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Zurück im etwas anderen Tunesien

Zurück im etwas anderen Tunesien

Titel: Zurück im etwas anderen Tunesien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Derouich
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wenn wir den zurückgegangen sind, dann bin ich bestimmt schön „Schranktrocken“ und nicht nur „Bügeltrocken“ so wie jetzt.
    Langsam gehen wir zurück, und als wir an unserem Auto ankommen, welches dort auch wirklich noch steht, bin ich fast komplett trocken und kann mich mit einem Handtuch gut in den Wagen setzen, ohne dass ich ihn flute. Da er die ganze Zeit in der prallen Sonne gestanden hat, ist er sogar so aufgeheizt, dass es locker für meinen letzten Trockengang ausreicht.
    So wie wir hingefahren sind, irren wir auch wieder zurück und bis zu Hause habe ich es geschafft, dass ich wirklich „Schranktrocken“ aus dem Auto steige, als wäre nichts gewesen.
    Eine kurze Dusche brauche ich aber trotzdem und danach kann ich ja anfangen unsere Sachen zu ordnen und zu verpacken, damit wir sie morgen nur noch ins Auto tragen müssen.
    Warum habe ich in den letzten Tagen eigentlich nicht gelernt, dass man hier nichts planen kann?
    In der Tür stehen nämlich, schick gekleidet, meine lieben Verwandten und warten auf mich. Wir hätten einen Termin im Brauthaus!
    Ja sicher, aber der ist doch erst heute Abend ihr Lieben!
    Nein, nein, jetzt ist auch schon einer, von dem ich gar nichts weis. Safia soll jetzt ihr Harkous bekommen und die ganze Familie ist dazu natürlich wieder eingeladen. Das glaub ich jetzt nicht! Schnell sprinte ich nach oben, springe unter die eiskalte Dusche und ziehe mir etwas Frisches über. In rekordverdächtiger Zeit stehe ich wieder unten und im Gänsemarsch geht es immer an der Wand lang, Richtung Brauthaus.
    Das immer an der Wand lang gehen, kenne ich schon länger und es ist heute besonders sinnvoll, da die pralle Mittagssonne extrem brennt und man sich wirklich nur auf den schmalen Häuserschatten fortbewegen kann.
    Unglaublich, auch jetzt zur Mittagsstunde platzt das Haus wieder aus allen Nähten! Was wollen die denn schon wieder alle hier, haben die kein eigenes zu Hause?
    Noura fragt mich erstaunt, wo denn mein Mann ist, was ich jetzt nicht verstehe, weil zu dieser Veranstaltung nur Frauen eingeladen sind. Er hätte ihr versprochen mit unserem Wagen zu Safia's neuer Wohnung zu fahren, um dort die letzten Dekorationsartikel hinzubringen.
    Ach ja? Ist mir ganz neu und davon habe ich vorher gar nichts gehört. Mein Mann bestimmt auch nicht, denn der ist eben kurz nach Bizerta gefahren, weil er für uns noch ein paar Dinge besorgen muss. Oh weia, sie haben sich auf meinen Mann verlassen und jetzt stehen hier ein paar Damen, und ein paar gefüllte Körbe abfahrtbereit herum und das passende Taxi fehlt. Eine Tante ruft schließlich ihren Sohn an, der dann einige Minuten später mit einem kleinen Ford Fiesta vorfährt. Ich schaue auf die Körbe und schaue auf den Fiesta. Da werden sie wohl mit jedem Korb einzeln fahren müssen, denn alle passen bestimmt nicht in dieses kleine Miniauto. Viel Spaß ihr Lieben!
    Ich suche mir einen Platz auf dem Sofa und will mich gerade hinsetzen, als Leila mich am Ärmel zieht. Die wollen, dass ich mitkomme, da ich ja leider am Samstag bei der großen Dekorationsaktion nicht dabei sein konnte. Ich hatte nur davon gehört und bin eigentlich auch froh, dass ich da gar nicht anwesend war. Überzwanzig Damen hatten an dem Tag wohl bei der Dekoration geholfen und sie waren Stunden damit beschäftig gewesen.
    Die Wohnung stand komplett leer und es musste alles von A bis Z aufgestellt, geputzt und eingerichtet werden. Heute wollen sie noch schnell der Wohnung den Feinschliff geben und ich soll wenigstens jetzt dabei sein. Wehren ist zwecklos und ich gebe mich direkt geschlagen, aber wie sollen wir denn jetzt alle in den Nachbarort gelangen?
    Wir sind fünf Damen plus ein Fahrer und die ganzen Dekosachen. Man glaubt es kaum, aber sie fangen wirklich an alle und alles in diesen Fiesta zu quetschen. Klugerweise hatten sie die Dekokisten noch jeweils in runde Wäschekörbe gelegt und jetzt versuchen sie, diese Körbe in den Kofferraum zu packen. Passt genau einer von fünf rein. Ist ja auch logisch, denn versuch mal rund in eckig zu stellen. Sie packen hin und her, bis es mir zu bunt wird. Ich nehme den Inhalt aus Korb eins und lege diesen in den Kofferraum und welch ein Wunder, da ist jetzt sogar noch Platz für den Inhalt aus Korb zwei, drei, vier und fünf. Na geht doch!
    Bis auf ein Tablett bekommen wir nun zügig alles unter und müssen nur noch einsteigen. Fünf senkrecht und einer waagerecht! Weil man auf mir niemanden stapeln möchte, bekomme ich das Tablett

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