Zurück in Virgin River (German Edition)
Sobald Sie so weit sind. Jetzt bringen wir den kleinen Kerl zur Welt.“
Nur wenig später hielt Abby bereits das andere Baby im Arm. Mel und Cameron säuberten den Winzling, während Abby ihn mit Küssen bedachte und nicht einmal mitbekam, dass die Krankenschwester sie wusch und das Bett reinigte. Und nach weiteren fünfzehn Minuten hielt Abby noch einmal ihre Tochter im Arm, während Cameron sich nun um seinen Sohn kümmerte.
„Eure Tochter wiegt 2.400 Gramm und euer Sohn knappe 2.600. Beide sind 45 cm groß und wunderschön. Gute Arbeit, Abby. Du hast sie bis zum Idealgewicht ausgetragen. Süße Kinder“, sagte Mel.
Abby drückte ihre Tochter an sich und blickte in Camerons Augen. Sie lächelte. „Jetzt sind wir eine Familie.“
„Ja, Liebling.“ Er gab ihr einen Kuss. „Danke.“
15. KAPITEL
H opes Nachricht, dass ihr dritter Versuch, die Kirche bei eBay zu versteigern, endlich so gut lief, dass sie tatsächlich ernsthaft in Erwägung zog, das Grundstück zu verkaufen, erhitzte die Gemüter in Jacks Bar.
„Du machst Scherze“, sagte Jack überrascht. „Weißt du auch, an wen?“
„Ich hatte erst ein paarmal Kontakt zu möglichen Käufern und konnte nur nach ein paar Einzelheiten fragen. Einer ist ein Pastor, der die letzten Jahre unterrichtet hat und jetzt wieder auf die Kanzel zurückwill. Der andere ein Künstler, der in der Kirche wohnen und sie als Ausstellungs- und Verkaufsraum für seine dekorativen Glaskerzenhalter nutzen will. Es gibt aber noch einen dritten Interessenten, doch wer das ist, weiß ich nicht. Mittwochnacht wird feststehen, an wen die Kirche geht.“
„Ich glaube, Preacher verfolgt die Auktion auch“, meinte Jack. „Ich habe dieses eBay noch nicht so richtig begriffen.“
„Es ist ganz einfach, Jack“, erklärte Dan. „Wenn du willst, komme ich zu dir nach Hause und zeige dir, wie es geht.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich will, dass du weißt, wo ich wohne“, erwiderte Jack und wischte die Theke trocken.
Dan grinste. Er mochte Jacks grummelige Art. Freunde zogen sich gegenseitig auf, und wenn sich Männer sehr gerne mochten, verpassten sie sich gerne mal einen Schlag unter die Gürtellinie. „Vielleicht kann deine Frau dir mit eBay helfen. Du könntest mitbieten und Hopes Preis in die Höhe treiben.“
„Ja, und dann besitze ich plötzlich eine Kirche. Das hat mir gerade noch gefehlt.“
Paul hob sein Glas. „Ich hoffe, dass der neue Eigentümer ein gutes Bauunternehmen für die Restaurierung braucht.“
„Falls du den Auftrag für die Kirche nicht bekommst, muss der neue Eigentümer mindestens ein Jahr reinstecken, bevor er sie wieder instand gesetzt hat“, sagte Jack.
Rick hörte den Gesprächen nur mit einem halben Ohr zu. Ernahm nicht wirklich an den Unterhaltungen am Tresen teil. Stattdessen rückte er jede Woche etwas weiter an den Rand der Theke, damit man keinen Kommentar von ihm erwartete. Es lag ganz alleine an ihm. Niemand war mehr in der Stimmung, ihn überreden zu wollen, etwas geselliger zu sein. Jack gab ihm ein Bier aus und stellte ihm das Abendessen vor die Nase.
Rick hatte die Leute in seiner Heimatstadt gut erzogen. Einmal in der Woche schenkte er ihnen eine Stunde seiner stillen Aufmerksamkeit, und niemand störte ihn, um nachzufragen, wie er klarkam.
Dann geschah, was immer passierte: Liz betrat die Bar. Rick hätte die Uhr danach stellen können. Freitag. Punkt fünf. Dabei wusste er nicht, ob sie nicht auch zu anderen Zeiten hierherkam, weil er sonst nie da war. Natürlich hätte er seine Pläne ändern können, um sie künftig zu meiden. Aber das brachte er nicht über sich.
Sie sah so verdammt schön aus. Süße achtzehn. Wie konnte sie nur so rein und unschuldig aussehen, wo sie doch schon Sex hatte, seit sie vierzehn war? Sex mit ihm!
„Hallo, Lizzy“, rief Jack. „Stell dir vor, Hope hat ein paar eBay-Gebote für die alte Kirche!“
„Unmöglich“, antwortete Liz und strahlte. Dann ging sie an die Theke und stellte sich zwischen Dan und Hope.
„Doch“, sagte Hope, die ein paar Gläser zusammenschob. „Ich glaube zwar nicht, dass ich reich damit werde, aber es könnte sein, dass die Kirche bald wieder genutzt wird.“
Rick gestand sich insgeheim ein, dass er an den Rand des Tresens gerückt war, damit er seinen Kopf nicht drehen musste, wenn Liz die Bar betrat. Oder wenn sie wieder ging. Er wollte absolut sichergehen, dass sie sich nicht nach ihm umblickte und so tat, als ob sie ihn nicht sah. Tat sie auch
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