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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Bürste durch ihr Haar, wusch sich den Schlaf mit warmem Wasser aus den Augen und spülte ihren Mund. Schließlich hatte sie das Gefühl, dass ihr Aufzug zwar vielleicht nicht wirklich angemessen für ein Abendessen in Gesellschaft, sie aber zumindest halbwegs präsentabel war, und so zog sie ihre Frotteepantoffeln an und verließ das Bad. Er hatte ein Feuer im Kamin entfacht, und gegen ihren Willen verzog sich ihr Gesicht zu einem erfreuten Lächeln, als sie die lodernden Flammen sah.
    »Da bist du ja. Ich dachte schon, du wärst vielleicht noch einmal eingeschlafen.«
    Nie im Leben, dachte sie. Sein warmer Mund in der Vertiefung zwischen ihren Brüsten hatte sie endgültig aufgeweckt.
    Auch er hatte sich umgezogen, während sie geschlafen hatte. Statt des eleganten Pullis, der maßgeschneiderten Hose und der handgenähten Schuhe trug er ein Sweatshirt von Harvard mit bis zu den Ellenbogen hochgeschobenen Ärmeln über einer abgewetzten Jeans und ausgelatschten Joggingschuhen. Außerdem
hatte er eine Schürze umgebunden, fischte mit einer Spaghettizange Nudeln aus einem Topf voll kochenden Wassers und lud sie auf einen flachen Servierteller um.
    Der kleine Tisch war festlich gedeckt, und die Flasche Rotwein bereits geöffnet. Laney bekam nur noch mit Mühe Luft. Weil sie völlig überwältigt war. Bisher hatte sich noch nie ein Mensch so viel Mühe für sie gemacht.
    »Mr Sargent. Ich …«
    »Oh, um Gottes willen, Laney, fang bitte nicht schon wieder an.« Als er mit den Spaghetti fertig war, löffelte er eine sämige, köstlich duftende Tomatensauce über den Nudelberg, stemmte die Hände in die Hüften und sah sie wieder an. »Mit leerem Magen kann ich einfach nicht streiten, und du hast sogar zwei Mägen, die sicherlich inzwischen furchtbar knurren. Deinen und den von Scooter. Und davon abgesehen gibt es nichts Schlimmeres …«
    »Scooter?«
    »… als kalte Spaghetti. Also setz dich endlich hin.«
    »Spaghetti sind das Letzte, was ich brauche. Die Dinger machen fett.«
    »Genau deswegen brauchst du sie. Also setz dich, ja?«
    »Ich brauche was, das fett macht?« Sie blickte an sich herab und konnte über ihren dicken Bauch hinweg kaum noch ihre Zehenspitzen sehen.
    »Allmählich bin ich es leid, mich ständig zu wiederholen.« Er wies herrisch auf einen Stuhl. »Setz dich, verdammt noch mal.«
    Sie brach erst in leises Kichern, dann aber in lautes Gelächter aus.
    »Was gibt es da zu lachen?«, fragte er.
    »Es fällt mir einfach schwer, mir von einem Mann Vorschriften machen zu lassen, der eine gelb gerüschte, mit Gänseblümchen bedruckte Schürze trägt.«
    Wenigstens besaß er so viel Anstand, ein bisschen verlegen auszusehen. »Dann ziehe ich sie eben aus«, erklärte er ihr drohend, zog die Schleife auf und warf die Schürze achtlos hinter sich. »Und jetzt …«
    Er machte zwei Schritte auf sie zu.
    »Oh, in Ordnung.« Eilig nahm sie Platz. Vor allem, da ihr wegen der duftenden Spaghetti inzwischen das Wasser im Mund zusammenlief.
    »Und dazu gibt es Knoblauchbrot, frisch aus dem Ofen.« Er nahm das eingepackte Brot vom Blech und fluchte, denn die Alufolie verbrannte ihm die Hand.
    »Wenn ich das alles esse, nehme ich mindestens zwei Kilo zu.«
    »Das kannst du vertragen.« Deke schwang sein Bein über die Rückenlehne eines Stuhls, nahm ihr gegenüber Platz, griff nach der Weinflasche und schenkte Laney einen kleinen Schluck und sich selbst großzügig ein. »Dr. Taylor hat gesagt, du würdest zwar erfolgreich darauf aufpassen, dass du nicht zu viel zunimmst, müsstest aber achtgeben, dass es weder dir noch dem Kind an irgendetwas fehlt.«
    Laney hatte sich gerade Salat aus einer großen Schüssel auf ihren Teller gehäuft, hielt jetzt jedoch das hölzerne Salatbesteck reglos vor sich in die Luft. Als er
geendet hatte, ließ sie es auf ihren Teller sinken und ballte die Fäuste in ihrem Schoß. »Sie haben mit Dr. Taylor gesprochen?«, fragte sie mit gepresster Stimme. »Über mich?«
    Deke trank einen Schluck Wein, stellte sein Glas vorsichtig wieder neben seinem Teller ab und sah sie durch den Spaghettidampf hindurch einen Moment lang reglos an. »Ja.«
    »Fahren Sie zur Hölle.« Sämtliche Wärme, die sie nach dem Aufwachen empfunden hatte, wurde durch die kalte Gewissheit verdrängt, dass sie schon wieder hintergangen worden war. »Aber weshalb hätte er mit einem völlig Fremden über eine Patientin sprechen sollen?« Tränen traten ihr in die Augen, und sie verfluchte sich dafür.
    »Ich

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