Zurück in den Armen des Prinzen
kommt?“
„Ich möchte wissen, ob es bei deiner Bedingung Alternativen gibt“, sagte sie.
„Nein.“
„Und du behauptest, es wäre kein Ultimatum?“
Leandro zog sie noch näher zu sich heran und umfing dann zärtlich ihr Kinn mit einer Hand. „Eines solltest du wissen, Phoebe. Ich habe die ersten dreißig Jahre meines Lebens nichts anderes getan, als darauf hinzuarbeiten, dass ich der nächste König von Castaldinien werde. Dann war plötzlich alles vorbei, und mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass es meine Bestimmung ist. Damit ist auch deine Mission beendet. Man wird sich um Durante oder Ferruccio bemühen müssen, wenn man mich nicht haben will. Es ist mir egal. Was mir jedoch nicht egal ist, bist du. Du gehörst mir.“
„Heißt das, du wirst dich nicht um die Krone bemühen?“, fragte sie verblüfft. „Dass du zurückkehrst, ist nur ein Schachzug, um zu verschleiern, was du wirklich willst?“
„Ich werde mich nach Kräften um die Krone bemühen, weil ich alles, was ich unternehme, nach bestem Wissen und Gewissen tue. Aber das Wichtigste für mich bist du. Jahrelang habe ich meine Pflichten und die Erwartungen der anderen über meine eigenen Bedürfnisse gestellt. Mittlerweile weiß ich jedoch, was wirklich zählt. Und das ist mein Bedürfnis, mit dir zusammen zu sein. Aber du musst zu mir kommen. Aus freiem Willen.“
„Ich habe trotzdem das Gefühl, dass es sinnlos wäre, Nein zu sagen“, flüsterte sie.
Er küsste ihr Ohrläppchen und glitt mit den Lippen dann über ihre Wange und zu ihrem Mund. „Du willst immer noch Nein sagen? Weshalb? Wozu?“
Phoebe war klar, dass er genau wusste, wie sie sich entscheiden würde. Das hieß jedoch nicht, dass sie nicht auch eigene Bedingungen stellen konnte. Zart presste sie die Lippen auf seinen Mund, spürte, dass Leandro erstaunt war von ihrem Entgegenkommen, und ließ es zu, dass er sie verlangend küsste. Leidenschaft flammte in ihr auf, und am liebsten hätte Phoebe sich ihm hier und jetzt hingegeben.
Als er sich von ihr löste, flüsterte sie: „Ich will dich, Leandro.“ Sie barg ihr Gesicht an seinem Hals und begann zu zittern vor Verlangen und Furcht. „Ich begehre dich mehr als jemals zuvor. Aber … aber ich brauche Zeit.“ Sie sah zu ihm auf, schaute ihm fragend in die Augen. „Ich habe dein Wort, nicht wahr?“
Er stöhnte auf und zog sie an sich, ehe er sie abrupt freigab. „Ich halte mein Wort, Phoebe. Ich werde warten, bis du zu mir kommst.“
Sie schloss die Augen, weil ihr schwindlig wurde von all den widerstreitenden Gefühlen, die in ihr tobten. Sie war hierhergekommen, um mit ihm zu verhandeln, ihn nach Castaldinien zurückzuholen und sich dabei so fern von ihm zu halten wie nur möglich.
Stattdessen war sie drauf und dran, sich erneut auf ihn einzulassen, sogar mit ihm zu leben! Und ja, sie sehnte sich nach nichts mehr, als in seinen Armen zu liegen.
Als hätte Leandro erkannt, was sie fühlte, stand er auf, hob sie von ihrem Barhocker und führte sie zurück auf die Tanzfläche.
Viel, viel später fühlte sie seine Lippen an ihrem Ohr, und er flüsterte: „Ich verspreche dir noch etwas, bella malaki. “ Ihr Atem beschleunigte sich, als er fortfuhr: „Ich werde dir Zeit lassen, aber ich werde dir jede einzelne Minute zeigen, wie sehr ich dich begehre.“
4. KAPITEL
War es möglich, dass ein Mann älter und erfahrener wurde, erfolgreich ein Wirtschaftsimperium leitete, aber einer Sache überhaupt nicht gewachsen war? Dass er sich geradezu wie ein Narr verhielt?
Leandro seufzte, als er zu Phoebe hinübersah, der Ursache für seinen Kontrollverlust. Sie wandte ihm ihr Profil zu, und er betrachtete ihre betörend langen schwarzen Wimpern, die ihre grauen Augen beschatteten, während sie aus dem Wagenfenster hinaus auf die weite Landschaft blickte. Sie fuhren an der Küste entlang zur Hauptstadt Jawara, nachdem Leandros Privatjet sie zum Flughafen von Castaldinien gebracht hatte.
Phoebe war hier. Mit ihm. Am Vorabend noch hatten sie zusammen getanzt, und statt sie zu verführen, hatte er ihr versprechen müssen, zu warten, bis sie zu ihm kam. Immerhin konnte er sich jetzt sicher sein, dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie.
Während des Fluges hatte sie sich um eine leichte Konversation bemüht, doch es half nichts. Zu stark war die Anziehungskraft zwischen ihnen, zu intensiv spürte er zudem etwas, das für ihn völlig unerwartet war. Denn je näher sie Castaldinien kamen, desto schweigsamer wurde er, und er
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