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Zurueck auf Glueck

Zurueck auf Glueck

Titel: Zurueck auf Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Marx
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halber Zahnstrecke mit dem Putzen aufzuhören. Später unternahm er einen erneuten Versuch. Er wollte ihr von seinem Vetter erzählen, der sich beim Aufschrauben einer klemmenden Zahnpastatubenkappe einen Zahn abgebrochen hatte, und sie warnen, so etwas ja nicht ebenfalls zu probieren. Doch sie meldete sich noch immer nicht. Noch später auch nicht. Wally fing an, sich Sorgen zu machen. Er sah sie vor sich: unter Gerüsttrümmern begraben, mit einem Fahrstuhl in den Tod gestürzt, von umstürzenden Bücherregalen erschlagen, durch ein für einen Diplomaten bestimmtes Sushi vergiftet, bei einer Aida- Aufführung von einer Kanonenkugel getroffen, von einem superstarken Magneten angezogen und zerquetscht, niedergetrampelt von einem meuternden Pferd, dem es reichte, Touristenkutschen durch die Stadt zu ziehen, wodoch sogar ein Pferd verstand, dass eine Fahrt mit dem Bus praktischer gewesen wäre.
122.
    Nur auf einen Gedanken kam Wally nicht: dass Imogene die Nacht mit Ron de Jean verbrachte.
123.
    Wally studierte die Gebrauchsanweisung für seine Kamera. Normalerweise gab es für ihn nichts Schöneres als ein dickleibiges Benutzerhandbuch. »Wenn ich die letzte Seite umblättere, bin ich jedes Mal überwältigt«, pflegte er zu sagen. »Es ist die reinste Katharsis, der reinste Rausch.« In dieser Nacht jedoch konnten sämtliche Installations-, Bedienungs- und Problemlösungstipps der Welt seine Stimmung nicht aufhellen.
124.
    Wally rief Derek an: Seiner großen Liebe müsse ein Unglück widerfahren sein.
125.
    »Dein Bruder muss für mich eine ABT nach einer 507 einleiten«, simste Wally an Elsie, seine langjährige Friseurin und de facto Therapeutin, die engste familiäre Beziehungen zur New Yorker Polizei unterhielt. Eigentlich meinte er eine APB (Fahndung) nach einer 10-57 (vermissten Person), aber geschrieben hatte er etwas, das mit dem American Ballet Theater und einem öffentlichen Ärgernis zu tun hatte.
    »HA HA«, simste Elsie zurück. »SOS BITTE KOMMEN KOPFWÄSCHE NÖTIG!«
126.
    Wally war dermaßen mit den Nerven am Ende, dass er, um sich wieder zu beruhigen, eine Liste mit Batterien zusammenstellte: Lithiumpolymerbatterie, Biobatterie, nukleare Mikrobatterie, optoelektrische Radionuklidbatterie, organische Radikalbatterie, Bagdad-Batterie, Nano-Batterie, Nickel-Metallhydrid-Batterie, Papierbatterie, Lithium-Ionen-Sekundärbatterie, Nickel-Cadmium-Batterie, 9-Volt-Batterie, Trockenbatterie, Knopfzelle, AAAA-Batterie, Lithiumbatterie, Laternenbatterie, AAA-Batterie, C-Batterie, D-Batterie, AA-Batterie, Zitronenbatterie.
    Es gibt noch viele andere Batterietypen, aber weiter kam Wally nicht, bevor die Wirkung seiner Schlaftablette einsetzte.
127.
    Am nächsten Abend ging Wally, um sich abzulenken, mit Beenish Asif zur Eröffnung des pakistanischen Filmfestivals. Der Tweet einer ihrer Kommilitoninnen über ein kaum bekanntes indisches Massaker an fünfunddreißig Pakistanern in einem Nobelvorort von Lahore war verfilmt worden.

128.
    Eine Komödie. (Und nicht mal eine schlechte.)
129.
    Nach dem Film gab es eine Party mit vielen pakistanischen Bonzen, aber ohne Bier oder sonstigen Alkohol. Nach der Party fuhren Beenish und Wally zu Beenish, wo es Courvoisier V.S.O.P. gab. Als Beenish auf die Toilette ging, begab Wally sich schnurstracks in die Küche, um kurz bei Sie-wissen-schon-wem anzurufen.
    Er ließ das Telefon sechs Mal klingeln und hätte es noch unendlich lange weiterklingeln lassen, wenn nicht plötzlich Beenish hereingekommen wäre, in Maskara-Tränen aufgelöst, die ihr über die Wangen kullerten. Sie weinte, wie sie sagte, weil die Produktion ihres Erkennungsparfüms (Gunsmoke) eingestellt werden sollte, weil sie auf ihre Lieblingsnüsse (Macadamia) allergisch war, weil die Mammutrede des Senators für Vermont, wie sie im Radio gehört hatte, noch immer nicht zu Ende war und er so müde klang, weil der Vollmond am Himmel stand, weil sie heute Nacht nicht allein war (Freudentränen) und weil sie nun mal supergut weinen konnte.
    Wally folgte Beenish ins Schlafzimmer, weil Imogene eindeutig nicht auf ihn wartete.
    (Der Wetterbericht sagte mit fünfundsechzigprozentiger Wahrscheinlichkeit heiteres bis wolkiges Wetter voraus. Was aus den restlichen fünfunddreißig Prozent werden sollte, wurde mit keiner Silbe erwähnt.)
130.
    Diesmal putzte Imogene sich tatsächlich die Zähne. Danach blieb sie noch lange auf und beschäftigte sich mit zig verschiedenen Dingen. Sie blätterte in Katalogen, schrubbte die

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