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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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Großpackung bezogen auf den Grundpreis 227% teurer war als die kleine Packung. Die teuerste Großpackung im Lebensmittelbereich war eine Pralinenmischung, bei der die Großpackung 54% mehr kostet als die entsprechende Menge der kleineren Packung. Auch dieser Einkaufsfalle können wir nur entgehen, indem wir die Grundpreisangaben am Regal vergleichen.
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    Rechnen Sie bei Großpackungen genau nach. Sonst laufen Sie Gefahr, mehr auszugeben als für die gleiche Menge in kleinen Packungen. Bei Verdacht auf Luftpackungen: Schütteln Sie das Produkt. Bewegt sich der Inhalt stark hin und her, ist viel Luft und wenig Ware drin. Knicken Sie Tüten an einer Stelle um - dann sehen Sie, wie viel Ware tatsächlich drin steckt.

Je häufiger, desto besser?
    Aus Sicht der Hersteller ist eines ganz klar: Je häufiger wir ein Produkt verwenden, desto besser ist es. Daher versuchen die Hersteller die sogenannte Verwendungsintensität zu erhöhen, also die Häufigkeit, mit der wir ein Produkt benutzen. Dabei sind sie durchaus einfallsreich, wie die folgenden Beispiele zeigen: 33
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    Zahlreiche Food-Hersteller führen mittlerweile Produkte, die wahlweise kalt oder heiß genossen werden können. Pionier auf diesem Gebiet war der Feinkostspezialist Nadler, der 2003 mit der Untermarke »Bistro-Salate heiß & kalt« erstmals in den Bereich warmer Gerichte vordrang. Vier neue Sorten Toast Hawaii, Chili con Carne, Spargel-Schinken und Brokkoli-Schinken eignen sich als Brotaufstrich, Salat und zum Überbacken. Spezielle Rezepturen gewährleisten, dass sich die Soßen nicht durch Erwärmung verändern, wie es bei den meisten anderen Feinkostsalaten der Fall wäre. Mittlerweile haben Branchenriesen wie Molkerei Müller, Nordmilch und Dr. Oetker sowie der Hauptwettbewerber Beeck-Homann an die Heiß-Kalt-Idee angeknüpft und eigene Heiß & Kalt-Produkte entwickelt.
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    Traditionell werden Kartoffelchips von rund 90% der Verbraucher nach 18 Uhr konsumiert. Intersnack, der Hersteller der Marken funny-frisch, Chio, Pom-Bär und goldfischli, begann im April 2007, die Chips auch in einem 4er-Portionspack à 45 g anzubieten. In seiner Werbung für den Handel weist Intersnack auf Marktforschungsbefunde hin, die belegen, dass 65% der Befragten das neue Produkt auch vor 18 Uhr konsumieren würden, quasi als kleinen Snack zwischendurch.
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    Maggi informiert den Verbraucher durch die auf der Rückseite der Verpackungen angebrachten Rezeptvorschläge darüber, dass sich beispielsweise die traditionell ausschließlich mit Teigwaren kredenzte Tomatensauce Napoli auch noch für eine Handvoll anderer Gerichte anbietet.
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    Danone fügt bereits seit Jahren seinem FruchtZwerge-Joghurt in den Sommermonaten Eisstäbchen hinzu. Der Verbraucher und hier insbesondere Kinder können damit Joghurt in Eis verwandeln,
indem sie die Eisstäbchen durch die Folie stecken, die Becher mindestens vier Stunden ins Tiefkühlfach stellen, danach die Folie entfernen und schließlich das Eis aus dem Becher ziehen.
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    Wrigley beschreitet den Weg, die Verwendungsintensität durch größere Verpackungseinheiten zu steigern. Üblicherweise kaufen Verbraucher Kaugummi spontan; kein Kunde legt sich Vorräte an. Deshalb leiden Kaugummiproduzenten darunter, wenn die Kunden weniger oft ins Einkaufsgeschäft kommen. Wrigley entwickelte daraufhin die Wrigley’s Extra Professional in der Vorratsdose. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kunden, die nun die große Dose kaufen, mehr Kaugummi kauen als früher.

Markenware? Suchen Sie nach nichts als der Wahrheit!
    S ie werden von Freunden zu einer Geburtstagsparty eingeladen. Sie betreten die Wohnung ihrer Gastgeber und sehen auf dem Tisch Erdnüsse stehen, die Sie aus dem Regal bei ALDI (oder Lidl, Penny, Netto …) kennen. Wäre es Ihnen peinlich, solche Produkte Ihren Gästen anzubieten? Wenn Sie einmal ganz ehrlich sind, müssten die meisten diese Frage mit Ja beantworten. Sie hätten die Befürchtung, dass Ihre Gäste sich fragen würden, ob sie Ihnen so wenig wert sind, oder ob Sie in einer finanziellen Zwangslage stecken.
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    Oder Sie besuchen Ihre Erbtante und bringen ihr als kleines Präsent statt After Eight den Täfelchen aus Bitterschokolade mit Pfefferminz-Geschmack und dem britisch-aristokratischen Image »Choceur Mints« von ALDI mit. Obwohl Ihre Tante bei einem Blindtest wohl

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