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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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die aus dem teuren Trenchcoat ragten, hätte er am liebsten laut gelacht. »Ein Exhibitionist? Du willst ihnen erzählen, ich wäre ein Exhibitionist?«
    Als er plötzlich seinen Mantel öffnete, rang sie schockiert nach Luft, atmete aber sofort erleichtert auf. Weil er unter seinem Trenchcoat noch ein T-Shirt und die kurze Jogginghose trug.
    Deke brach in brüllendes Gelächter aus. »Na, habe ich dir Angst gemacht? Komm her.« Er hüllte sie beide in den Mantel ein und zog sie eng an seine Brust. »Du bist die Einzige, der ich mich unbekleidet zeige«, raunte er. »Hoffentlich bekomme ich bald wieder die Gelegenheit dazu.«
    Sie atmete den Duft seines Rasierwassers und des gesunden Schweißes ein. »Ich finde trotzdem noch immer, dass du total bescheuert bist.«
    »Da hast du sicher recht. Sobald es um dich und Scooter geht, verliere ich den Verstand. Ich fürchte, dass ist eine der Gefahren der Vaterschaft. Das musst du eben ertragen.«
    Er ertrug auch ihre Launen, und dafür sollte er heiliggesprochen werden, dachte sie.
     
    Nach dem Vorfall mit dem Trenchcoat sah er davon ab, sie weiter in der Schule zu besuchen, folgte ihr aber ansonsten nach wie vor auf Schritt und Tritt, wodurch er sie beinahe in den Wahnsinn trieb. Sie fühlte sich nicht gut, kam sich mit ihrem dicken Bauch und ihren behäbigen Bewegungen wie ein Walross vor, und Dr. Taylor wiederholte seine Warnungen, ja vorsichtig zu sein, so oft, dass sie ihn am liebsten angeschrien hätte, damit er endlich die Klappe hielt.
    Den Großteil ihrer schlechten Laune bekam hingegen natürlich Deke ab. Was er mit bewundernswertem Gleichmut über sich ergehen ließ. Das Einzige, worauf er wütend reagierte, war ihr ständiges Genörgel, dass er nicht in Arkansas sein sollte, während in New York ein aufsehenerregender Prozess in Vorbereitung war.
    »Meine liebe Ms McLeod, ich weiß selbst am besten, was ich machen muss«, erklärte er ihr spitz, als sie eines Abends nach einem besonders anstrengenden Tag abermals darauf zu sprechen kam. Es war Ende Februar und so kalt und regnerisch, dass sie gezwungen gewesen war, sechsundzwanzig aufgedrehte Kinder pausenlos in ihrer Klasse zu beschäftigen, statt wenigstens in den Pausen mit den Kleinen vor die Tür zu gehen.
    »Ich war schließlich schon Jurist, als du noch in der Schule warst«, rief er ihr in Erinnerung und wandte sich wieder seinen Dokumenten zu.
    Doch Laney wollte streiten und fuhr deshalb fort: »Du betrügst deinen Mandanten. Aber ich will nicht schuld sein, wenn du so was tust.«
    Deke warf die Akte auf den Tisch, stand auf und funkelte
sie zornig an. »Ich habe in meiner ganzen Zeit als Anwalt keinen Mandanten je betrogen. Ich verteidige jeden Einzelnen von ihnen so gut ich kann.«
    »Du hast den Prozesstermin drei Mal verlegen lassen!« , brüllte sie ihn an. »Ich habe dich am Telefon gehört. Und was hast du dafür für eine Entschuldigung?«
    »Eine der besten, die es gibt. Dass meine Frau ein Kind bekommt und ich sie deshalb augenblicklich nicht alleine lassen kann.«
    »Ich bin nicht deine Frau.«
    »Freut mich, dass du das Thema angeschnitten hast.« Er kam um den Couchtisch herum und baute sich dicht vor ihr auf. »Ich will nämlich nicht, dass mein Baby als Bastard geboren wird, Laney.«
    Das hässliche Wort ließ sie zusammenfahren. »Und ich will nicht, dass du es so nennst.«
    »Das stört dich, nicht wahr? Tja, aber du solltest dich daran gewöhnen, weil das Kind schließlich von allen so bezeichnet werden wird. Willst du das?«
    »Nein! Natürlich nicht.«
    »Dann heirate mich.«
    »Ich kann nicht.« Sie rang unglücklich die Hände.
    »Und warum nicht? Nur weil deine Mutter schwanger war, als sie geheiratet hat, und dein Vater, kaum dass du auf der Welt warst, stiften gegangen ist?« Er schob sich noch näher an sie heran, und seine Stimme bekam einen seidig weichen, schmeichlerischen Klang. »Aber das war eine Sache zwischen deinen Eltern. Mit uns beiden hat das nichts zu tun.«
    »Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich dich niemals
heiraten werde. Warum kannst du das nicht einfach akzeptieren?«
    »Weil ich es nicht akzeptieren will.« Erneut gewann sein Zorn die Oberhand. »Warum findest du die Vorstellung, mich zu heiraten, so grauenhaft? Wir liegen einander Nacht für Nacht nackt in den Armen, streicheln und liebkosen uns, bis wir praktisch Schaum vor den Mund bekommen und uns derart danach verzehren, miteinander zu schlafen, dass wir kaum noch einen klaren Gedanken fassen

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