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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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wollte, brauchte sie ein Korsett an gewohnten Routinen, das sie in der Spur halten würde.
    „Ich bin auf jeden Fall dabei“, versicherte sie eifrig.
    „So ist’s recht.“ Ihre Agentin lächelte und schien plötzlich wie ausgewechselt. „Außerdem, falls du tatsächlich schwanger sein solltest, gibt es ja auch noch eine andere Lösung. Wie es sich anhört, trifft dich diese Schwangerschaft ebenso unerwartet wie ungeplant. Hier ist der Name einer guten Klinik …“ Damit zog sie eine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie Leila. „Sie hat schon für etliche meiner Klienten die Rettung bedeutet. Ich tu natürlich für dich, was ich kann, Leila, aber es ist deine Karriere, die du hier leichtfertig aufs Spiel setzt, und du triffst die Wahl.“
    Wie blind starrte Leila immer noch auf die Karte in ihrer Hand, auch als ihre Agentin schon längst gegangen war. Dann schauderte sie und steckte das Stück Papier so hastig in ihre Handtasche, als würde es plötzlich ihre Finger versengen.
    Ohne Zweifel hätte ihre Mutter rigoros das Gleiche von ihr verlangt: ihr Kind abzutreiben. Doch allein der Gedanke daran drehte Leila nicht nur den Magen, sondern auch das Herz im Leib um. Dieses Baby mochte ungeplant sein, aber ungewollt?
    Rafael sehnte sich nach nichts mehr als nach einem eigenen Kind, und er würde ein fantastischer Vater sein. Und als sie das letzte Mal schwanger gewesen war, hatte Leila auch noch geglaubt, eine zumindest ganz passable Mutter abzugeben, trotz oder gerade wegen ihrer eigenen schlechten Erfahrungen.
    Dann entschied ihr Körper anders und stieß das Baby ab. Der Schock über den schmerzlichen Verlust hatte sie kalt und taub gegen die zarten Muttergefühle gemacht, die damals gerade in ihr aufgeflackert waren. Aber sich bewusst eines Kindes zu entledigen, das in ihrem Leib heranwuchs, war für Leila undenkbar … selbst auf die Gefahr hin, eine zweite Fehlgeburt zu erleiden.
    „Ruf mich gleich an, wenn du Bescheid weißt“, hatte ihre Agentin im Weggehen gefordert. „Ich muss schnellstmöglich wissen, wie du dich entscheidest.“
    Der Rest des Tages gestaltete sich für Leila als nervlicher Drahtseilakt zwischen Hoffen und Bangen. Am späten Nachmittag rief sie in der Praxis an.
    „Sie sind definitiv schwanger“, lautete die Botschaft ihres Arztes.
    Mit schwimmenden Augen starrte Leila auf die türkisfarbenen Wellen, die völlig unbeeindruckt an den Strand rollten. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie so große Angst verspürt und sich so danach gesehnt, Rafael an ihrer Seite zu haben, wie in diesem Moment.
    „Soll ich den ersten Termin mit einer gynäkologischen Spezialklinik arrangieren?“, fragte ihr Arzt.
    Leila atmete tief durch und stieß die Luft langsam wieder aus. „Bitte“, sagte sie leise und legte auf.
    Geschmeidig durchstieß Rafael die Wasseroberfläche, erreichte mit wenigen kraftvollen Schwimmstößen den Beckenrand und stemmte sich hoch.
    Nach einem langen Tag voll lästiger Routine am Schreibtisch und einem anschließenden Kreativ-Meeting mit seinen brasilianischen IT-Technikern war er auf schnellstem Weg in sein Penthouse zurückgekehrt und hatte sich in ein erschöpfendes Work-out gestürzt. Doch nicht einmal damit schaffte er es, die qualvolle Anspannung zu lösen, die ihn im Griff hielt, seit er sich in Cannes von Leila getrennt hatte.
    Selbst während der endlosen Bahnen im Pool lag ihm ihre Weigerung, sich ihren Ängsten wegen einer erneuten Schwangerschaft zu stellen, immer noch so schwer im Magen, dass die gewohnte Entspannung sich einfach nicht einstellen wollte. Besonders ihr Widerstreben, sich von ihm helfen zu lassen, verletzte und ärgerte ihn. Wie so oft in seinem Leben fühlte er sich wieder einmal ausgeschlossen. Der tatenlose Zuschauer in einem Stück, in dem er eigentlich Autor, Regisseur und einer der Hauptdarsteller sein sollte!
    Auch wenn das Verhältnis zu seinen Halbgeschwistern heute überraschend gut war, hatte die rigorose Zurückweisung seines Vaters tiefe Wunden geschlagen, die immer noch schmerzten. Er war und blieb der Bastard, egal, was er inzwischen erreicht und geleistet hatte. Selbst seine Mutter hatte es nie geschafft, ihn diesen Makel vergessen zu lassen. In den wenigen kostbaren Stunden, die sie für ihn hatte erübrigen können, hatte sie ihn mit zu ihren Dienststellen geschleppt, wo er ihr bei der Arbeit zur Hand gehen musste.
    „So bekommst du wenigstens zwischendurch eine anständige Mahlzeit“, hatte sie ihm erklärt, als er

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