Zurück in Virgin River (German Edition)
nicht, er ist ein Rockstar auf Tournee. Wie viel Energie wird er da deiner Meinung nach noch haben?“
„Was ist mit seinen Anwälten?“
„Tja, das ist tatsächlich ein wunder Punkt. Falls sie noch mehr Geld verdienen wollten, könnte ihnen daran gelegen sein, die Sache nicht einfach so auf sich beruhen zu lassen. Brie hat vorgeschlagen, ihnen einen netten, freundlichen Brief zu schreiben, um die Sache endlich zum Abschluss zu bringen. Die Anwälte werden deinen Ex schon ausnehmen.“
„Hmm. Das klingt eigentlich sehr plausibel. Was schlägst dusonst noch vor?“„Nachdem du deine Schulden los bist“, fuhr er fort und lehnte sich zurück, „ … ist die Sache hoffentlich ein für alle Mal erledigt, und ab da unterstütze ich dich.“
„Oh nein. Das will ich nicht …“
„Okay, dann nehme ich die Kinder, und du unterstützt mich“, schlug er stattdessen vor, während er grinsend Spaghetti aufrollte.
„Abgemacht“, sagte sie und massierte sich den Rücken.
Er aß weiter und sprach mit ihr wie mit einem guten Freund. „Genauso machen wir es, denn wir haben noch eine Menge anderer Sachen zu erledigen. Wir haben Mütter – mehr muss dazu nicht gesagt werden. Wir haben diesen Ehevertrag, aus dem wir gut rauskommen werden, doch das bereitet dir im Moment große Sorgen, und du kannst im Augenblick eigentlich keinen Stress gebrauchen. Deshalb muss das alles ein für alle Mal geklärt werden. Du kannst nicht nur von Luft und Liebe leben. Du musst essen, dir etwas zum Anziehen kaufen, brauchst ein Dach über dem Kopf und brauchst ein kleines Einkommen. Es müssen Möbel und andere Dinge angeschafft werden. Wir erwarten Zwillinge, und ich bin der Vater, obwohl du mich für diesen Job nicht gerade ausgesucht hast. Das ist für dich vielleicht dumm gelaufen, aber vielleicht entpuppe ich mich als ein guter Vater. Immerhin kenne ich mich gut mit Kindern aus. Ich bin Arzt – das ist doch ganz praktisch, oder?“ Er sah sie fragend an. „Wir könnten damit anfangen, täglich miteinander zu reden. Zum Beispiel über die Namen. Sie sollten Namen haben, bevor sie zur Welt kommen. Meinst du nicht?“
Sie schluckte. „Tja, das ist wahrscheinlich eine gute Idee. Du hast ja meine Telefonnummer.“
„Wieso ziehen wir nicht zusammen, während wir auf den großen Tag warten?“
Abby hätte sich beinahe verschluckt. „Wie bitte?“, fragte sie schwach.
„Regle die Sache mit Kid und den Schulden, und sieh zu, dass der Mann aus deinem Leben verschwindet. Und dann lass dochlieber mich für dein Wohlbefinden sorgen. Das ist doch besser, als es Vanni und Paul zu überlassen. Und wer weiß, vielleicht wird aus uns …“ Er räusperte sich geräuschvoll. „Wir müssen nichts erklären. Die Leute werden sagen, dass Dr. Michaels dieses schwangere Mädchen gernhat. Wir teilen uns ein Haus. Ich bin dein Mitbewohner. Du wirst ein eigenes Zimmer haben. Aber es wird Nächte geben, in denen du beunruhigt aufwachst, weil du Schmerzen hast, oder später, weil die Babys schreien. Das würdest du Vanni und Paul doch nicht zumuten wollen, und …“
„Ich wollte eigentlich nach Seattle zurück. Zu meiner Mutter und meinem Vater.“„Haben sie noch Platz für mich?“, ließ Cameron nicht locker.
„Um Himmels willen“, sagte Abby und legte die Gabel weg. „Du kannst doch nicht ernsthaft vorhaben, mir zu folgen, weil du in der Nähe der Babys leben willst.“
„Nein“, sagte er. „So besessen bin ich nicht. Aber Himmel noch mal, Abby, ich möchte trotzdem nichts verpassen. Weißt du, wie sehr sich Babys innerhalb weniger Wochen verändern? Der Gedanke, dass du sie so weit von mir wegbringst, macht mich einfach fertig. Ich meine, sie sind …“
„Ich weiß“, ergänzte sie frustriert. „Es sind auch deine.“
„Genau, Schatz. Meine und deine. Und ich schwöre bei Gott, dass ich niemals versuchen werde, sie dir wegzunehmen. Das wäre grausam.“
Damit appellierte er an ihren Gerechtigkeitssinn. Der Schock der Erkenntnis war deutlich auf ihrem Gesicht zu lesen. Seelenruhig trank Cameron einen Schluck Bier und lächelte.
„Zusammenziehen?“
„Wenn du bei Vanni und Paul bleiben würdest, wäre es doch so: Gegen Ende der Schwangerschaft kommt die große Schlaflosigkeit, nachts läufst du dann herum und bist tagsüber todmüde. Aber die beiden haben ein kleines Kind, das den ganzen Tag Krach macht oder weint. Außerdem wohnst du in einem kleinen Gästezimmer, das bis unter die Decke mit Kindersachen vollgestellt sein
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