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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Aber er wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte keine Ausrede auf Lager, nichts parat, das ihn jetzt retten konnte. „Bitte“, flehte er, „bitte bring mich nicht um, Lucas. Das kannst du nicht tun. Es ist doch gar nichts passiert. Ehrlich! Komm schon, Mann …“
    â€žMeine Tochter“, flüsterte Lucas. „Du vergreifst dich an meiner Tochter. Und als du erfährst, dass ich davon weiß, lässt du dich von der Polizei einbuchten, weil du Schiss vor mir hast!“
    â€žJa.“
    â€žSo war es doch! Hab ich recht?“
    â€žJa, ja!“
    â€žDie Polizei. Und dann auch noch die Kripo! Wie blöd kann man eigentlich sein?“
    â€žIch habe ihnen nichts verraten.“
    â€žIhnen nichts verraten? Willst du mich auf den Arm nehmen? Warum haben sie dich denn dann so lange dabehalten? Irgendwas musst du ja gesagt haben!“
    â€žIch habe gesagt, dass ich der Mörder bin. Ich habe den Mord an dem Mädchen gestanden.“

2
    Lucas schlug ihm in den Magen. Diesmal mit der Faust. „Ist dir klar, was du getan hast? Hä? Ist dir das klar?“
    Wolff presste sich die Hände auf den Bauch. Lucas trat ihm gegen die Brust. Wolff gab einen gequälten Laut von sich, drehte sich und ging zu Boden. Sein Gesicht knallte mit solcher Wucht auf das Parkett, dass sein Kopf noch zweimal hochhüpfte, ehe er liegen blieb.
    Lucas redete weiter: „Und dann kein Wort zu mir! Ich bin dein Partner. Ich musste hier eine scheiß Ewigkeit das Haus bewachen, um mitzukriegen, wann du wieder auftauchst!“ Lucas ging neben Wolff in die Knie. Er griff nach seinem Hemd und drehte ihn auf den Rücken. „Sie werden nicht lockerlassen! Die Polizei wird ewig hinter dir herschnüffeln. Und entweder sie finden selbst was oder du kannst nicht mehr dichthalten und verrätst alles.“ Er schlug Wolff noch mal in den Bauch. „Glaubst du etwa, ich kann dieses Risiko eingehen? Was? Glaubst du, ich hätte eine Wahl? Du zwingst mich dazu. Das muss dir verdammt noch mal in den Schädel!“
    Lucas schlug wieder zu. So fest er konnte. Einmal, zweimal, dreimal. Es war schwer. Lucas wurde warm, er begann zu schwitzen. Aber es tat auch gut. Irgendwie war es erlösend.
    Wolffs Bauch war weich und gab nach. Ganz anders als diese Sandsäcke, mit denen man beim Boxtraining übte. An den Dingern schlug man sich schnell Finger und Knöchel wund. Dieser Bauch dagegen formte sich einfach um seine Faust, wenn der Schlag ihn traf.
    Und die Geräusche, die Wolff machte. Immer schön im Rhythmus beim Ausatmen – uff, uff! –, nur unterbrochen von wenigen Sekunden der Stille nach den Schlägen. Dann setzte das stoßweise Stöhnen wieder ein. Uff. Uff.
    Wolff krümmte sich auf dem Boden zusammen, so gut er konnte, um sich zu schützen. Aber Lucas packte ihn an den Haaren, bis er wieder gerade auf dem Rücken lag.
    Er begann zu weinen. Es war ein kläglicher, dünner Ton.
    Lucas prügelte ihm ins Gesicht, bis er aufhörte zu weinen.
    Dann nahm er sich wieder den Körper vor, den weichen Bauch. Er rammte ihm immer wieder die Ellenbogen in die Brust.
    Er ließ nicht eher nach, bis er spürte, wie sein Hemd am Rücken klebte. Seine Muskeln schmerzten. Er war vor Anstrengung ganz außer Atem. Sein Gesicht war schweißnass. Er fuhr sich mit der Hand über die Wange und entdeckte einen dünnen dunkelroten Strich darauf. Blutete er? Hatte er sich verletzt? Er schüttelte den Kopf und zwinkerte ein paar Mal, um wieder klar sehen zu können. Noch einmal befühlte er seine Wange, spürte aber keinen Schmerz. Es war wohl nicht verletzt. Aber da war Blut.
    Er stand auf. Wolff lag vor ihm. Ein zusammengerolltes Bündel. Über das Parkett, die Fußleisten und ein Stück die Wand hoch zog sich ein Muster aus tiefroten, beinahe schwarzen Tropfen.

3
    Er fand nichts. Er ging durchs ganze Haus, suchte überall. Wonach, konnte er nicht mal genau sagen. Vielleicht irgendwas, das er nicht bedacht hatte. Das die Polizei auf seine Spur bringen würde und verriet, dass er Wolff gekannt und mit ihm zusammengearbeitet hatte.
    Aber da war nichts. Boden, Decke, Wände. Er konnte sich nicht auf das konzentrieren, was sich im Inneren des Hauses verbarg. Es fühlte sich an, als ginge er durch ein Skelett, ohne Blut und Fleisch oder überhaupt etwas Menschliches.
    Ihm wurde schwindelig. Sein Gesichtsfeld schrumpfte. Er schleppte

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