Zurueck auf der Jacht des Millionaers
ihren Verlobten Emilio Jefferies auf sie zukommen sah. „Scheint mir ganz so, als wären sie auf dem Weg zu uns.“
„Ausgerechnet ein Jefferies“, sagte Adam, der sich in diesem Moment zu ihnen gesellte.
Parker drehte sich um und runzelte, wie nicht anders zu erwarten, die Stirn. Stephen hatte Emilio Jefferies genau beobachtet, als er vor einigen Wochen uneingeladen auf Parkers und Lindas Hochzeit erschienen war. Im Gegensatz zu seinem Bruder Jordan war Emilio dunkelhaarig und hatte auch einen dunkleren Teint, der einen interessanten Kontrast zu seinen grünen Augen bildete. Von einem Privatdetektiv wusste Stephen, dass Emilio adoptiert worden war. Seine Mutter hatte als Kinderfrau für die Jefferies gearbeitet, und er war in Kuba geboren worden.
„Hallo“, begrüßte Brittany ihren Bruder lächelnd und umfasste Emilios Hand, als wäre es selbstverständlich, dass sie in einen Feind der Familie verliebt war. Emilio andererseits wirkte genauso zurückhaltend und misstrauisch wie wahrscheinlich auch die Garrison-Männer in diesem Moment.
„Wir wollten dir nur gratulieren, Stephen.“ Sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Danke, Kleines.“ Nachdem Brittany zurückgetreten war, sah er auf und nickte knapp. „Jefferies.“
Emilio reichte ihm die Hand. „Alles Gute.“
Es war eine kühne Geste, dennoch zögerte Stephen nur eine Sekunde, bevor er Emilios Hand ergriff. „Danke.“
Er und seine Brüder hatten einen gewissen Verdacht. Alles deutete darauf hin, dass jemand aus ihrer Mitte für die Jefferies arbeitete. Das mussten sie nur noch beweisen. Bisher hatten sie den Spion nicht entlarvt.
Gegen die Beziehung von Brittany und Emilio konnten sie nichts unternehmen. Zumindest musste Stephen dem Mann mit Höflichkeit begegnen, wenn er ihn an seinem Hochzeitstag traf. Außerdem galt die Regel in der Geschäftswelt nach wie vor. Man ließ keinen Konkurrenten merken, was man von ihm hielt.
Parker nickte kurz. „Freut mich, Sie zu sehen, Jefferies.“
Adam gab ein nicht unfreundliches Geräusch von sich, das wohl ein Gruß sein sollte. Damit schien Brittany jedoch zufrieden zu sein. Sie lächelte strahlend.
An seine Schwester gewandt, fügte Parker ironisch hinzu: „Immerhin war er im Gegensatz zu einer anderen Feier zu dieser Hochzeit eingeladen.“
Zweifellos um nicht laut zu lachen, begann Adam zu husten. Und wenn Stephen sich nicht täuschte, bildete sich so etwas wie ein belustigtes Lächeln um Emilios Mundwinkel. Gerade wollte Stephen noch etwas sagen, da nahm er aus dem Augenwinkel wahr, wie einer der Angestellten den Tisch mit der Hochzeitstorte herausbrachte.
Er nickte Emilio und seinen Geschwistern zu. „Ihr müsst mich entschuldigen. Die Arbeit ruft – wenn auch in einer der angenehmsten Formen.“
Vor vier Jahren hatte Megan zuletzt Stephens Privatgrundstück in der Nähe von South Beach betreten. Doch dieses Mal sollte es ihr Zuhause werden. Sie versuchte, sich an den Gedanken zu gewöhnen.
Sie waren übereingekommen, dass sie das kleine Häuschen in Coral Gables aufgab und zu ihm in die Villa zog, die nach dem in dieser Gegend beliebten „Spanish-Mission“-Haziendastil entworfen worden war. Auf dem Grundstück gab es einen Swimmingpool und im Haus sowohl ein Fitnessstudio als auch ein Heimkino. Der ideale Ort für ein so lebhaftes und ungestümes Kind wie Jade.
Diese Gedanken gingen Megan durch den Sinn, während sie die Tür hinter sich schloss. Gleich würde sie das Hochzeitskleid ausziehen und zu Bett gehen. Ihr Schlafzimmer lag direkt neben Stephens. Die beiden Räume waren durch ein gemeinsames Bad miteinander verbunden. Stephen hatte ihr erklärt, dass ihr Zimmer von den früheren Besitzern als Kinderzimmer eingerichtet worden war. Da Jade jedoch im dritten Schlafzimmer schlief und das vierte im oberen Stockwerk von Stephen als eine Art Büro genutzt wurde, blieb für Megan kein anderer Raum übrig.
Seufzend sah sie sich um, in der Hand hielt sie immer noch den Brautstrauß.
Die Möbel waren im spanischen Kolonialstil angefertigt worden, passend zur Architektur der Villa. Sie waren schwer, robust und aus dunklem Holz, das einen interessanten Kontrast zu den weiß gestrichenen Wänden und einigen wenigen gusseisernen Dekorationsgegenständen bildete. Vor vier Jahren, als Megan einige Nächte mit Stephen in diesem Haus verbracht hatte, war sie manchmal gedankenverloren hier stehen geblieben und hatte sich vorgestellt, wie sie es als Kinderzimmer gestalten würde.
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