Zurück in Virgin River (German Edition)
Plastikbehälter, ein paar Monitore, winzige Windeln, ein Wärmegerät und mehrere Infusionsständer. Cameron und Mel verfrachteten Abby vorsichtig ins Bett. Mel zog Abby die Schuhe aus. „Ich werde Cam jetzt bitten, mir zu helfen, dir ein Krankenhaushemd anzuziehen, Abby, und dann schlüpfe ich in meinen Kittel. Und wenn wir alle umgezogen sind, untersuche ich dich. In Ordnung?“
„Ja“, antwortete Abby und brachte sich vorsichtig in eine sitzende Position. „Oh!“
„Was ist, Liebling?“, fragte Cameron.
„Meine Fruchtblase ist geplatzt, Cam.“
„Dann beeilen wir uns“, erklärte Mel, feuerte ihre Tasche in eine Ecke und eilte aus dem Zimmer, um sich rasch umzuziehen. Auf dem Weg zum Umkleideraum kam sie am Büro der Krankenschwestern vorbei und sagte: „Wir fangen gleich an. Rufen Sie mir die Kinderkrankenschwester, und ich brauche auch noch Unterstützung, bis Dr. Stone kommt.“
„Ich bin schon da“, ertönte da eine Stimme.
Mel drehte sich um und grinste John Stone an. „Gutes Timing. Unsere Patientin ist jetzt so weit. Die Fruchtblase ist geplatzt, bevor ich sie untersuchen konnte.“
„Was schätzen Sie?“
„Neun oder zehn Minuten. Sie hatte eine nette kleine Persönlichkeitsveränderung, als wir hier ankamen.“
„Ich untersuche sie.“ Dann lächelte Dr. Stone die Schwester an. „Mel hat ein gutes Gespür für so etwas. Rufen Sie das Entbindungsteam zusammen.“
Im Kreißsaal ging es auf einmal sehr geschäftig zu. John Stone schnappte sich ein Paar Handschuhe. Und es kam immer noch mehr Personal dazu, zwei Kinderkrankenschwestern, ein paar Schwestern der gynäkologischen Abteilung, der Kinderarzt und Mel. John Stone untersuchte Abby, während eine der Schwestern die Herztöne der Babys überwachte. „Wie fühlen Sie sich, Abby?“, fragte John Stone.
„Ich muss, glaube ich, mal zur Toilette.“
John zog sich die Handschuhe aus. „Nein. Jetzt nicht mehr, Abby“, erklärte er. „Sind Sie bereit zu pressen?“
„Ich kann es versuchen.“
„In ein oder zwei Sekunden brauchen Sie es nicht mehr zu versuchen, dann geht es wie von selbst.“
Er hatte es kaum ausgesprochen, da ging es auch schon los. „Na also“, sagte Dr. Stone und grinste. „Mel, kümmern Sie sich um das Erste.“
„Mit Vergnügen“, erwiderte sie.
Mel bat Abby darum, nicht mit dem Pressen nachzulassen.
„Mach weiter.“
„Ich habe keine PDA bekommen“, beklagte sich Abby atemlos.
„Das Gefühl kenne ich.“ Mel lachte. „Los, noch einmal feste, Abby.“
Abby bäumte sich etwas auf, und Cameron stützte ihr den Rücken. Nach nicht einmal fünfzehn Minuten sagte Mel: „Da ist es. Komm, nur noch einmal pressen.“ Und dann hielt Mel auch schon das Baby in den Händen. Geschickt durchtrennte sie die Nabelschnur. „Ah, Ladies first.“ Sie legte Abby das Neugeborene auf die Brust, während John Stone ihre Arbeit übernahm. „Süß, sehr süß. Erhol dich mal einen Moment, und sieh dir deine Tochter an, bevor wir weitermachen. Komm, wir reiben sie trocken, Cam“, sagte Mel und rieb den winzigen Babykörper behutsam mit einem weichen Handtuch ab.
„Ist sie groß genug? Cam?“, fragte Abby. „Sie sieht so winzig aus.“
„Ich tippe auf 2.400 Gramm“, schätzte Cameron. „Was meinst du, Mel?“
„Ich glaube, ihr gefällt es hier bei uns. Schau dir mal die Ärmchen an, und hör dir an, wie sie schreit. Oh, ihr beide werdet eure Freude aneinander haben, Abby. Sieh sie dir kurz an, Süße, bevor wir sie warm einwickeln und ihren Bruder auf die Welt holen. Hm?“
„Ich will sie nicht hergeben“, sagte Abby.
„Du bekommst sie ja gleich wieder. Sie muss nur gebadet, gewindelt und in eine warme Decke gehüllt werden. Du kannst solange Finger und Zehen ihres Bruders zählen.“
„Oh Gott, schau sie dir an, Cameron. Wie soll ich bloß auf so etwas Winziges aufpassen?“
Er lachte. „Du solltest unbedingt Hilfe bei einem Kinderarzt suchen. Meinst du nicht?“
„Warum habe ich dich nicht geheiratet, als Gelegenheit dazu war?“ Cameron beugte sich zu ihr und küsste sie auf den Mund, und dann gab er dem Baby ebenfalls einen Kuss. „Ich laufe dir nicht davon, Liebes.“
Abby und Cameron blieben zum Bewundern ihrer Tochter weniger als zwei Minuten, dann gab Abby erneut ein leises Stöhnen von sich. Das Geräusch veranlasste die Kinderkrankenschwester, ihnen die Kleine abzunehmen. Und sobald das Baby weg war, verkündete Dr. Stone: „So, und jetzt geht es weiter. Pressen, Abby.
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