Zurück im etwas anderen Tunesien
nächster Versuch. Klappt schon besser, aber so richtig zufrieden ist meine Malsukafrau immer noch nicht mit mir. Ich glaube ich brauche einfach noch ein paar Nachschulungen, ehe ich mein Zertifikat mit erfolgreich bestanden bekomme. Ein paar Mal versuche ich es noch und die letzten Exemplare sind gar nicht mal so schlecht.
Sie lächelt mir zu und denkt innerlich vermutlich: „Mädel, üb das zu Hause besser noch ein wenig!“ , aber sie macht mir Mut und meint, dass würde schon irgendwann klappen. Übung macht den Meister. Genau, das werde ich üben bis zum Umfallen, das Prinzip habe ich ja jetzt mal wieder theoretisch verstanden.
Damit ich jetzt nicht abhebe, zeigt sie mir schnell noch ein paar Blätter mit dem anderen Teig. „Flupp, flupp, flupp“ springt die Flummikugel wieder durch die Pfanne und in Windeseile stellt sie ein paar perfekte Malsukablätter her.
Ja, ja, ich weiß doch, dass du ein Profi bist. Ich werde das jetzt nicht probieren, denn wenn das damals schon mit einer gesunden Hand nicht funktioniert hat, dann wird es jetzt mit meiner Bandagierten erst recht nicht klappen. Aber ich nehme es vorsichtshalber noch mal mit dem Iphone auf, denn lustig schaut es schon aus, das fliegende Malsukablatt.
Wir bedanken uns herzlich bei ihr und machen uns mit vielen neuen Eindrücken auf den Weg zurück nach Hause.
Es ist noch keine 11 Uhr und ich bin noch ganz im Bann der fliegenden Malsukablätter, da kommt meine Tante Sohra auf mich zu. Sie möchte mir heute auch gerne etwas zeigen und ich möchte sie doch bitte in die Küche begleiten.
Oh, steht der heutige Tag ganz im Zeichen des Kochlöffels? Ich bin für alle neuen Rezepte und Tricks bereit. Bin ja gespannt, was sie mir nun beibringen möchte.
Wie? Slata Meschwia? Den kann ich doch aus dem FF. Gibt es nichts anderes auf dem Speiseplan?
Ich lege leicht enttäuscht meine Kamera zur Seite und habe nicht wirklich Lust, mir das jetzt anzuschauen. Aber das kann ich ihr jetzt nicht antun, sie freut sich so mir etwas zu zeigen und irgendwann hat mein Mann mir mal gesagt, dass sie den besten Slata Meschwia von allen herstellen kann. Überredet, vielleicht hat sie ja wirklich noch einen Trick auf Lager, den ich noch nicht kenne.
Wir sitzen im Innenhof neben der Küche, in der es plötzlich laut knallt. Was ist nun?
Keine Angst, der Onkel grillt nur Hähnchen! Neugierig schaue ich um die Ecke und sehe, wie er auf offener Flamme Hähnchenteile anbrät. Dabei entzündet er mit jedem Tropfen Marinade, der in die Flammen fällt, ein Feuerwerk mit Pyrotechnik vom Feinsten. Da steppt mal wieder der Bär in der Küche!
Also gibt es heute auch schon wieder Hähnchen. Sie servieren mir hier so viel Hähnchen und Hühnchen, dass ich inzwischen das Gefühl habe ich hätte schon einen halben Hühnerstall leer gefuttert. So langsam wachsen mir Flügel, und ich benötige mein Ticket für die Fähre nicht mehr, da ich zurück nach Hause fliegen kann.
Auf der anderen Seite kommt es mir aber auch vor, als würde ich abnehmen, während mein Mann so vor sich hin moppelt. Egal, jetzt ist erst mal Sohra an der Reihe und dann sehen wir, wer heute was zu essen bekommt.
Sohra sitzt vor einer Gasflasche und einem Gitter, mit dem sie sich einen Grill gebastelt hat, und um sie herum liegen bergeweise Paprika.
Sie stellt die Gasflasche an und Achtung, „Zwei, drei, Feueeeeeeer!“ .
Das Feuerwerk von meinem Onkel ist gar nichts im Gegensatz zu dem Flammenwerfer, den meine Tante nun entzündet hat. Jetzt fehlt nur noch eine von den Hochzeitssoundanlagen, eine CD der Band Scooter, dann das Volumen aufdrehen und „Fire!“ .
Das glaub ich jetzt alles nicht und hole schnell meine Kamera und am besten auch meinen feuerfesten Anzug!
Mit ein paar Scooter-Melodien im Ohr beobachte ich meine Tante, wie sie wippend die Paprika flambiert, als ob sie die Musik in meinen Kopf hören könnte. Ein Bild für die Götter, so was hat die Welt noch nicht gesehen. Ja, da steppt nicht der Bär, da steppt die PAPRIKA, aber vom allerfeinsten!
Sie grillt und flambiert wie ein Weltmeister und es scheint, als fackelt sie sämtliches Gemüse für den Salat ab.
Moment. Hat sie eigentlich gerade die Zutaten getauscht und grillt jetzt Briketts?
Oh, nein, das sind ja wirklich immer noch die Paprika, die ich in dem Kohlrabenschwarz beinahe gar nicht mehr wiedererkenne. Die hat sie aber jetzt wohl etwas zu lange flambiert und sie legt sie in die Tüte mit Abfällen. Ne, nix Abfälle, die verkohlten
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