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Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Titel: Zur Sache, Schätzchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Schuler
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das lockere Leben eines professionellen Rodeoreiters genießen. Bisher beschränkten sich seine Erlebnisse jedoch auf endlose Stunden hinter dem Steuer seines Pick-ups, um von einer staubigen Stadt in die nächste zu gelangen. Er hatte sich von Fast Food ernährt und miesen Kaffee getrunken und war täglich von verächtlich schnaubenden Hengsten herumgeschleudert worden und nicht nur wöchentlich.
    Trotzdem war es ein schönes Leben. Die Tage waren heiß und bestanden aus langen Phasen des Nichtstuns, nur unterbrochen von acht Sekunden anhaltenden, aufregenden Sequenzen während des Ritts. Die Nächte verbrachte er meist in Kneipen wie Ed Earl’s. Er musste sich um nichts weiter kümmern als darum, dass er seine Prämien bekam und rechtzeitig das nächste Ziel erreichte. Und seine einzige Sorge war, welches Pferd ihm per Los zugeteilt wurde. Es war ein sorgloses Leben. Nur eines fehlte. Eine letzte Sache, die sein Abenteuer perfekt machen würde.
    Anscheinend sollte sich heute Nacht in dieser Hinsicht etwas ergeben.
    “He, Tom, willst du die Kleine weiterhin anstarren, als hättest du den Verstand verloren, oder spielst du endlich weiter?”
    Ohne den Blick von der Frau an der Bar zu wenden, richtete Tom sich auf und reichte seinen Queue dem Cowboy, der ihn angesprochen hatte. “Ich spiele”, sagte er. “Aber ein anderes Spiel.”
    “He, du hast zwanzig Dollar in dieses Spiel gesteckt”, erinnerte ihn der Cowboy.
    Tom warf nicht einmal einen Blick auf die zerknitterten Dollarnoten unter dem Whiskeyglas auf der Kante des Billardtisches. “Betrachte es als Strafgeld”, sagte er. “Ich glaube, ich habe gerade ein interessanteres Spiel gefunden.” Ohne weiter die Buhrufe zu beachten, die seiner Bemerkung folgten, ging er um den Tisch herum zu der Blondine an der Bar.
    Er bewegte sich langsam und zielstrebig, so wie er es tat, wenn er sich der Startbox näherte, um das Pferd für den nächsten Ritt zu besteigen. Ohne sich beirren zu lassen, ging er gleichmäßigen Schrittes durch die Menge auf sie zu. Er nagelte sie mit seinem Blick fest. Sie wurde nicht nervös und sah auch nicht weg. Sie errötete nicht, kicherte nicht albern und warf auch ihren Kopf nicht verlegen zurück. Sie saß einfach da, thronte auf dem Barhocker wie eine Prinzessin – aufrecht, die langen schlanken Beine übereinander geschlagen, die Hand am Brustansatz – und beobachtete, wie er auf sie zukam.
    Sie unterschied sich wohltuend von den aufgetakelten übereifrigen Groupies, die sich üblicherweise um die Rodeocowboys scharten. Unter der auffallenden Verpackung steckte eine Frau mit Klasse und verdammt aufregenden Reizen.
    Ihre kurz geschnittenen blonden Haare waren zerzaust, als sei sie gerade aus dem Bett gestiegen, und sie vermittelte den Eindruck, als hätte sie nichts dagegen, sofort wieder hineinzusteigen. Ihre roten Lippen schimmerten feucht. Der kurze Rock erlaubte einen Blick auf ihre endlos langen, wohlgeformten Beine, und ihre Hüften waren die einladendsten, die er jemals gesehen hatte. Der tiefe Ausschnitt ihrer weißen Bluse enthüllte einen aufregenden Brustansatz. Und diese langen roten Fingernägel …
    Wie sie damit über ihren Brustansatz strich! So, als sei ihr überhaupt nicht bewusst, was sie tat oder welch erregende Wirkung diese nonchalante Geste auf einen Mann hatte. Dabei wusste sie es genau, verdammt! Dazu dieses geheimnisvolle Lächeln. Unterwürfig und herausfordernd zugleich. Nicht eine Sekunde ließ sie ihn aus den Augen, als wollte sie ihn verschlingen, sobald er nah genug war.
    Sicher, auch wenn er in der Startbox auf dem Rücken eines bebenden Pferdes darauf wartete, dass das Gatter geöffnet wurde, floss sein Blut schneller als normal durch die Adern.
    Tom tat, was er in solch einer Situation immer tat. Er konzentrierte sich auf das, was vor ihm lag, bereitete sich darauf vor, entschlossen, die Oberhand zu behalten. Ob Frau oder Pferd, die Spielregeln waren die gleichen. Ein Mann musste zeigen, wer der Boss war. Sofort, oder er hatte verloren. Vor allem bei den temperamentvollen. Und diese langbeinige Blondine gehörte mit Sicherheit zu den temperamentvollen Geschöpfen. Wenn ein Mann eine Frau wie diese erst einmal die Oberhand gewinnen ließ, würde er immer der Unterlegene bleiben.
    Direkt vor ihr blieb er stehen.
    Und dann stand er einfach da. Seine Knie befanden sich nur wenige Zentimeter von ihren nackten, übereinander geschlagenen Beinen entfernt. Mit seinen breiten Schultern blockierte er ihre

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