
    »Eine ganze Menge, und vor allem von Ihnen wissen, wie wir zu unserem Haus, dem großen, alten, weißen Kasten am anderen Ende der Straße, kommen.« — »Nein, wirklich? Sie sind doch nicht etwa Miss Lee, oder jemand von der Familie? Wir glaubten, Sie wären fünfzig. Hausbesitzerinnen sind immer so alt. Herrlich, daß das bei Ihnen anders ist. Ich bin Nora Stevenson, wir haben dieses Geschäft hier, aber mein Mann ist heute in Condon. Nur einen Augenblick, bis ich die arme alte Agatha wieder eingesperrt habe. Herrlich, daß ich sie nun doch eingefangen habe. Kommen Sie mit ins Haus zu einer Tasse Tee. Ja, wir wußten, daß Sie kommen würden. Vor drei Tagen ist eine ganze Menge Gepäck eingetroffen, und Bert — er ist der Fahrer des Milchwagens — hat es heute morgen zu Ihrem Haus gebracht. Zumindest hoffe ich, daß er es getan hat, aber bei Bert ist man nie ganz sicher.« Inzwischen war das Huhn weggeschafft, und sie gingen um das Haus zum Ladeneingang. Katherine saß noch immer dort, vollauf zufrieden und machte sich wahrscheinlich überhaupt keine Gedanken. Nora erblickte sie und schnappte nach Luft: »Wer ist denn dieses wunderschöne Mädchen? Doch nicht Ihre Schwester? Sie sind so verschieden. Ihre Kusine? Oh, das ist ja herrlich.«
    Das alles war sehr aufmunternd. Jane fand es wunderbar, daß es in einem kleinen Laden am Meer ein solches Mädchen gab.
    »Sie müssen beide sofort hereinkommen. Stören Sie sich nicht an den Tieren. Sind sie nicht niedlich? Dio, mein Liebling, geh von der Treppe und laß die Damen vorbei. Aber Hektor, spring doch nicht gleich auf, warte wenigstens, bis du sie besser kennst. Du mußt natürlich wieder im dem besten Sessel sitzen, Malcom. Spring sofort runter und sei freundlich zu den Gästen.«
    Jane fühlte sich ziemlich verwirrt. Dio war offensichtlich der große Neufundländer, der auf der Stufe zu der kleinen Küche lag. Als sie Nora fragte, warum er diesen Namen habe, sagte sie etwas unbestimmt, daß er eigentlich Diogenes heiße und lange in einem Faß habe leben müssen, bis ihm Hugh eine Hundehütte gebaut hatte. Hektor war der gutaussehende schwarzweiße Spaniel, der sie alle mit etwas zu stürmischer Begeisterung begrüßt hatte, und Malcom war wohl, sagte sie zu Nora, passend zu ihm gekauft worden, denn er war ein großer schwarzweißer Kater, der träge aussah und vornehme Manieren hatte. Jane, die nicht daran gewöhnt war, Tiere im Haus zu haben oder selbst welche zu besitzen, sah sich ziemlich bestürzt, aber neiderfüllt um. Es mußte herrlich sein, alle diese Tiere zu haben, aber wie gelang es Nora, dieses Haus so sauber und ordentlich zu halten?
    »Ich mußte sie wegen Agatha einsperren«, erklärte sie, und schubste Malcom ohne viel Aufhebens vom zweitbesten Sessel, in den er sich grollend zurückgezogen hatte. »Hugh versucht mich immer dazu zu bringen, sie draußen zu lassen, aber natürlich ist das Unsinn. Ich bin viel alleine und brauche sie — besonders meinen lieben Dio, weil er so wild aussicht, und es könnte natürlich jemand versuchen, mich umzulegen und die Kasse zu stehlen. Sie wissen ja, wie das heutzutage ist.«
    Katherine war über diese Aussichten etwas bestürzt, aber Jane lachte. »Schreckt er die Kunden nicht ab?« fragte sie.
    »O nein, er ist sehr klug und weiß ganz genau, ob die Leute sich nur umsehen und vielleicht ein Eis kaufen wollen, oder ob sie gute Kunden sind. Ich erkläre ihm immer alles. Aber jetzt erzählen Sie mir einmal alles von sich und dem Haus, und was Sie tun wollen. Hugh meint immer, ich rede nur über die Tiere und langweile die Leute damit.«
    »Das langweilt mich gar nicht. Ich wollte immer einen Hund haben, aber es ist nie möglich gewesen«, antwortete Jane. »Also, unsere

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