Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Knight schlief oben in ihrem Bett, inmitten ihres verspielten weiblichen Ambientes. Sicher konnte er vor Lachen keinen Schlaf finden.
Sie hatte ihn zu nahe an sich herangelassen. Sie hätte nie von ihren familiären Problemen sprechen sollen, und vor allem hätte sie keinesfalls das Bewusstsein verlieren und sich von ihm ausziehen lassen dürfen. Nun würde er sie als Frau und nicht als Vorarbeiterin sehen, und es musste ein Wunder geschehen, um das an Boden wieder zu gewinnen, was ihre Dessous sie gekostet hatten.
Ein Plan tat not. Etwas Einfaches, etwas, das diesem arroganten Ekel nicht auffallen würde. Anna zermarterte sich fast eine Stunde lang den Kopf, aber ihr wollte nichts einfallen, als so zu tun, als wenn nichts passiert wäre.
Anna schätzte, dass sie mindestens zwei Tage das Bett hüten musste, und morgen nicht zur Arbeit zu erscheinen war definitiv ein Risiko, obwohl ihre Leute absolut spitze waren und es allein schaffen konnten. Aber würde Ethan nicht zwangsläufig zu der Meinung gelangen, er könne ohne sie, Anna, auskommen, da er mehr als befähigt war, einen Betrieb zu führen?
Keith kannte das Unternehmen so gut wie sie. Würden die zwei Männer sich zusammentun? Würde sie in drei Tagen noch ihren Job haben? Anna griff hinter sich auf den Tisch, bekam ihr Handy zu fassen und wählte Keiths Nummer.
»Keith, hier ist Anna. Ich rufe an, weil ich ein paar Tage nicht kommen werde. Können Sie mich im Betrieb vertreten?«
»Sicher, Chefin. Was ist denn? Sind Sie sich mit unserem neuen Besitzer schon in die Haare geraten?«
»Nein. Ich hatte auf der Heimfahrt einen Unfall und muss ein paar Tage Schonzeit einlegen.«
»Sind Sie in Ordnung?«
»Ja, ich bin nur ein wenig durchgerüttelt. Gebrochen habe ich mir nichts.«
»Was ist passiert?«
»Ich bin von der Straße abgekommen und habe meinen Wagen zu Schrott gefahren.«
Langes Schweigen am anderen Ende. »Herrje, Anna. Sind Sie sicher, dass Sie in Ordnung sind?«
»Mir geht es tadellos, Keith. Ethan Knight war direkt hinter mir und hat mich herausgezogen.«
»Gott sei Dank.«
»Ach, apropos Mr Knight. Ich werde nicht da sein, um ihn einzuführen.«
Ein Lachen kam über die Leitung. »Und Sie befürchten, er könnte auf die Idee kommen, dass er Sie nicht braucht, wenn er diese Woche ohne Sie überlebt, stimmt’s?«
Anna blickte mit gerunzelter Stirn ins Feuer. »So ähnlich.«
»Keine Angst, Boss. Darum kümmere ich mich. Wenn die Woche um ist, wird Ethan um Ihre Rückkehr beten.«
»Keine Dummheiten. Sie sollen sich nicht in Schwierigkeiten bringen«, warnte sie ihn.
»Ach was, Anna. Was wäre die Arbeit ohne ab und zu ein wenig Spaß? Ich werde nur ein paar Bestellungen verlegen und dafür sorgen, dass Jeremy die Schlüssel für den Lader verliert. So in diese Richtung.«
Die Tatsache, dass Keith gewillt war, ihr zu helfen, wärmte Annas Herz. Sie lächelte in ihr Handy. »Danke, mein Freund, ich stehe in Ihrer Schuld.«
»Denken Sie daran, wenn ich je Ihrem Lader in die Quere kommen sollte.«
»Das werde ich.«
»Na, dann gute Nacht«, sagte er. »Und keine Angst. Immer mit der Ruhe, und gute Besserung.«
»Ach, noch etwas, Keith. Könnten Sie verbreiten, dass ich einen neuen Truck suche? Einen, der mein Budget nicht sprengt?«
»Totalschaden?«
»Das kann man wohl sagen.«
»Donnerwetter, ohne Ethan wären Sie vielleicht tot. Sie haben Glück, dass Sie einen neuen Mieter haben.«
Anna blickte zur Treppe. »Warten wir’s ab. Gute Nacht, Keith.«
Sie legte das Handy hin und kuschelte sich mit einem Seufzer tief in die Kissen. So. Dieses kleine Problem war gelöst. Sie würde Keith zum Dank ein paar Tage freigeben.
Befriedigt von ihren Bemühungen, wohl wissend, dass sie den heutige Kampf, aber nicht den Krieg verloren hatte, verfiel Anna in Schlaf – und träumte von einem Ritter in schimmernder Rüstung, der sie zitternd und von den Halbwüchsigen bedrängt am Frost Lake fand. Der Kampf, der sich daraufhin entspann, war so heftig gewesen, dass sie unbemerkt hatte entkommen können.
6
A nna brauchte zwei Tage, um von der Couch wegzukommen und Ethan Knight aus ihrem Bett zu scheuchen. Der Mann war eisern – er ging nicht eher, bis er fließendes Wasser hatte, und ihr komfortables Bett gab er nicht auf, weil die Couch für ihn zu kurz war.
An den letzten zwei Abenden war er nach der Arbeit nach Hause gekommen, hatte mit ihr zu Abend gegessen und war dann hinausgegangen, um den Kampf mit der zu seiner Hütte
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