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Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition)

Titel: Zurück nach Hollyhill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Pilz
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Weltkriege. Terror. Umweltkatastrophen. Es gäbe sicherlich genug zu tun.«
    »Aber?«, hakte Emily nach.
    »Aber«, fuhr Matt fort, »wir können gar nichts beeinflussen. Gar nichts, außer der einen Aufgabe, wegen der wir hier sind.«
    »Ihr werdet geschickt, um jemandem zu helfen.«
    »So kann man es sagen, ja.«
    »Aber ihr dürft nicht entscheiden, wer das ist – oder wann?«
    Matt schüttelte den Kopf.
    Emily schwieg einen Moment. »Könnt ihr oder wollt ihr nicht?«, fragte sie.
    »Können und dürfen nicht«, betonte Matt. »Du kennst die Geschichte von dem Schmetterling, der an einem Ende der Welt mit den Flügeln schlägt?«
    Emily nickte. » The Butterfly Effect .«
    »Genau. Er schlägt dort mit den Flügeln, und woanders bricht ein Tornado los.« Matt fuhr sich mit der Hand durch die Haare und seufzte. »Ich fürchte, mehr gibt es dazu nicht zu sagen«, fuhr er fort, »außer, dass dies mit das Erste ist, das du lernst, wenn du so lebst wie wir.« Er löste seinen Blick von Emily und wandte ihn in Richtung Bar. Der Wirt war mit Tassen und Kannen auf dem Weg zu ihnen. Emily nahm die Zeitung in die Hand und wartete, bis die Gedecke vor ihnen platziert und sie wieder alleine waren. Dann sagte sie: »So könnte ich nicht leben.« Ihr war selbst nicht ganz klar, was diese Aussage alles umfasste, doch sie spürte, dass es ihr um deutlich mehr ging als nur um das nicht zu verhindernde Schicksal von Lady Diana Spencer.
    »Das sollst du auch nicht«, antwortete Matt sofort, und Emily sah ihn überrascht an. »Ich meine«, führte er aus, »du sollst es nicht und du musst es auch nicht.« Er nahm Emily die Zeitung aus der Hand und wedelte damit in ihre Richtung. »Wir haben hier eine Aufgabe, und die heißt Quayle. Und sobald wir die gelöst haben, bringen wir dich wieder sicher zurück und in die Arme deiner wohlbehaltenen Freundin Fee.«
    »Okay, was wissen wir?«
    Während Emily noch über Matts letzte Worte nachdachte und sich fragte, ob er nur ihr Bestes oder sie schlicht loswerden wollte, schlug Matt die Zeitung auf und überflog die Spalten. »Silly sagte, sie hätten sich in Exeter kennengelernt«, murmelte er, »und irgendetwas von einem Job.«
    »Wie kommt es eigentlich, dass du so wenig darüber weißt?«, fragte Emily, während sie sich zu Matt hinüberbeugte, um sich eine der anderen Zeitungen zu nehmen. Sie schnappte sich »The Guardian« und lehnte sich wieder zurück.
    Matt löste seinen Blick nicht von den gedruckten Zeilen. »Wie schon gesagt, ich war nicht dabei.« Er blätterte um und sagte dann: »Ich weiß so gut wie nichts über die Reisen, die sie unternommen haben, während ich … meine Auszeit nahm, aber ich weiß, dass deine Mutter deinen Vater kennenlernte, während sie hinter Quayle her waren.« Jetzt huschten seine Augen doch zu Emily. »Josh hat es mir erzählt. Darüber hinaus war aber auch er nicht sonderlich gesprächig, was diesen Fall angeht.« Matt wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Zeitung zu, und Emily wurde rot.
    Meine Mutter ist ein Fall , dachte sie bitter, während sie sich mit ihrer Teetasse hinter dem »Guardian« versteckte, und zwar einer, über den niemand gerne spricht. Weil sie einfach allen, denen etwas an ihr lag, das Herz gebrochen hat.
    Emily seufzte und stellte ihre Tasse wieder auf den Tisch. »Also gut«, begann sie. »Sie haben sich in Exeter getroffen, und mein Vater war dort auf Geschäftsreise. Vielleicht haben sie sich in einem Restaurant kennengelernt? Oder im Hotel? Mein Vater war Chirurg, deshalb würde ich einmal davon ausgehen …« Abrupt hielt sie inne. Matt blickte von seiner Zeitung auf und direkt in Emilys riesengroße Augen.
    »Ich …« Sie klappte den Mund wieder zu und runzelte die Stirn, dann schnappte sie nach Luft. »Quayle!«, rief sie, und Matt legte schnell einen Finger an die Lippen.
    »Shhh, nicht so laut«, raunte er. »Was ist mit Quayle?«
    »Er war … Quayle war Chirurg«, flüsterte Emily aufgebracht, »er war Chirurg, wie mein Vater!«
    Matt nickte langsam. »Das Skalpell?«, fragte er.
    »Nicht nur das«, erklärte Emily. »Er sagte etwas zu mir, als er mir dieses Ding an den Hals hielt, warte …« Sie strengte sich an, sich die Details ins Gedächtnis zu rufen, obwohl ihr die Erinnerung an diesen Moment einen Schauer über den Rücken jagte. »Er sagte: › Ich weiß, was ich tue. Daran erinnerst du dich doch noch, oder?‹ « Emily blickte Matt erwartungsvoll an.
    Der überlegte kurz, dann sagte er: »Das heißt,

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