Zur Hoelle mit den Hexen
Flughafen verlassen und ein Auto gemietet haben, packt Artie sofort den Peilsender aus. Er setzt die Kopfhörer auf und lauscht gespannt.
»Psst!«, zischt er und dreht am Knopf seiner Abhöranlage. »Ah! Jetzt hat sie der Peilsender erfasst«, brummt er schlieÃlich zufrieden. »Da sind sie! Ganz nah! Sie müssen hier im Flughafen sein. - Sie kaufen gerade Flugtickets nach Boston!«, meldet er aufgeregt. »Flug 107 um 17 Uhr. Na, dann nichts wie hinterher! Die Hexenjagd kann beginnen.«
»Was sollen wir denn mit ihnen machen, wenn wir sie haben?«, fragt Otto.
»Das geht uns nichts an. Wir sollen sie bloà fangen. Um alles andere kümmert sich Orkus.«
Mit den Steckbriefen der drei Hexen in der Hand durchstreifen die beiden den Flughafen.
»Da! Das müssen sie sein«, flüstert Artie plötzlich und hält Otto am Ãrmel fest. Er deutet auf drei junge Damen in rotem, grünem und blauem T-Shirt.
»An ihren Farben sollt ihr sie erkennen«, deklamiert Mottenotto. »Also gut, ich übernehme die Rothaarige! Die gefällt mir am besten!«
»Moment mal«, bremst Artie seinen eifrigen Kollegen. »Wir übernehmen alle drei gemeinsam. Und du übernimmst dich nicht. Ist das klar? So, ich muss jetzt schnell das Reiseziel der drei Hübschen an Orkus durchfaxen. Lass sie inzwischen nicht aus den Augen. Aber geh nie so nahe an sie heran, dass sie dich bemerken!«
Pünktlich um 17 Uhr startet die Maschine nach Boston mit Verfolgern und Verfolgten an Bord.
Miller und Motte sitzen ganz hinten. Die drei Hexen reisen vorne. Lilli hat es durch ihre Beziehungen irgendwie geschafft, sich und ihre Freundinnen in der ersten Klasse unterzubringen. Deshalb können Otto und Artie, die in der Touristenklasse fliegen, sie nicht mehr entdecken.
»Bist du sicher, dass die drei Mädels an Bord sind?«, fragt Otto.
»Ich hab das Peilsignal«, beruhigt ihn Artie.
DTG in Bangkok
Bangkok, Thailand, 29. Oktober, Regenzeit
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N ach dem Besorgnis erregenden Bericht von Hans Magnus von Orkus in der New Yorker Zentrale packt DTG wutschnaubend die Koffer.
»Muss man sich denn um alles selbst kümmern?«, faucht sie und begibt sich Hals über Kopf auf Geschäftsreise, um dem Bösen weltweit höchstpersönlich auf die Sprünge zu helfen.
Auf ihrer Terminliste stehen Treffen mit Mafiabossen, Zollbetrügern, Waffenhändlern, Drogendealern, Schmugglern und anderen Gaunern â¦
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Im Augenblick sitzt DTG auf der Terrasse des berühmten Hotels Oriental in Bangkok. Sie ist elegant gekleidet und steigt selbstverständlich nur in Hotels ab, die auf der Hitliste der Weltbesten ganz oben stehen. Da trifft sie ihre Kundschaft am unauffälligsten.
Gerade verhandelt sie mit drei jungen Drogenhändlern aus dem Nachbarland Burma. Die möchten eine Tarnanlage für die Hanf- und Mohnpflanzungen im Grenzgebiet, dem berühmt-berüchtigten Goldenen Dreieck , erwerben.
»Wir haben unter dem Namen Mimikri eine ausgezeichnete Anlage entwickelt, die das Erkennen der Rauschgiftplantagen aus der Luft unmöglich macht«, sagt DTG stolz. »Wir haben sie in Kolumbien und Afghanistan ausprobiert. Der Erfolg ist überzeugend. So schlagen wir den Drogenfahndern ein Schnippchen.«
Sie zieht die Unterlagen aus ihrem Aktenkoffer aus schwarzem Krokodilleder. Die Männer studieren sie interessiert.
»Vor einigen Tagen habe ich unsere Zweigstelle in Südamerika besucht. Das Exportgeschäft hat sich durch den Einsatz von Mimikri verdoppelt! Auch Hubschraubern und Aufklärungsflugzeugen versperrt unsere Tarnanlage Mimikri die Sicht.«
Die burmesischen Dealer sind beeindruckt und bestellen fünf Anlagen des Modells Mimikri-Total . Dann verabschieden sie sich.
DTG lehnt sich behaglich in ihrem Sonnenstuhl auf der Hotelterrasse zurück. Sie ist im Kampf des Bösen gegen das Gute wieder ein Stück vorangekommen. Sie sieht auf den Menamfluss hinaus, der träge dahinflieÃt. Zu träge, findet sie und lässt übermütig ein paar Wolken platzen, aus denen es Sekunden später mit ungeheurer Gewalt auf die Stadt herniederprasselt.
»SchlieÃlich ist Regenzeit«, murmelt sie.
Panikartig räumen die Kellner die Tische wieder ab, die sie fürs Abendessen eingedeckt hatten, weil der tägliche Regen schon vorüber war. Jetzt ist alles durchweicht. Nur das Eckchen, in dem die wunderliche ältere
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