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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ich geraten bin.«
    »Ich nehme an, mit der verfahrenen Situation meinst du mich.«
    Er lächelte – lächelte tatsächlich –, als er wieder vor ihr in die Hocke ging und ihr die Haare von den tränennassen Wangen strich.
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, fauchte sie ihn böse an. »Ich kann nicht mit Ihnen kämpfen. Weder verbal
noch körperlich. Ich bin einfach hundemüde. Ich möchte dieses Baby haben, aber gleichzeitig bin ich es leid, schwanger zu sein. Wie ein aufgegangener Hefekuchen auszusehen. Alle zehn Sekunden auf die Toilette zu müssen. Derart jämmerlich zu sein. Oh Gott, was soll ich nur machen?«
    »Erst mal solltest du was essen«, schlug er praktisch vor, stand wieder auf und füllte ihren Teller mit Spaghetti.
    »Ich habe keinen Hunger«, quengelte sie.
    »Doch. Und Dr. Taylor oder eher seine Sprechstundenhilfe hat mir gesagt, ein Schlückchen Wein zum Essen würde dem Baby bestimmt nicht schaden. Vielleicht wird deine Laune dadurch ja ein wenig besser«, ergänzte er leise, aber sie bekam es trotzdem mit.
    »Wie damals von dem Brandy?«, fragte sie gehässig.
    »Ich habe mich darüber nicht beschwert.« Er küsste sie zärtlich in den Nacken, schob eine seiner Hände unter ihre Brust, streichelte sie sanft und kehrte dann an seinen eignen Platz zurück. »Also, iss und trink.«
    »Und sei gut gelaunt?«
    Er sah sie grinsend an. »Daran müssen wir eben noch ein bisschen arbeiten.«
     
    Sie lag auf dem Sofa, starrte auf das Feuer und nippte an einem Becher Kräutertee, als er das Licht in der Küche löschte und das Wohnzimmer betrat. Er warf sich behaglich zu ihr auf die Couch, streckte seine langen Beine vor sich aus und nahm ohne Bedenken ihre Hand.
    »Sie werden Spülhände bekommen«, erklärte sie
schlecht gelaunt. Er hatte darauf bestanden, den Abwasch zu erledigen, und sie war zu müde und zu schlecht gelaunt gewesen, um es selbst zu tun.
    »Das fürchte ich auch. Ich dachte, dass heute fast jeder zivilisierte Mensch eine Spülmaschine hat.«
    »Hier in der Küche gab es keine, aber ich fand das Haus so schön, dass ich trotzdem eingezogen bin. Dummerweise hat die Haushaltshilfe heute gerade frei.«
    »Dann hast du also eine Haushaltshilfe?«
    Sie starrte ihn ungläubig an und entzog ihm ihre Hand. »Das meinen Sie wirklich ernst, nicht wahr?« Mit dieser ganz einfachen Frage hatte er die Unterschiede zwischen ihren Lebensstilen deutlich zum Ausdruck gebracht. Sie könnten auch von zwei verschiedenen Planeten stammen, weil sie wirklich keinerlei Gemeinsamkeiten hatten. »Ich lebe von dem Gehalt einer Vorschullehrerin, Mr Sargent«, klärte sie ihn auf. »Ich lebe gut davon und werde auch mein Kind davon ernähren können, doch für eine Haushaltshilfe reichen meine finanziellen Mittel deswegen noch lange nicht.«
    »Im Licht der Flammen bist du einfach wunderschön.«
    Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus und ließ den Kopf nach hinten in die Kissen fallen, hob ihn allerdings sofort wieder an. Weil sie diese Position zu sehr an den Abend in seiner Wohnung erinnerte. Wie zum Hohn auf ihre Melancholie prasselten die Scheite im Kamin fröhlich vor sich hin. »Ich liebe es, wenn an kalten Abenden ein Feuer brennt. Danke.«
    Abermals ergriff er ihre Hand. »Gern geschehen.«
    »Es fällt mir inzwischen ziemlich schwer, die Scheite hereinzutragen, deshalb –«
    »Ich kann nur für dich hoffen, dass ich dich bis zur Geburt nichts Schwereres mehr heben sehe als vielleicht einen Lippenstift.«
    Als sie ihn wieder ansah, war ihr Blick nicht länger wütend, sondern nachdenklich. »Sie haben wirklich vor, hier einzuziehen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Er betrachtete ihre Nägel, während er ihr ruhig erklärte: »Ich will in den nächsten Wochen bei dir sein. Schließlich sollten an einer Schwangerschaft und einer Geburt beide Elternteile beteiligt sein. Ich möchte sehen, wie mein Kind geboren wird.«
    Sie strich sich mit der Zunge über ihre plötzlich knochentrockenen Lippen. Die Berührung ihrer Haut und ihres Handballens durch seine Finger löste ein seltsames Kribbeln in ihr aus, und sie dachte daran zurück, wie er mit der Zunge über ihre Hand gefahren war.
    Die Erinnerung an diese und an andere Zärtlichkeiten alarmierte sie noch immer, aber trotzdem zog sie ihre Hand nicht gleich zurück.
    Sie versuchte verzweifelt zu verstehen, weshalb er hierhergekommen war. Inzwischen war ihr klar, dass es völlig sinnlos wäre, weiterhin zu leugnen, dass Deke der Vater dieses Kindes war.

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