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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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, was bekanntlich so viel wie belegtes Brot heißt.
    Dies trifft den Nagel auf den Kopf, denn Hexe Sandy verkauft in ihrem Laden belegte Brote. Die füllt sie so appetitlich mit Wurst, Käse, Gurken, Tomaten, Salatblättern, Kräutern und viel Fantasie, dass sie so rasch weggehen wie warme Semmeln.
    Auch Tom, der Briefträger, kann nicht widerstehen. Jeden Morgen holt er sich bei Sandy sein Frühstück. Wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass er nicht nur die Sandwiches mag, sondern auch Sandy selbst.
    Gerade kommt er wieder angeradelt.
    Â»Post für dich, Sandy!«, ruft er und schwenkt einen Luftpost-Eilbrief mit ausländischen Marken.
    Â»Gib her«, ruft Sandy und wischt sich die Hände an der Schürze ab, weil etwas Kürbismarmelade daran klebt.
    Â»Hurra, das ist von Lilli aus Berlin! Sie kommt morgen und bringt tatsächlich ihre beiden Freundinnen mit!«, freut sich Sandy.
    Â»Sind sie hübsch?«, erkundigt sich Tom.
    Â»Davon kannst du ausgehen«, brummt Sandy und schiebt ihm sein Thunfischsandwich hin.
    Â»Hmm!«, sagt Tom und beißt gierig hinein. Ȇbrigens: Es ist auch ein Paket für dich da. Aus Mexiko. Das war mir aber zu groß. Ich bringe es nachmittags mit dem Motorrad vorbei.«
    Â»Das werden die Totengerippe sein«, vermutet Sandy. »Und das andere Halloweenzeug, das ich in Mexico-City bestellt habe.«
    Sandy verkauft seit einiger Zeit neben den Brötchen auch allerhand Hexenkram, den Touristen gern als Erinnerung an die alte Hexenzeit von Salem mit nach Hause nehmen: Hexenposter, Hexenaufkleber, Hexenpuppen, Hexenpostkarten, Hexen auf Aschenbechern, Kaffeetassen, T-Shirts und Luftballons. So hat Sandy mit viel Geschick und ganz ohne Zauberei aus ihrem kleinen Laden eine wahre Goldgrube gemacht.
    Tom, der schon aus der Ladentür gehen will, kommt noch mal zurück. »Fast hätte ich’s vergessen: Brauchst du Kürbisse? Rebecca hat ein ganzes Feld voll. Zum Aussuchen.«
    Â»Hundert Stück kann ich noch gut gebrauchen. Wir stellen sie draußen auf der Wiese auf. Das Orange auf dem Grün sieht bestimmt toll aus. Die Gerippe werde ich neben den aufblasbaren Hexen in die Bäume unten im Park hängen. Das ist witzig und lockt bestimmt jede Menge Kunden an...«
    Während Sandy laut darüber nachdenkt, wie sie ihre Halloweenartikel am besten präsentiert, trägt Tom weiter seine Post aus. Und damit natürlich gleichzeitig die Nachricht von Sandys ausländischen Gästen.

Halloween am Galgenberg
    A m nächsten Tag wird das große Festzelt auf dem Galgenberg aufgebaut. Dort beim Wasserturm unter den Akazienbäumen sollen einstmals zu Unrecht als Hexen und Zauberer Beschuldigte ihr trauriges Ende gefunden haben.
    Reverend Samuel Perris, der Pfarrer, dessen Vorfahren damals in die tragischen Ereignisse verstrickt waren, hat die Organisation übernommen. Miss Rebecca Peabody, die wie eine Hexe aussieht, aber keine ist, hilft ihm dabei.
    Â»Wenn ich nur wüsste, wie ich mich verkleiden soll«, seufzt sie und reibt die Warze an ihrer Nase.
    Â»Tja, das ist immer die schwerste Entscheidung«, sagt der Pfarrer. »Vielleicht als Elfe?«
    Â»Keine schlechte Idee«, sagt Rebecca Peabody und lächelt geschmeichelt. »Irgendwo in einer Kleiderkiste auf dem Dachboden muss noch das Brautkleid meiner Großmutter sein.«
    Â 
    Sandy, die das Gespräch mit angehört hat, lächelt mild. Nun, schließlich ist der Sinn dieses ganzen Schabernacks nicht nur, andere Leute zu erschrecken, sondern auch, dass man in Rollen schlüpft, von denen man heimlich träumt.
    Sandy hat beschlossen, als Vogelscheuche mit Kürbismaske zu gehen und Tom ordentlich an der Nase herumzuführen.

    Â»Wo ist Sandy?«, erkundigt sich der Postbote bei Rebecca, als er am späten Nachmittag auf die Festwiese kommt. »Ihr Laden war geschlossen. Ich wollte ihr ein Paket vorbeibringen.«
    Â»Sie ist nach Boston gefahren und holt ihre Freundinnen vom Flughafen ab. Wollte allerdings schon längst zurück sein«, antwortet Rebecca Peabody und schaut auf die Uhr.
    Â»Da kommt sie ja!«, ruft Little John, der Sohn von Schuhmacher Boots. Er hat mit seinen Adleraugen in der Ferne Sandys alten Lieferwagen entdeckt, der jetzt über die Stoppelfelder geradewegs auf den Galgenberg zugehoppelt kommt.
    Â»Sorry! Leider hatte das Flugzeug aus Miami ein wenig Verspätung«, ruft sie aus dem

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