Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)
dass du dich nicht übernimmst.«
»Das ist auch so was«, meinte sie säuerlich und entzog ihm ihre Hand. Sie wusste, sie war ungerecht, aber sie
konnte nichts dagegen tun. Sollte er doch einmal ein paar Stunden eine solche zusätzliche Last mit sich herumschleppen, wie sie schon es seit Wochen tat. Dann wäre er wahrscheinlich ebenfalls nicht mehr so gut gelaunt. »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn ihr beide beim nächsten Untersuchungstermin nicht über meinen Kopf hinweg über mich reden würdet, als wäre ich gar nicht dabei. Denn auch wenn ich fett und schwanger bin, bin ich deshalb schließlich nicht blöd.«
Lachend zog er sie an seine Brust. »Du bist heute aber wirklich super drauf. Warum nimmst du nicht noch ein heißes Bad, bevor du schlafen gehst?«
»Weil Nilpferde schließlich Wasser lieben, oder was?«
Er verzog den Mund zu einem leichten Grinsen, wusste allerdings, dass es ganz bestimmt nicht angeraten wäre, bräche er in lautes Gelächter aus. »Los. Dann schläfst du sicher besser ein.«
Knurrend hievte sie sich von der Couch und ging ins Bad.
Sie trocknete sich gerade ab, als er nach ihr sah. Zwar klopfte er einmal kurz an die Tür, kam dann jedoch aus lauter Angst, sie wäre vielleicht in der Wanne ausgerutscht, ohne eine Antwort abzuwarten einfach herein.
Durch eine heiße Dampfwolke hindurch starrten sie einander an.
»Du bist wunderschön, Laney«, stellte er mit belegter Stimme fest, denn selbst mit ihrem aufgedunsenen Bauch zog sie ihn stärker an als jede andere Frau.
Es wäre völlig unsinnig gewesen, hätte sie sich jetzt
noch eilig in ihr Handtuch eingehüllt. Deshalb blieb sie einfach stehen, während er den Blick an ihrem nackten Leib herunterwandern ließ. Auch wenn sie ihm nicht glaubte, hielt sie sich an diesen Worten fest. Denn genau die brauchte sie in diesem Augenblick. »Du findest mich noch immer schön?«
»Und ob. Hast du das denn nicht gewusst?«
»Du hast …« Verlegen wandte sie sich ab.
»Nicht noch mal mit dir geschlafen?«
Sie erschauderte. »Du brauchst nichts zu erklären.«
»Du solltest nicht denken, dass ich das erwarte, nur weil es in Tulsa dazu gekommen ist.«
»Das ist mir noch immer furchtbar peinlich.«
Er trat auf sie zu, legte ihr die Hände auf die Schultern und zwang sich, nicht mehr auf ihre herrlich weibliche Gestalt, sondern in ihr Gesicht zu sehen. »In Tulsa hast du mir zum zweiten Mal gezeigt, was für eine sinnliche, leidenschaftliche und großzügige Frau du bist. Dafür musst du dich weder schämen noch entschuldigen.«
Sie schluckte hart und stieß mit rauer Stimme aus: »Ich dachte, dass dich mein aggressives Vorgehen vielleicht abgestoßen hat.«
Jetzt brach er in lautes Gelächter aus und zog ihr Gesicht an seine Brust. »Wohl kaum, Schätzchen. Wohl kaum«, raunte er ihr zu, hielt sie noch einen Moment lang fest, schob sie dann aber wieder ein Stückchen von sich fort. »Bist du hier drinnen fertig?«
Die Umarmung hatte sie ein wenig atemlos gemacht. Es hatte etwas Erregendes, selbst splitternackt zu sein,
während er vollständig angezogen war, und die Berührung der verschiedenen Textilien durch ihre nackte Haut hatte ein Feuer des Verlangens in ihr entfacht.
»Ich, uh, reibe meinen Bauch jeden Abend mit dieser Körperlotion ein«, erklärte sie und wünschte sich, ihr Herz würde nicht ganz so schnell schlagen. »Das soll Schwangerschaftstreifen vorbeugen.«
»Geh und leg dich schon mal hin. Heute Abend reibe ich dich ein.«
Ein paar Minuten später kam er, nur noch in seiner Unterhose und die Flasche Körperlotion in der Hand, zu ihr ins Bett. Sie hatte keine Notwendigkeit gesehen, sich ihr Nachthemd anzuziehen, denn dann müsste er es sowieso bis über ihre Brüste schieben, während er die Creme auf ihrem Bauch verstrich. Einzig das weiche bernsteinfarbene Licht der Nachttischlampe hüllte sie jetzt in sich ein.
Sie war überrascht, weil sie nicht die geringste Scham empfand, gleichzeitig jedoch hätte sie übertriebene Schüchternheit in diesem Augenblick als albern angesehen.
»Habe ich dir schon einmal gesagt, dass mir dein Haar gefällt?«, fragte sie Deke jetzt, während er eine großzügige Menge Körpermilch in seine Handfläche schüttete und sie dann auf der straff gespannten, trockenen Haut an ihrem Bauch verrieb.
»Du magst graue Haare? Kann es vielleicht sein, dass du eine Vorliebe für alte Männer hast?«
»Du bist nicht alt. Seit wann sind deine Haare grau?«
»Es fing an, als ich
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