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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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können. Aber trotzdem hören wir damit nicht auf, denn es ist einfach ein zu herrliches Gefühl.«
    »Ich will nicht, dass du so mit mir redest!«
    »Warum nicht? Weil es dann kein beschämendes Geheimnis bleibt? Weil es dich zwingt, dich den Tatsachen zu stellen? Weil es dich der Scheuklappen beraubt, die ebenso ein Teil von dir wie der Abdruck deines Daumens sind?« Er atmete tief ein, beruhigte sich aber noch immer nicht. »Die Male, wenn wir zusammen waren, waren die reinste Magie. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder dazu kommt, und, bei Gott, gib es doch endlich zu, dass es dir genauso geht. Wir beide passen ausgezeichnet zueinander. Wir streiten uns fast nie, außer wenn es um dieses Thema geht. Ich bin finanziell recht gut gestellt. Wir beide wollen das Beste für unser Kind, was nun einmal eine Familie mit zwei Elternteilen ist. Wo also liegt dein Problem?«
    Seine Arroganz machte sie wütend, und sie fuhr ihn an: »Wo ist dein Problem? Du hast zweiundvierzig Jahre ohne Ehefrau gelebt. Warum also liegt dir mit einem
Mal so viel daran zu heiraten? Hast du vielleicht Angst, dass du keine andere mehr findest? Oder bin ich einfach eine praktische Gebärmaschine, die dir das letzte Spielzeug schenkt, das dir noch in deiner Sammlung fehlt?«
    »Das ist nicht wahr, das weißt du ganz genau.« Er presste die Kiefer aufeinander und stieß die nächsten Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. »Du hast einfach Angst davor, das Wagnis einzugehen, jemanden zu lieben. Du bist ein Feigling, weiter nichts.«
    »Ich …«
    Mit einem Mal erstarrte sie, beugte sich vornüber und streckte hilfesuchend eine Hand in seine Richtung aus. »Meine Fruchtblase ist geplatzt.«
    Deke flehte sämtliche Gottheiten im Himmel an, ihr beizustehen, während er sie zum nächsten Sessel führte und sich vor ihr auf die Knie sinken ließ. »Ist es so weit? Soll ich Dr. Taylor anrufen?«
    Sie nickte, während ihr jemand mit einem Messer durch die Eingeweide fuhr. Deke sah, wie sie erbleichte, merkte, dass sie aufhörte zu atmen, und hielt ihre Hand, bis die Wehe vorüber war.
    Seltsamerweise hatte sie vor allem Angst um ihn. Er sah aus, als bräche er jeden Augenblick zusammen, und so strich sie ihm sanft über das Gesicht und bat in ruhigem Ton: »Ruf Dr. Taylor an, und dann fahr mich bitte ins Krankenhaus.«
    Die nächste halbe Stunde nahm sie wie durch einen Schleier wahr. Deke brüllte irgendwas ins Telefon, verfluchte den Anrufdienst, bei dem er gelandet war, und
machte der armen Angestellten einen rüden Vorschlag, was sie mit ihrer Schalttafel machen sollte, wenn er nicht sofort den Doktor an den Apparat bekam. Dann holte er eilig ihre Tasche, die bereits seit Wochen gepackt neben der Haustür stand, zog sich und ihr den Mantel an, suchte die Schlüssel zu einem der Wagen – die beide natürlich gerade jetzt verschwunden waren – und führte sie aus dem Haus.
    Er trat das Gaspedal bis auf den Boden durch und sah sie ein ums andere Mal ängstlich von der Seite an. »Es ist zu früh, nicht wahr? Wie viel zu früh? Laney, hast du Schmerzen? Wann wäre der eigentliche Termin?«
    »In dreieinhalb Wochen.«
    »Dreieinhalb Wochen! Fast ein ganzer Monat!«
    »Deke, würdest du wohl bitte aufhören, so zu schreien. Vielleicht haben bei mir die Wehen eingesetzt, aber ich bin deshalb nicht taub.«
    »Oh Gott, dreieinhalb Wochen«, stöhnte er, als hätte sie gar nichts gesagt. »Dieser verdammte Quacksalber. Ich dachte schon die ganze Zeit, dass er keine Ahnung hat, wovon er spricht. Ich weiß, du denkst, das sage ich nur so, aber ich habe ihm niemals auch nur ein Wort geglaubt. Ich bringe den Kerl um.«
    Laney brach in lautes Gelächter aus, und er starrte sie entgeistert an. »Ich bin im Grunde froh, dass es jetzt schon so weit ist«, erklärte sie. »Jetzt kommst du zumindest nicht mehr drum herum anzuerkennen, dass es dein Kind ist.«
    »Haha, wirklich witzig, Laney. Wirklich – Himmel, hast du wieder eine Wehe? Halt durch, Liebling.«
    Durch einen Nebel des Schmerzes hindurch tauchten die Lichter des Krankenhauses auf. Nie zuvor in ihrem Leben hatte Laney sich derart über irgendwas gefreut. Deke hatte sie tatsächlich unfallfrei hierhergebracht, und während man sie in ein Zimmer führte, ging er die Aufnahmeformalitäten mit der Schwester durch.
    Als er endlich wieder zu ihr kam, bekam er einen Wutanfall und zitierte umgehend die Stationsschwester herbei.
    »Was ist das denn für ein Zimmer?«, schnauzte er sie an.

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