Zurück in den Armen des Prinzen
frisch gestärkten Bluse aufrechterhalten willst, dann nenne mich ruhig Exprinz D’Agostino. Den Titel habe ich mir hart erarbeitet.“
„Und es scheint, als möchtest du es uns so schwer wie möglich machen, die Silbe ‚Ex‘ vor deinem Namen zu streichen.“ „Ah, du sprichst mit mir. Ich wusste doch, dass du mir viel zu sagen hast.“
Wenn er eine heftige Erwiderung erwartet hatte, so täuschte er sich. Alles, was sie murmelte, war: „Nicht wenn du nicht bald anfängst, dich wie ein zivilisierter Mensch zu benehmen.“
Wider Willen lächelte er. „Ich warne dich. Ich bin allergisch gegen Ultimaten und Bedingungen.“
Anstatt auf dem Absatz kehrtzumachen, tat Phoebe plötzlich das Gegenteil, kam langsam herüber zum Sofa und blieb davor stehen.
Mittlerweile war Leandro so angetörnt, dass es ihn äußerste Selbstbeherrschung kostete, sie nicht einfach zu packen, auf seinen Schoß zu ziehen und sie seine Erregung spüren zu lassen. Stattdessen sagte er nur: „Setz dich doch, Phoebe.“
Endlich folgte sie seiner Aufforderung und ließ sich mit einem eleganten Hüftschwung auf der äußersten Sofakante nieder. Dort saß sie, bereit, jeden Augenblick wieder aufzuspringen und zu flüchten.
„Lehn dich zurück, Phoebe. Entspann dich. Jeder, der dich sieht, würde denken, du befürchtest, dass ich dich anspringe. Dabei hast du dir früher nichts sehnlicher gewünscht …“
„Hör zu“, sagte sie aufgebracht, „wir hatten vor unendlich langer Zeit eine Affäre. Sie wurde beendet, und wir haben beide unser Leben unabhängig voneinander gelebt. Jetzt sind acht Jahre vergangen, und wir haben uns verändert. Es geht nicht mehr um Phoebe und Leandro, sondern um Miss Alexander, Diplomatin im Dienst des Königreichs Castaldinien, und Prinz D’Agostino, den künftigen Kronprinzen des Landes.“
Fasziniert sah Leandro sie an. Sein Eindruck hatte ihn nicht getäuscht. Phoebe war nicht mehr die süße, nachgiebige Schönheit, sondern eine selbstbewusste, hochintelligente Frau, die wusste, was sie wollte. Und gerade das war es, was ihn stärker anzog als je zuvor. Ihre Direktheit, die Spur Aggressivität in ihrer Stimme, verbunden mit ihrer sinnlichen Ausstrahlung, bewirkten, dass er sie so heftig begehrte, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
Und so, wie es aussah, war sie noch nicht fertig mit ihm. Er beobachtete zufrieden, wie sie tief Luft holte, ehe sie zu ihrem nächsten Schlag ansetzte.
Leandro konnte es kaum erwarten.
Phoebes Herz klopfte so heftig, dass sie fürchtete, er könne es hören. Das hier erwies sich als noch viel schlimmer, als sie erwartet hatte. Nicht nur, dass es sich um dasselbe Zimmer wie damals vor acht Jahren handelte, in dem Leandro sie empfing, auch an ihren Gefühlen schien sich nicht das Geringste geändert zu haben. Die Erinnerung an jenen magischen Augenblick damals war noch so präsent, als wäre es eben erst passiert. Der Moment, in dem er sich umgedreht hatte, seine Worte und jener Augenblick, in dem sie es nicht mehr aushielt und sich in seine Arme warf.
Während der vergangenen Jahre hatte sie oft Fotos von Leandro in Zeitschriften gesehen. Hochglanzbilder, die ein so perfektes, so anziehendes Gesicht zeigten, dass sie annahm, sie müssten retuschiert worden sein. Doch jetzt, da sie ihm gegenüberstand, sah sie, dass die Fotos seine fein modellierten Züge und seine Ausstrahlung noch nicht einmal annähernd wiedergegeben hatten.
Als sie jedoch anfing zu reden, gab sie nichts von ihren Gefühlen preis. „Um anzuknüpfen an das, was ich sagte, als ich vorhin diesen Raum betreten habe“, fuhr sie fort, bemerkte aber, dass ihre Stimme klang, als habe sie gerade den besten Sex ihres Lebens gehabt. Daher räusperte sie sich. „Nun, selbst wenn du glaubst, den auf ewig Gekränkten spielen zu müssen, so halte ich es für unverantwortlich, dass du versuchst, Katz und Maus mit mir zu spielen, wo es sich doch um die Zukunft jenes Königreichs dreht, dessen Repräsentant du bist …“
„Warst“, korrigierte er lässig.
Seine beiläufige Bemerkung brachte sie kurz aus dem Konzept. „Wie bitte?“
Er lehnte sich zu ihr hinüber. „Ich bin mittlerweile Amerikaner.“
„Oh, bitte, erspar mir das“, erwiderte sie gereizt.
Leandro lächelte. „Möchtest du meinen Pass sehen?“
Sie winkte ab. „Du wirst immer ein Castaldiner sein.“
Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch. „Tatsächlich? Das ganze Königreich war acht Jahre lang anderer Meinung. Mich bindet
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