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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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stritten übermütig und unter Gelächter noch eine Weile, während Karo vergeblich versuchte, die Tür mit der Chipkarte zu öffnen.
    „Ich habe Danilo nicht glauben wollen , dass mir die Frauen hinterherlaufen. Nun allerdings … mmmh, überzeugt.“
    Eine dunkle Stimme ließ Karo und Cat augenblicklich verstummen und wie zwei beim Naschen ertappte Kinder herumfahren. Völlig perplex starrten sie in Angels strahlendes Gesicht. Die dicken Teppiche auf dem Gang hatten die Schritte der Männer derart gedämpft, dass die Freundinnen sie nicht hatten kommen hören.
    „Hä?“, fragten sie wie aus einem Mund und wurden gleichzeitig rot, sodass sie aussahen wie zwei Tomaten auf einer Landwirtschaftsausstellung.
    Kaum zu glauben, dass es aus physiologischer Sicht überhaupt möglich war, aber Angels Grinsen wurde noch breiter. Inzwischen bestand die reale Gefahr, dass es den gesamten Flur vereinnahmen könnte. Und falls es noch breiter würde, müsste er sich eine Baugenehmigung bei der Stadt holen.
    „Das ist unser Zimmer.“
    Auch Danilo konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Geht es bei euch immer so zu? Ich habe geglaubt, Karo wäre ausschließlich mir gegenüber kratzbürstig und streitsüchtig. Das ist ja … Wahnsinn.“
    „Ganz und gar nicht. Das, mein Freund, ist wahre Liebe“, erwiderte Catherine gewichtig. „Solltest du unbedingt mal ausprobieren, wenn du groß bist.“ Sie blinzelte ihn herausfordernd an. „Also, wenn ihr schon mal da seid, würdest du mir bitte meine Tasche zu unserem Zimmer tragen? Es muss wohl noch ein Stockwerk höher sein und ich bin einfach fix und foxi von der langen Fahrt.“
    Cat fuhr sich mit der Hand über die Stirn, als müsste sie sich den Schweiß aus dem Gesicht wischen. Dann packte sie völlig ungeniert Danilo am Ärmel, der ihr nicht nur die Tasche abnahm, sondern ebenfalls ihren Rucksack auf die breite Schulter hob. Nein, sie hatte nichts dagegen einzuwenden. Man konnte es auch übertreiben mit der weiblichen Selbständigkeit, oder?
     
    Endlich im richtigen Zimmer angekommen, brachen die beiden Studentinnen sämtliche zeitlichen Rekorde im Duschen und Umziehen. Bloß so schnell wie möglich wieder ins Foyer, wo man sich mit den Männern treffen würde!
    „Ich könnte ein ganzes Schwein verputzen“, stöhnte Karo. Sie hielt sich eine Hand auf ihren Magen, der sich gerade lautstark zu Wort meldete. „Oder, um es mit einem von Mehlis Sprüchen auszudrücken: Lange Reise macht knurrig Volk.“
    Catherine schmunzelte. „Bescheiden, wie ich von Natur aus bin, würde mir Danilo schon genügen. Herrjeh, ist der süß! Und dieser knackige Hintern, mmmh, appetitlich. Würdest du nicht auch gerne einfach in ihn reinbeißen? Also, ich könnte ihn glatt mit Haut und Haaren auffressen.“
    „Tu, was du nicht lassen kannst.“
    „Sieht er eigentlich immer so aus? Dieser Mann gehört in die Hall of Fame .“
    „ Wenn ich nicht irre, fehlt ihm eine Ecke vom Zahn.“
    „Hauptsache, sein bestes Stück ist noch dran.“
    „Dazu werde ich nichts sagen. Ich kenne ihn nur so. Stets akkurat, geschniegelt und gebügelt, frisch rasiert sogar mitten in der Nacht.“
    „ Mitten in der Nacht? Du hast ihn in der Nacht gesehen?“ Cat wirbelte zu Karo herum, die Lauscherchen gespitzt. „Wann? Und wo? Ich meine, wieso mitten in der Nacht? Habt ihr etwa in der Klinik … Und wieso hast du mir nichts davon erzählt?“
    Karo zog in gespielter Unschuld die Schultern bis an die Ohren und hüllte sich in Schweigen, während sie noch einmal mit kritischem Blick ihre Garderobe musterte und Cat ungeduldig von einem Bein aufs andere hüpfte.
    „Was nun? Habt ihr oder nicht?“
    „Natürlich nicht.“
    „ Natürlich. Aber bist du dir sicher, dass er ein ganz normaler Mensch ist?“
    „Normal? N ee, bestimmt nicht. Der ist …“
    „ Komm, lass uns endlich gehen. Das will ich selbst rausfinden.“
    Karo fand es immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie viel Elan und Lebenslust in dem zierlichen, kleinen Persönchen steckte. Für jeden erdenklichen Zweck hatte sie den passenden Mann zur Hand – und es musste weiß Gott nicht immer derselbe sein. Sie fühlte sich in der Gesellschaft von Männern pudelwohl und hatte gern einen Vertreter des starken Geschlechts um sich, selbst wenn es den Anschein hatte, dass sie keinen richtig ernst nahm.
    Karo fuhr sich ein letztes Mal mit den Fingern durchs Haar und wurde fast geblendet, als sie sich zu Cat umwandte. In einen aufreizend tief

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