Zurück im etwas anderen Tunesien
rasch hinein und wir warten gemeinsam, bis die anderen weit nach Mitternacht zurückkehren.
Ah ja, wären wir mitgefahren, wären wir erst jetzt zurück gewesen und hätten erst jetzt anfangen können mal eben die paar Sachen einzupacken. Schönen dank auch!
Stolz zeige ich meine Ballons und sie versprechen mir, diese am nächsten Tag bei der Hochzeit zu verwenden, so wäre wenigstens ein Teil von uns anwesend. Welch schöne Idee, aber sie macht mich auch unendlich traurig, weil ich selber diesen letzten, spannenden Tag verpassen werde.
Es ist fast 1 Uhr nachts und was macht die angeblich so müde Familie? Sie hält einen Mitternachtssnack ab!
Es wird noch einmal alles aufgefahren, was der Kühlschrank so hergibt und freudig mampft die gar nicht müde Truppe so vor sich hin. Ich kann nur noch den Kopf schütteln, aber wundern tut mich auch das nicht mehr. Die Brautschwestern reichen mir nun alle ihre Handys, denn sie haben Videos von dem Männerabend gemacht, damit ich wenigstens noch sehen kann, was ich live verpasst habe.
Oh, oh der Ton kracht nur so aus den Geräten und ich bin froh, dass ich nicht dabei war, denn die Familie sagt, dass die Musik mindestens dreimal so laut war, als die gestern auf dem Hennaabend! Da hab ich aber Glück gehabt, dass ich an meinem letzten Abend nicht noch komplett taub geworden bin.
Auch die schönste Zeit geht einmal vorbei und ich verabschiede mich unter Tränen von meiner Lieblingsfamilie im Brauthaus. Sie wollen mich nicht gehen lassen, küssen mich immer wieder und drücken mich so fest, dass ich knapp drei Kleidergrößen weniger habe. Genialer Trick, aber leider zu spät für die Hochzeitskleider. Ein letzter Blick, ein letzter Gruß und ich gehe heim, um ein letztes Mal bei sternenklarem Himmel und offenem Fenster zu schlafen.
Vielleicht geschieht noch ein Wunder und wir können doch länger bleiben. Aber das passiert vermutlich nur, wenn wir Morgen wieder am Kaktus links abbiegen und so unser Schiff verpassen!
Schwimmbad-Shisha-Lounge
Es ist Samstagmorgen und der traurige Teil unseres Urlaubsabenteuers beginnt. It´s time to say goodbye, denn der Abschied naht. Für 9 Uhr ist die Abfahrt geplant, aber wie ich meinen Mann nicht anders kenne, schlägt dieser noch fünf akademische Viertelstündchen oben drauf.
Mal eben die Sachen im Auto verstauen dauert nämlich wieder viel länger als wir eingeplant haben. Dazu kommt, dass von der sonst immer vollzähligen, siebenköpfigen Familie, gerade einmal zwei Personen anwesend sind. Der Sohn des Hauses und die Tante, die allerdings beim Packen nicht gerade hilfreich ist. Wir können die alte Frau schließlich nicht immer hoch und runter laufen lassen. Gut, sind wir noch zu dritt, wobei der Sohn des Hauses erst einmal nur verschlafen zuschaut. Ok, dann sind wir noch zwei.
Hm, mein Mann fummelt lieber noch etwas am Auto rum, also bleibt genau noch eine Person über, nämlich ich, die nun die ganzen Tüten und Koffer herunter schleppt. Irgendwann bequemt sich auch der Sohn des Hauses und packt nun fleißig mit an. Er stolziert mit leichten Tütchen, Tüchern und Deckchen umher, während ich Dutzenden Male die Treppe rauf und runter jage. Von den schweren Sachen bin ich schon ganz fix und fertig und zu dem noch klatsch nass geschwitzt.
Na toll, als das Auto voll beladen hier angekommen ist, waren tausend Helfer zur Stelle, die alle Geschenke ausgepackt und im ganzen Haus verstreut hatten. Aber jetzt muss ich alleine zusehen, wie ich mit meinem Kram fertig werde.
Geschafft, die letzte Kiste ist unten. Mit meiner Liste sammle ich nun alles ein, was noch in Kühlschrank und anderen Ecken in der unteren Etage verstaut ist. Hier wuseln nun auch Tante und Sohn mit und sortieren alles noch einmal nach, was ich gerade vorsortiert habe. Kein Wunder, dass ich jetzt den Überblick verliere. Mein Mann versucht inzwischen die Sachen im Auto zu verstauen und ich sehe mit Schrecken, dass es ganz schön knapp wird. Irgendwie ist das Auto jetzt voller, als wie er hergekommen ist.
Oh mein Gott, ich sehe mich schon, mit einem Kofferband festgeschnallt, auf dem Dach sitzen. Mein Blick fällt auf die zwei kleinen Täschchen, die ich extra für die Fähre vorbereitet habe. Ehe mein Mann alles zubaut, verstaue ich sie schnell hinter dem Beifahrersitz, damit wir sie später schnell hervorholen können. Irgendjemand muss ja schließlich mitdenken! Mein Mann quetscht, die restlichen Sachen noch ein wenig von links nach rechts und zum guten Schluss
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