Zurück in Virgin River (German Edition)
fälschen. Ich tue so was nicht gerne, aber … Also bitte keinen Besuch, keine Geschenke oder so was. Ich kümmere mich selbst um die Sachen für die Kleinen. Das ist die einzige Möglichkeit …“
„Wie sieht es denn mit deinen Kreditkartenschulden aus, die dein Exmann dir hinterlassen hat?“
„Ganz gut“, antwortete sie und richtete sich lächelnd und stolz auf sich selbst auf. „Ich habe fast alles abbezahlt. Bis auf einen kleinen Rest, da ich mir etwas für unerwartete Ereignisse zurückgelegt habe. Jetzt muss ich nur noch sechstausend zurückzahlen.“ Sie strahlte und aß noch ein paar Spaghetti und ein wenig Salat. „Ich hätte gar nichts von diesem Geld oder dem, was meine Familie mir unbedingt schicken wollte, angerührt, wenn ich nicht ein paar Schwangerschaftsklamotten gebraucht hätte. Lieber Himmel,ich brauchte diese Schwangerschaftskleider wirklich dringend! Siehst du das? Ich wachse sogar aus Vannis größten abgelegten Kleidungsstücken heraus!“
Camerons Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Er schüttelte den Kopf, trank einen Schluck Bier und schimpfte. „Der Kerl ist Millionär! Und dann behandelt er eine unschuldige Frau so mies! Ich hoffe, dass dieser Hurensohn irgendwann in der Hölle schmort.“
„Cameron! So etwas sagt man nicht!“ Sie lächelte. „Allerdings hätte ich es nicht besser ausdrücken können.“
„Okay, dann besprechen wir am besten erst einmal, wie wir das mit unseren Müttern handhaben. Ich würde es begrüßen, wenn du die Schecks deines Exmannes nicht mehr annehmen würdest. Ich bezahle deine restlichen Schulden bei ihm. Dann …“
Abby schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe mir schon was anderes überlegt. Es dauert nicht sehr viel länger – nur einen Monat noch oder zwei.“
„Abby, ich habe mit Brie Valenzuela gesprochen. Sie bat mich, dir zu sagen, dass du jederzeit zu ihr kommen kannst. Ich würde dich gerne begleiten. Sie sieht die Sache folgendermaßen: Dein Ex hat dich vermutlich auf Anraten seines Anwalts mit diesen Kreditkartenrechnungen belastet. Auf jeden Fall gehörten diese Schulden zur Scheidung, was bedeutet, dass du nichts dagegen unternehmen kannst. Aber wenn er versuchen sollte, dir nachzuweisen, dass du noch vor der Scheidung Sex mit jemand anderem hattest, dann muss er dich erst verklagen. Es ist keine Straftat, er kann es also nicht vors Strafgericht bringen. Niemand würde sich für diesen Fall interessieren. Es würde ihn mehr kosten, dich zu verklagen, als er dabei gewinnen kann. Und falls er dich tatsächlich vor Gericht bringen würde, würde das negativ auf ihn zurückfallen. Er verlässt dich nach sechs Wochen Ehe, bezahlt während der neunmonatigen Trennung keinen einzigen Cent, lebt aber ganz offen mit einer anderen Frau zusammen. Und dann bürdet er dir auch unbezahlte Kreditkartenrechnungen in Höhe von vierzigtausend Dollar auf, obwohl du die Karten nie benutzthast. Er ist Millionär. Er wird niemals vor Gericht gehen. Denn damit könnte er seine Situation nur verschlimmern.“
„Mein Anwalt sagt da aber etwas ganz anderes“, beharrte sie.
„Deshalb habe ich auch mit einem anderen Anwalt darüber gesprochen. Brie war früher Staatsanwältin, und sie ist selbst geschieden. Das heißt, sie hat also viel Erfahrung.“
Abby stöhnte. „Schon wieder eine Person mehr, die über uns Bescheid weiß.“„Mach dir keine Gedanken. Das fällt unter die Schweigepflicht. Vertrauliche Informationen zwischen Anwalt und Klient. Sie hatte zwar in ihrer Zeit als Staatsanwältin nie mit Scheidungsfällen zu tun, hat aber ein paar Leute angerufen. Solange du die Schulden bezahlst und nicht hinter seinem Geld her bist, ist alles erledigt. Du musst dich nicht mehr mit ihm abgeben. Das war es. Es sei denn, er hasst dich aus rein persönlichen …“ Ihr unerwarteter Heiterkeitsanfall erstaunte ihn.
„Persönlicher Hass? Ich glaube nicht mal, dass er sich noch an meinen Namen erinnert, Cameron. Er ist mindestens schon bei Frau Nummer zweiundneunzig. Er war bereits dreimal verheiratet, und er ist wahrscheinlich nicht schlau genug, in Zukunft darauf zu verzichten. Außerdem bin ich mir relativ sicher, dass er Drogen nimmt und sich total um den Verstand säuft …“ Sie schob sich eine Gabel voll Spaghetti in den Mund. „Die sind sehr gut“, sagte sie. „Glaubt Brie tatsächlich, dass ich damit durch wäre, wenn ich mich an die Abmachungen halte?“
„Ja. Und sie würde dir gerne helfen, falls es Probleme geben sollte. Vergiss
Weitere Kostenlose Bücher