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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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und der Erinnerung an das, was in ihrem Zimmer passiert war, der neuartigen Spannung in ihrem Körper, lag sie zurückgelehnt auf dem Sofa. Sie spürte, wie ihre Brustwarze unter Sigurds Hand steif wurde. Und sie sagte nichts, sie rief nicht. Sie lag einfach nur da und war leer und betrunken und erregt. Sie sah, dass Nick sich umdrehte und wegging. Sie dachte: verdammt, verdammt, verdammt.
    Verdammt
was
eigentlich?
    Du verdammtes Arschloch hast mich einfach allein gelassen? Oder verdammt, du glaubst doch nicht, dass ich angekrochen komme, sobald du wieder auftauchst? Oder verdammt, was bin ich für eine bescheuerte Kuh?
    Sie wusste es nicht.
    Sie sah seinen Rücken verschwinden. Und plötzlich kam es ihr hoch, ihr wurde richtig schlecht. Mit beiden Händen vor dem Mund lehnte sie sich vor, stieß Sigurd von sich weg und stand mit wackeligen Beinen auf.
    Sie rannte durchs Wohnzimmer, musste in der Tür zum Flur anhalten und sich mit einer Hand am Rahmen abstützen. Mit der anderen hielt sie sich den Bauch. Sie krümmte sich. Langsam ließ die Übelkeit nach. Stattdessen kam etwas viel, viel Schlimmeres: Sie war nüchtern. Jedenfalls fühlte sie sich plötzlich so. Ihr Körper war ein Schlachtfeld. Bei jedem Atemzug gurgelte es in ihrem Bauch, ihr Kopf war wie in Watte gepackt. Aber die Gedanken waren glasklar: Was habe ich bloß getan? Nick hat mich gesehen! Jetzt ist er weg und ich werde ihn nie wieder zurückbekommen!
    Nora spürte eine Hand auf dem Rücken.
    â€žIst dir schlecht?“, fragte Vilde.
    â€žNein, schon gut.“
    â€žSicher? Soll ich dir helfen?“
    â€žNein!“
    Nora stieß sich vom Türrahmen ab und schoss in den Flur. Sie konnte Nick nirgends entdecken. Er war schon weg! Es war zu spät!
    Sie taumelte weiter zum Hauseingang. Als sie die Tür öffnete, wurde sie von einem heftigen Licht geblendet. Die Scheinwerfer eines Autos erleuchteten die gesamte Einfahrt. Sie strahlten das Haus an und tauchten alles in ein hellgelbes, fast weißes Licht.
    Nora hörte Vilde und streckte steif die Hand hinter sich aus, um sie auf Abstand zu halten. Lass mich in Ruhe. Fass mich nicht an.
    Und da sah sie Nick! Er stand auf dem Hof, die Hände vor dem Gesicht in die Höhe gehoben. Eine tiefschwarze Silhouette in einem Sturm aus Licht.

2
    Ja, das waren eine ganze Menge Leute. Kripo-Kruse grinste in sich hinein. Er hatte den Wagen vor dem Haus auf der Straße geparkt. Er hörte die Musik und den Lärm. Das Gelächter. Er stellte sich das Haus vor wie in einem Comic. Es hüpfte und sprang und verzog sich in alle Richtungen. Aus einem Fenster strömten Noten und große Buchstaben und ein unmissverständlicher Fluch: $%&§#&!!!
    Das Lied kannte er. Seine Finger trommelten auf dem Lenkrad den Rhythmus mit.
    Der Lärm war nicht so schlimm, es war ja noch früh am Abend. Aber wenn die Kids nach zwölf so weitermachten, mussten sie vielleicht doch eingreifen, bevor die Nachbarn sich beschwerten.
    Achduheiligescheiße! Er fuhr auf. Ein Schatten war am Wagen vorbeigeglitten, eine Gestalt auf dem Weg zum Haus. Aber das war doch …! Oder?
    Kruse wünschte, er hätte ein Nachtsichtgerät mitgenommen. Man sollte nie ohne Nachtsichtgerät auf Beschattungstour gehen! Jetzt trat die Gestalt vor die Haustür und wurde in dem Licht der Fenster und Außenbeleuchtung gut sichtbar.
    Natürlich! Das war tatsächlich …! Und er ging ins Haus!
    â€žShit!“ Kruse überlief ein Schauer. Er griff in der Tasche nach seinem Handy, wählte die Nummer der Wache und wartete. Niemand antwortete. Mist! Er legte auf und warf das Telefon auf den Beifahrersitz.
    Sollte er reingehen? Oder würde das die Sache nur verkomplizieren? Aber wenn jetzt irgendwas passierte, während er hier draußen saß?
    â€žKacke!“ Er tastete zwischen den Sitzen. Seine Finger berührten die glatte Oberfläche des Waffentresors. Er war abgeschlossen, jedenfalls sollte er das sein. Und der Schlüssel sollte am selben Bund wie der Autoschlüssel hängen. Er sah nach. Ja, da war er. Er machte die Zündung aus und zog den Schlüssel ab. Er starrte den Schlüsselbund an und fingerte den kleinsten Schlüssel hervor. Damit würde er den Waffentresor öffnen und die Dienstwaffe herausholen können.
    Nein, nein. Kruse schluckte. NEIN! Er ist nur ein Junge. Er ist 16 Jahre alt. Ich brauche keine Waffe. Ich schaffe

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