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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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wirklich gewesen ist
… Aber das konnte er nicht! Das war ja das verdammte Problem an der Sache. Das mussten sie doch verstehen, wenn sie wirklich Beweise dafür hatten, dass sein Geständnis falsch war. Sie mussten kapieren, dass noch mehr dahintersteckte. Er war ja nun wirklich kein psychopathischer Irrer, der durch die Gegend lief und das Blaue vom Himmel gestand. Er schnaubte.
    â€žWie bitte?“ Der Fahrer warf einen Blick über die Schulter und sagte: „Warte mal kurz, Roger“, in seine Freisprechanlage. Dann wandte er sich an Wolff: „War was, Doktor?“
    â€žNein, nein.“ Wolff lächelte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich hab nur so ein Kratzen im Hals, wissen Sie“, flüsterte er und räusperte sich.
    â€žJa“, sagte der Fahrer, „es wird langsam kühl.“
    Wolff antwortete nicht und der Fahrer setzte sein Gespräch mit der Zentrale fort.
    Wolff kauerte sich auf dem Ledersitz zusammen. Die Wahrheit? Nein, verdammter Mist, er konnte nicht die Wahrheit sagen! Sollte er von Lucas und ihren gemeinsamen Drogendeals, von den ganzen Tabletten erzählen? Nein, nein. Er war ja nicht blöd. Das würde nur die wirklich gefährlichen Leute auf den Plan rufen, die aus Oslo.
    Und dann gäbe es für ihn auf der Welt keinen sicheren Ort mehr. Nicht mal im Knast. Vor allem nicht im Knast!
    Das Gefängnis war das perfekte Versteck, solange er nur vor Lucas davonlief. Aber wenn erst die Drogenhaie aus Oslo auf der Bildfläche erschienen, war er geliefert. Nur ein Wort, das sie in Gefahr brachte, und er konnte an einer Hand abzählen, wie viele Tage er noch zu leben hatte. So einfach war das.
    Die Wahrheit war lebensgefährlich. Die Lüge dagegen – also, dass er Trine ermordet hatte – hätte lediglich ein paar Jahre Gefängnis bedeutet. Neun, maximal zehn Jahre.
    Das war nichts im Vergleich zu dem, was ihn jetzt erwartete.

3
    Es war nicht zu übersehen, dass jemand die Wohnung durchsucht hatte. Zwar wirkte es nicht besonders unordentlich, aber die Dinge waren nicht exakt an ihrem Platz. Die Stühle standen schief. Sogar das Sofa und der Teppich mussten verschoben und wieder zurückgerückt worden sein. Aber es war eben nur fast genauso wie vorher.
    Lucas, war sein erster Gedanke. Aber nach längerem Nachdenken kam er zu dem Schluss, dass es wohl eher die Polizei gewesen sein musste. Natürlich. Hatten sie nicht sogar gesagt, sie hätten einen Durchsuchungsbeschluss? Doch, ja. So war es gewesen.
    Sein Blick wanderte zum Versteck. Er fühlte sich merkwürdig ruhig. Alles sah unberührt aus, so wie vorher. Er ging hin und sah nach, hielt die Luft an und tastete mit den Fingern. Gut. Zufrieden atmete er auf und seufzte tief. Niemand hatte es gefunden.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis er die Sachen an ihren Platz gestellt, die Bücher wieder in der richtigen Reihenfolge ins Regal einsortiert und nachgesehen hatte, ob das Glas der kaputten Verandatür richtig entfernt und das Loch ordentlich mit Klebeband und Plastik abgedichtet worden war.
    Als alles wieder einigermaßen in Ordnung aussah, fast so wie vorher, fand er, dass es so erst mal bleiben konnte. Jedenfalls so lange, bis er wieder mehr Energie für Gründlichkeit hatte.
    Die Hände in die Seiten gestemmt, schaute er sich um. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er eigentlich umräumen müsste. Jemand war hier gewesen und hatte die private Stimmung, das Gefühl Hier kann mich niemand sehen, das alles gehört nur mir, das er so sehr mochte, kaputt gemacht. Und dann dachte er, dass es schon ganz schön verrückt war, solche Überlegungen anzustellen. Wo er doch am besten zwei Koffer packen und das Weite suchen sollte! Irgendwo hinfahren, wo Lucas ihn niemals finden würde. Aber es gelang ihm nicht, etwas anderes zu tun, als in seinem Leben Klarschiff zu machen und die Dinge zu ordnen, mit denen er sich gerne umgab.
    Er fühlte sich am ganzen Körper tonnenschwer. Am liebsten hätte er sich einfach ins Bett gelegt und eine Ewigkeit geschlafen. Was sollte er auch sonst tun? Er hatte ja schon verloren, als die Polizei sich weigerte, ihm zu glauben, und ihm die Sicherheit der Gefängniszelle verwehrte. Welche Rolle spielte der Rest also noch? Es war egal, ob Lucas ihn nun hier fand oder irgendwo im Auto, unterwegs zu einem Ort, den er sowieso nie erreichen würde und wahrscheinlich ohnehin nicht mochte.
    Er ging

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