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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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sich durch einen dunklen Tunnel.
    Er blieb stehen und lehnte sich an die Wand. Sein Atem ging schwer. Das Herz wummerte in der Brust. Nach jedem Schlag vibrierte sein Körper wie eine große schwere Kirchenglocke.
    Er befand sich im Flur, gleich neben der Haustür. Ein paar Meter von seinen Füßen entfernt lag etwas. Es bewegte sich, kroch über den Boden. Beinahe hätte es ihn berührt. Es machte seltsame Geräusche – gurgelnd und feucht. Kaputt. Es war Wolff.
    Etwas an ihm war dunkel, dann hell, dunkel, dann hell.
    Lucas blinzelte. Was …? Sein Mund! Wolffs Mund ging auf und zu, aber es kam kein Laut heraus.
    â€žVerdammt noch mal!“ Lucas starrte auf ihn herunter. „Lebst du immer noch, du Arsch?“
    Und er trat zu. Er nahm einen Schritt Anlauf und trat Wolff zweimal ins Gesicht. Dann hielt er inne und horchte. Beugte sich hinunter. Betrachtete Wolff, oder vielmehr das, was von seinem Gesicht übrig war. Schwer zu sagen, ob er noch lebte.
    Lucas überlegte, ob er Wolff auf den Rücken wuchten und an seinem Handgelenk oder am Hals nach dem Puls suchen sollte. Aber er brachte es nicht über sich. Jetzt nahm er auch den schweren, süßen Geruch von Blut wahr, vermischt mit einem starken Gestank nach Urin und Kot.
    Verdammt! Lucas wich so schnell zurück, dass er beinahe stolperte. Er spürte den Knauf der Haustür im Rücken, fuhr herum und lief nach draußen.
    Erst als er auf der Treppe stand und nach Luft schnappte, wurde ihm bewusst, dass er den falschen Ausgang genommen hatte. Er war sichtbar für jedermann, der auf der Straße vorbeikam und einen Blick in die Auffahrt warf.
    Schnell huschte er hinunter auf den Kiesweg und lief auf die Hausecke zu, um im Garten Deckung zu suchen. Hinter sich hörte er die Haustür aufschwingen. Er hatte sie wohl nicht fest genug zugedrückt. Er blickte über die Schulter. Die Tür stand sperrangelweit offen. Er konnte das reglose dunkle Etwas auf dem Boden im Flur erkennen. Die Tür war von allein aufgegangen, daran bestand kein Zweifel. Wolff war am Ende.
    Für einen Moment überlegte Lucas, ob er zurückrennen und die Tür schließen sollte. Aber er hatte ja schon den Fehler gemacht, vorn rauszugehen und nicht über die Veranda, wie er gekommen war. Jetzt musste er dafür sorgen, dass er ungesehen abhauen konnte.
    Er lief ums Haus herum, in den Garten auf der Rückseite. Dort schlüpfte er durch die Hecke vom Grundstück.

4
    Er fuhr nicht direkt nach Hause, sondern ins Stadtzentrum, wo er eine Runde durch die belebten Einkaufsstraßen drehte. Im Spiegel kontrollierte er, ob irgendetwas auffällig war. Autos, die ihm zu lange an der Stoßstange klebten oder so etwas. Aber er entdeckte nichts. Alles schien ganz normal zu sein.
    Trotzdem konnte er sich nicht entspannen. Und wenn sie zu zweit sind? Wenn sie mich abwechselnd verfolgen?, dachte er.
    Er hatte eine Jacke übergezogen, die im Auto lag, damit man das blutige Hemd nicht sehen konnte. Im Gesicht hatte er das meiste von dem Zeug wegwischen können, sodass er nur ein bisschen roter war als gewöhnlich. Er hielt das Lenkrad mit beiden Händen umklammert. Die Knöchel traten schmerzhaft hervor.
    Er war fix und fertig, völlig verausgabt. Nicht, dass er es bereute, nein. Aber tief in seinem Inneren spürte er eine fast poetische und schöne Traurigkeit: Jetzt ist es getan und ich kann es nie wieder ungeschehen machen. Ich schaffe das. Niemand kriegt mich. Ich schaffe es immer.
    Als er sich so sicher fühlte, wie die Situation es zuließ, fuhr er langsam nach Hause. Er hörte Coldplay und versuchte, seinen Atem, den Körper und die Gedanken wieder unter Kontrolle zu bekommen. Das Auto stellte er so nah wie möglich an der Treppe ab. Dann lief er schnell ins Haus, die Jacke fest um die Schultern gezogen.
    Lucas ging ohne Umwege ins Bad, zog das blutverschmierte Hemd aus und wusch sich Hände und Gesicht, bevor er das Hemd für ein paar Minuten einweichte und auswrang. Diesen Vorgang wiederholte er ein paar Mal, nahm immer wieder frisches Wasser, aber es half nicht.
    Auf leisen Sohlen schlich er sich ins Schlafzimmer und holte sich ein frisches Hemd, das er im Bad deponierte. Anschließend ging er nach unten in die Küche und suchte in dem Schrank unter der Spüle nach einem Waschmittel, das speziell zum Einweichen gedacht war.
    Mit dem Waschmittel bewaffnet, kehrte er ins Bad zurück und

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