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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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und laut Befehle rief. Er stand im Gegenwind der schwarzen Rauchwolke, die aus den Fenstern des Sägeschuppens quoll.
    »Man muss den Sägespänehaufen mit Wasser besprühen, damit wir ihn dann eimerweise wegschaffen können«, meinte sie, als sie Keith im Chaos der umhereilenden Männer suchte. »Wenn wir den Haufen trocken wegschaffen, könnte es eine Selbstentzündung geben.«
    »Wer zum Teufel sind denn Sie?« Er packte ihren Arm und wollte sie wegdrängen.
    Anna ließ sich nicht beirren. »Ich bin hier Vorarbeiterin, und ich habe schon einige Sägewerkbrände in Quebec bekämpft. Mit wie vielen hatten Sie schon zu tun?«
    Er ließ sie los. »Mit keinem«, musste er mit einem Blick zum Sägeschuppen zugeben. »Der Brandherd scheint die Säge selbst zu sein, wenn man Ihrer Belegschaft glauben will.«
    »Ich werde mit unserem Bagger ein Loch ins Dach schlagen,
damit Luft hineinkommt.« Sie hielt noch immer Ausschau nach Keith. Schließlich sah sie ihn mit Ethan und Alex auf sich zukommen. Ihre Gesichter waren von den Flammen beschienen, die durch die mittleren Fenster des langgestreckten und schmalen Sägeschuppens schlugen. Sie sah sich nach dem Feuerwehrmann um. »Ihre längsten Schläuche müssen an jedem Ende des Schuppens zum Einsatz kommen. So wird das Feuer in die Mitte gedrängt. Sobald ich eine Öffnung geschaffen habe, schlagen die Flammen nach oben. Sie werden sich nicht mehr ausbreiten und schließlich von selbst erlöschen.«
    Er packte ihren Arm, als sie sich umdrehte. »Wir werden den Abzug ins Dach schlagen«, sagte er und versuchte wieder, sie zum Büro zu drängen.
    Sie befreite sich mit einem Schulterzucken. »Männer auf das Dach zu schicken ist zu gefährlich. Mit dem Bagger lässt sich ganz einfach ein Loch schlagen.«
    Eine plötzliche Explosion ließ Flammen und Rauch durch die Fenster und beide Enden der Sägehalle dringen. »Schließt diese zwei Schläuche an!«, rief er und lief auf Keith, Alex und Ethan zu.
    »Keith, bring die Ladegabeln an der Baggerschaufel an. Sobald die Sägespäne befeuchtet sind, kann man sie vom Haus wegschaffen. Du musst alles um dich herum im Auge behalten. Wenn die Flammen zu nahe herankommen, dann nichts wie weg. Ethan«, übertönte sie den Lärm, »neben dem Maschinenschuppen gibt es einen Hydranten, der zum Fluss führt, und im Inneren gibt es drei Diesel-Wasserpumpen. Die Leute sollen Gebäude und Holzstapel besprühen. Sie wissen, wo die anderen Hydranten sind. Alex, das Holz,
das heute gesägt werden sollte, muss hinausgeschafft werden.«
    Keith wurde sofort aktiv, während Alex und Ethan sie anstarrten, als hätten sie kein Wort verstanden.
    »Ich habe Brände in unseren eigenen Betrieben bekämpft, und ich kann euch sagen, dass die ganze Anlage in Flammen aufgehen wird, wenn wir uns nicht beeilen. Los jetzt!«, schrie sie und versetzte Ethan einen Stoß.
    Er wich weder zurück noch wankte er. »Was hast du vor?«, rief er.
    »Einen Abzug im Dach schaffen.« Und schon rannte sie zum Bagger.
    Mit drei Schritten hatte er sie eingeholt und drehte sie zu sich um. »Okay«, wies sie ihn an, »fahr nur so nahe heran, dass du mit dem Ausleger eine Öffnung ins Dach schlagen kannst, und dann nichts wie weg.«
    »Ja, Ma’am.« Nun war er es, der zum Bagger rannte. Anna sah noch, wie er in die große Maschine kletterte, dann lief sie zu einer Gruppe ihrer Belegschaft, die die Pumpen an den ersten der drei Hydranten anschloss. »Okay, Leute«, rief sie. »Wir haben das so oft geübt, dass ihr es im Schlaf könnt. Besprengt alles tüchtig, aber Vorsicht! Hier sind im Moment viele Geräte an der Arbeit. Betriebe können wieder aufgebaut werden, menschliche Körper nicht.«
    »Sie haben es erfasst, Lady-Boss«, ertönte es einstimmig, ehe man breit grinsend an die Arbeit ging.
    Die nächsten fünf Stunden war Anna ununterbrochen in Bewegung, rannte von Team zu Team, um zu sehen, wie die Leute sich machten, während sie Ethan nicht aus den Augen ließ, um sicherzugehen, dass er nicht wieder den edlen
Ritter spielte und jemanden rettete. Als der Feuerwehrhauptmann sah, dass ihr Plan, das Feuer auf die Sägehalle zu beschränken, gelang, wandte er sich bei jedem Schritt ihres harten Kampfes um Rat an sie.
    »Sie werden ein Einsatzfahrzeug samt Mannschaft über Nacht hier stationieren müssen«, riet sie ihm und setzte sich auf einen nassen Holzstapel, das erste Mal seit Stunden. Sie wischte ihr Gesicht mit dem Hemdzipfel trocken. »Wir lassen auch einige unserer Leute

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