Zur Kasse, Schnaeppchen
Jordan«-Schuhen 21 Modelle
existieren. Eines von ihnen, der Air Jordan 17, kostet stolze 200 US-Dollar und wird dem Kunden in einem Metallkoffer überreicht. Kommt ein neues Modell auf den Markt, warten Hunderte von Jugendlichen vor den Läden, um als Erste die Innovation in Empfang nehmen zu können. Wer in den Wochen danach noch mit einem Vorgängermodell angetroffen wird, ist dem Spott und Hohn seiner Mitschüler ausgesetzt.
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Eltern versuchen seit Jahren - zumeist vergeblich -, ihren Kindern diesen Markenfetischismus auszutreiben. Dabei ist der eigentliche Produktionsaufwand für den hohen Preis der Schuhe nahezu irrelevant. So liegen die Lohnkosten eines in China produzierten, 70 Dollar teuren Marken-Sneakers gerade einmal bei 1,16 $ (!), der Werbeaufwand aber ist rund sechsmal so hoch. Der amerikanische Basketballstar Stephon Marbury, Spielmacher der New York Knicks, will diesem Spuk ein Ende machen. Sein Schuh, der Starbury One, kostet gerade einmal 14,98 $. Dabei sind die Modelle keine Billigversion des Originals. Denn Marbury spielt genau in den Schuhen, die seine Fans in den Regalen des Handels finden. Qualität, zeigt der Star, muss nicht teuer sein. Die Eltern werden es ihm danken.
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Bereits unsere Kinder lassen sich mittels Marken manipulieren.
Markenartikel oder Handelsmarke?
Bei Produkten lassen sich grundsätzlich Markenartikel, Handelsmarken und Gattungsmarken, die eine spezifische Form der Handelsmarke darstellen, unterscheiden.
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Der Markenartikel wird vom Erzeuger, sprich produzierenden Unternehmen, konzipiert sowie geführt. Markenartikel überzeugten traditionell durch eine hohe Innovationskraft, überdurchschnittliche Qualität sowie eine hohe Bekanntheit bei den Verbrauchern, die durch intensive Werbung der Hersteller erreicht wurde. Auf den Punkt gebracht: Kaufte der Konsument einen Markenartikel, konnte er früher sicher sein, gute Qualität erworben zu haben.
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Markenartikel werden von der Industrie konzipiert und geführt.
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Als teuerste Marke der Welt gilt Coca-Cola mit einem geschätzten Wert von nahezu 60 Mrd. â¬. Hiermit ist nicht der Wert des Unternehmens Coca-Cola, sondern alleine der Wert des Markennamens gemeint! Auf Platz acht folgt McDonaldâs (Markenwert = 22 Mrd. â¬), auf Rang zehn Marlboro (18 Mrd.). Wesentlicher Bestandteil des Markenartikels ist sein Markenname. In der Tabelle auf Seite 201f. finden sich ausgewählte Markennamen sowie deren Ursprung. 35
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Kommen wir nun zu den Handelsmarken: In den 60er-Jahren begann ALDI als erster deutscher Einzelhändler, selbst eigene Marken zu entwickeln und Produkte unter diesen eigenen Marken zu verkaufen. Die Handelsmarke war geboren. So bezeichnet man Marken, die von den Handelsunternehmen selbst geschaffen werden und die wir dementsprechend nur bei den jeweiligen Handelsunternehmen kaufen können. Oft werden diese Handelsmarken aber von bekannten Markenartikelproduzenten hergestellt und unterscheiden sich - wenn überhaupt - nur wenig von den bekannten Markenartikeln, die aus dem gleichen Hause stammen. Oder unverblümt ausgedrückt: Hinter den Handelsmarken stecken oft »verdeckte« Herstellermarken.
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Handelsmarken garantieren dem Verbraucher unter anderem deshalb meist einen hohen Qualitätsstandard, weil sie einer zweimaligen Qualitätskontrolle unterliegen: Die Handelsketten prüfen die Qualität der Produkte selbst noch einmal, obwohl der Hersteller diese dem Gesetz entsprechend schon einmal kontrolliert hat. Dadurch wollen die Handelsunternehmen vermeiden, im Falle von Lebensmittelskandalen oder schlechten Warentestergebnissen negativ in den Medien erwähnt zu werden.
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Handelsmarken werden von Handelsunternehmen konzipiert, im Regelfall aber in deren Auftrag von bekannten Markenartikelherstellern produziert.
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Gattungsmarken (auch die WeiÃen genannt) gelten als Spezialform der Handelsmarke. Sie stechen hervor durch eine einfache, zumeist von der Farbe weià dominierte Verpackung, Standardqualität und mittlere sowie gleichbleibende Qualität und günstige Preise. Typische Vertreter sind die Sparsamen von Spar, A&P von Tengelmann,
Tip von Real und Extra, Gut & Günstig von Edeka und ja! von Rewe. Gattungsmarken wurden Mitte der 70er-Jahre geschaffen und dienen auch heute noch als Speerspitze des klassischen Lebensmitteleinzelhandels gegen die Discounter.
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Mittlerweile gibt es aber auch
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