Zurück im etwas anderen Tunesien
jeden Fall ein gutes Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach dem x-ten Berg können wir endlich das Meer sehen und fahren über eine Schotterpiste auf einen Naturparkplatz. Mein Mann parkt das Auto fast direkt an den Klippen und ich hoffe, dass kein Windzug kommt und unser frisch lackiertes Auto entsorgt.
Der Anblick, der sich mir von den Klippen bietet, lässt alle Sorgen vergessen. Vor mir liegt ein Traum in Blau, Blau, Blau und Grün. Das Meer schimmert und spiegelt in allen Blautönen, die man sich nur vorstellen kann und der Blick auf den Felsen von Raf Raf ist einfach nur bildschön. Wir laufen auf den Felsen herum und ich fotografiere alles, was mir vor die Nase kommt. Aus jedem nur möglichen Blickwinkel, damit ich alles für zu Hause konservieren kann. Ein paar Jungen springen hier von den Felsen ins Meer und mein Mann sorgt dafür, dass sie das so lange wiederholen, bis ich ein vernünftiges Bild davon geschossen habe. Gut, dass sie Spaß dabei haben und immer wieder gerne in das kühle Nass hüpfen. Ein paar Meter weiter taucht eine Grotte auf und darin funkeln das Wasser und die Steine wie ein buntes Mosaik. So etwas habe ich noch nie gesehen und es ist wie ein krönender Abschluss für meinen Urlaub.
So, ich habe tolle Fotos bekommen, wir können zurück!
Nein, nein, nicht zurück, es geht noch ein ganzes Stück weiter. Am Ende der Klippen gibt es eine Treppe, über die man zu einem endlos langen Strand gelangt. Wir steigen die vielen Stufen hinunter und schlendern am Wasser entlang. Traumhaft weißer Sand und alles fast menschenleer. Hier kann man es aushalten und das Meerlädt sogar zum Baden ein. Wenn ich das gewusst hätte! Die Männer haben es gewusst und packen alle ihre Badesachen aus.
Na toll, DAS hätte mir mal einer vorher sagen können. Vergnügt stürzen sie sich in die Fluten und machen Faxen, die ich jetzt auch noch fotografieren soll. Na ja, sollen sie ruhig ihren Spaß haben, dann kann ich mich so lange in den Schatten setzen und relaxen. Eine ganze Weile planschen sie im Meer umher, bis mein Mann zu mir kommt und mich auffordert, mit ins Wasser zu gehen.
Ja klar mach ich doch sofort! Aber wie, du Dummi? Ich habe KEINE Badesachen dabei!
Das wäre doch nicht schlimm, ich könnte doch schließlich so rein kommen.
Hä, und dann? Er meint, dass es doch warm genug ist und die Sonne meine Kleidung schon wieder trocknen würde. Mein TShirt kann ich gerade noch retten und in den Sand werfen, aber für die restlichen Kleiderschichten ist es zu spät. Er hat mich so schnell ins Wasser gezogen, dass ich keine Chance mehr habe noch weitere Kleidungsstücke auszuziehen. Oh man, so bekomm ich endlich einmal das Gefühl komplett bekleidet im Meer zu schwimmen.
Es ist schon toll, in dem badewannenwarmen Wasser einfach nur so herumzuliegen und sich von leichten Wellen tragen zulassen. Aber auch etwas unangenehm, die schweren, am Körper pappenden, Kleidungsstücke zu spüren. Egal, im Moment einfach nur genießen und nicht weiter nachdenken. Mein Mann spielt ein wenig Wassertaxi und zieht mich weich in den Wellen hin und her. So hätte der ganze Urlaub mal sein sollen, und nicht nur einmal in sechzehn Tagen im Meer planschen.
Am liebsten möchte ich gar nicht mehr raus aus dem Wasser, aber irgendwann müssen wir schließlich zurück.
„Platsch, platsch!“ , meine Sporthose und meine restliche Kleidung haben zirka hundert Liter Wasser aufgesaugt und ich fühle mich wie ein Walross, welches an Land stampft. Ausziehen kann ich die Sachen jetzt schlecht und ich muss warten, bis ich trocken bin. Einen Moment stehe ich tropfend in der Sonne, ehe mich mein Mann in ein großes Handtuch einwickelt.
Ok, dann setzt ich mich jetzt in die Sonne und lasse mich trocknen. Ne, ne in der Sonne sitzen und warten wollen die Anderen nicht. Sie wollen weiter wandern, aber nicht Richtung Auto!
Ja wo wollen die denn jetzt noch hin?
Der Strand ist noch sehr lang und sie stapfen fröhlich durch den Sand und ich stampfe vollgesaugt hinter ihnen her. Wir kommen zu einem Wasserfall, der von den Strandbesuchern als Dusche genutzt wird. Die Herren nutzen diesen Service und ziehen sich in aller Ruhe ihre trockenen Sachen wieder an.
Ja, ja super Idee, ihr könnt das auch machen. Ich setze mich auf einen kleinen Felsvorsprung und hoffe, dass mich das kleine Lüftchen dort ein wenig schneller trocknet. Von dort blicke ich auf den Weg, der zurück zu unserem Auto führt. Oh man, das ist ganz schön weit! Na gut,
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