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Zurück in den Armen des Prinzen

Zurück in den Armen des Prinzen

Titel: Zurück in den Armen des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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Blick von Leandros Gesicht ab, doch es half nichts. Erinnerungen an ihre wilden Liebesnächte mit ihm stiegen auf, doch die Frau, die er diesmal in seinen Armen hielt, war gesichtslos.
    Die Limousine, die sie vom Flughafen abgeholt hatte, hielt vor dem Palast. Leandro stieg aus und kam sofort auf Phoebes Seite, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Phoebe war froh, dass sie sofort von Bediensteten umringt waren, die sie begrüßten und ihnen die schweren Doppeltüren zu den Staatsgemächern öffneten.
    Sobald er mit Phoebe allein war, rief Leandro aus: „ Dio mio , der Palast ist eine Ruine!“
    Phoebe runzelte die Stirn. „Ruine“ war wohl kaum das richtige Wort. Tatsache war, dass der König sich seit langer Zeit nicht mehr um die notwendigen Restaurierungen des Palastes gekümmert hatte. Sie nahm an, dass es mit dem Tod seiner Frau zu tun hatte und dem Konflikt mit seinem ältesten, der Familie entfremdeten Sohn. Vielleicht sogar mit seiner Entscheidung, Leandro ins Exil zu schicken.
    Der Sekretär des Königs trat auf sie zu und unterbrach ihre Überlegungen. Er teilte mit, der König erwarte Leandro im Thronsaal.
    Als der Mann ihn dorthin bringen wollte, wies Leandro ihn jedoch an, kurz vor der Tür zu warten. Danach ließ er seinen Blick noch einmal durch die Vorhalle schweifen und sagte zu Phoebe: „Scheint, als ob man in Castaldinien mittlerweile glaubt, dass verrottende Gebäude romantisch sind. Du wirst all deine Überredungskünste aufbieten müssen, wenn du mich davon überzeugen willst, dass Castaldinien fähig zur Erneuerung ist. Hier sieht es eher so aus, als wolle man sich möglichst schnell in die Vergangenheit verabschieden.“
    Beschwichtigend legte sie ihm eine Hand auf den Arm. „Ich nehme an, dass der Zustand des Palastes den Gesundheitszustand des Königs widerspiegelt. Aber das macht die Sache natürlich nicht besser.“
    „Es wäre ja nicht so schlimm, sähe es in Jawara nicht genauso aus.“
    „Das stimmt nicht, Leandro, und das weißt du auch!“
    „Mag sein, dass du recht hast. Ich hoffe es jedenfalls. Schließlich bin ich Castaldiner, ob ich will oder nicht. Alles hier erinnert mich an den schlimmsten Tag meines Lebens, als ich verbannt wurde. Aber diese Vernachlässigung hier zu sehen tut noch mehr weh, glaub mir.“
    Sie spürte die Verzweiflung, die in seinen Worten mitschwang, und tat spontan etwas, das sie selbst überraschte. Sie schlang ihre Arme um Leandro und hielt ihn einen Moment lang nur fest. Gab ihm das Gefühl, nicht allein zu sein in seiner Trauer.
    Als sie sich wieder zurückziehen wollte, drückte er sie noch einmal ganz fest an sich und lehnte seinen Kopf an ihre Stirn. Dann flüsterte er: „Grazie, tesoro mabuba . Das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe.“
    Geliebter Schatz. So hatte er sie noch nie genannt, und es berührte sie tief.
    Dann löste er sich von ihr und bot ihr den Arm.
    Phoebe sah erstaunt zu ihm auf.
    „Du hast mich hierhergeschafft, obwohl ich es angeblich nicht wert bin.“ Und ehe sie protestieren konnte, fuhr er augenzwinkernd fort: „Du wirst mich doch nicht allein in die Höhle des Löwen gehen lassen?“
    Wie von unsichtbarer Hand, auf ein magisches Zeichen hin, öffneten sich die Flügeltüren zum Thronsaal. Phoebe und Leandro schritten hinein.
    „ Benvenuto a casa, mio figlio “, erklang die Stimme des Königs.
    Willkommen zu Hause, mein Sohn.
    Warum empfängt er Leandro nicht in einer privateren Atmosphäre?, dachte Phoebe. Warum hier, in Anwesenheit des gesamten Kronrats? Und weshalb wählte er diese Worte, die Leandro nur an alles erinnern mussten, was er einst auf Befehl eben dieses Königs verloren hatte?
    Sie fürchtete sich ein wenig vor Leandros Antwort. Was fühlte er? Was dachte er? Nur zu gut erinnerte sie sich daran, wie tief getroffen er damals gewesen war. Reichte das, was König Benedetto ihm bot, aus, um ihn zu besänftigen?
    Leandro verschränkte nach castaldinischer Sitte die Hände vor der Brust. „ Grazie tanto “, sagte er und setzte hinzu: „König B.“
    Ein Raunen ging durch den riesigen Saal. Die Mitglieder des Kronrats waren schockiert. Nicht so jedoch der König.
    Leandro warf Phoebe einen Seitenblick zu. Sie war auf alles gefasst. Auf Wut, auf Trauer, auf Rachegedanken. Aber nicht darauf, dass er ihr verschwörerisch zuzwinkerte.
    „Irgendwie riecht es hier drin muffig“, bemerkte Leandro nun. „Was haltet Ihr davon, wenn wir unser Gespräch ohne den Kronrat fortsetzen?“
    Beinah hätte Phoebe

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