Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
sie bewusst entschieden, dass das Haus am Stor-Haugen nicht zu einladend wirken sollte. Es konnte ruhig altes Gerümpel auf dem Grundstück herumliegen. Es sollte niemand auf die Idee kommen, ein Besuch bei Sigrid und Werner sei besonders verlockend.
    So sollte es sein – so war es schließlich am einfachsten, das Geheimnis zu wahren.
    â€žIrgendwann müssen wir es sagen“, meinte Werner. Sigrid lief es kalt über den Rücken, denn sie hatten offenbar beide dasselbe gedacht, genau im selben Moment, ohne vorher auch nur ein Wort darüber gewechselt zu haben.
    â€žJa“, sagte sie. „Vielleicht.“
    â€žGlaubst du, sie wird uns hassen?“, fragte Werner.
    â€žNein.“
    Und da war sich Sigrid ganz sicher. Eline war nicht so. Nein, sie würde sie nicht hassen. Obwohl Sigrid und Werner sie ihr Leben lang belogen hatten.

11
    Lucas war ein gut aussehender Mann. Groß, braun gebrannt, muskulös, mit vollem blondem Haar. Er war fast vierzig, wirkte aber wie gerade mal dreißig.
    Wenn Sonia ihn ansah, dachte sie oft: unglaublich, dass er mir gehört. Das dachte sie jetzt auch. Mit einem strahlenden Lächeln kam er ins Büro und rief ihr entgegen: „Na, hast du mich vermisst?“
    Sie lachte, erhob sich von ihrem Bürostuhl, ging zu ihm hin und küsste ihn. „Ich bin so froh, dass ich dich habe.“
    â€žHört, hört.“ Lucas lächelte. „Das ist ja mal eine nette Begrüßung.“
    Er war überrascht, das merkte Sonia. Sie hatte immer darauf bestanden, dass im Büro nicht gekuschelt und geknutscht wurde, für den Fall, das plötzlich jemand hereinkam.
    â€žUnd womit hab ich das verdient?“, fragte er. „Was hab ich gemacht?“
    â€žGar nichts.“ Sie boxte ihm spielerisch in den Bauch. „Du bist einfach nur zum Anbeißen, wie immer.“
    Das stimmte nicht ganz, aber Sonia wusste nicht, wie sie ihm die Wahrheit sagen sollte. Es hing mit Benedictes Besuch zusammen. Das Mädchen hatte sie daran erinnert, was für ein anstrengendes Familienleben er hatte – mit einer Frau, die schwer depressiv war, einer Ehe, die nicht mehr auf Liebe basierte, sondern nur noch aus Notwendigkeit bestand, und mit Benedicte, die vor dem Schlimmsten bewahrt werden musste. All das hatte Sonia nachdenklich gemacht.
    â€žBenedicte war eben hier“, sagte sie.
    â€žAha?“ Lucas legte den Aktenkoffer auf seinen Schreibtisch. „Ist was passiert?“
    â€žNein, ich glaube nicht. Sie hat nur kurz vorbeigeschaut, um Hallo zu sagen.“
    â€žIst sie schon lange weg?“
    â€žNein, höchstens zehn Minuten. Du hast sie gerade verpasst.“
    â€žOkay. Sie ruft sicher an, falls etwas ist.“ Lucas blickte sich um und runzelte die Stirn. „Wo ist der Musterkoffer?“
    â€žDer Musterkoffer?“
    â€žJa, der Metallkoffer. Stand er nicht hier, als ich losgegangen bin?“
    â€žAch der.“ Sonia nickte. „Den habe ich gerade in den Safe gestellt. Benedicte hatte sich gewundert, dass wir so viele Tabletten offen herumliegen haben.“
    â€žAha?“ Lucas blickte auf, mit eisblauen Augen. „Das hat Benedicte gesagt?“
    â€žJa. Und sie hat recht“, erwiderte Sonia. „Wir sind ziemlich nachlässig, was die Sicherheit angeht.“
    Lucas lachte. „Dann müssen wir uns wohl ein bisschen zusammenreißen. Wenn sogar schon einem Teenager auffällt, dass wir nachlässig sind – dann steht es wirklich schlimm um uns!“
    Anschließend senkte er die Stimme und sagte mehr zu sich selbst: „Wir sollten langsam wirklich ein bisschen besser aufpassen …“

12
    Da war sie ja endlich! Vilde sah sie durchs Küchenfenster, lief in den Flur und öffnete die Haustür. Charlene lehnte das Fahrrad an die Hauswand und hob zwei Einkaufstüten aus dem Korb auf dem Gepäckträger.
    â€žIch habe auf dich gewartet!“, rief Vilde. Sie rannte auf Socken die Treppe hinunter, blickte sich um und gab Charlene einen schnellen Kuss auf den Mund, ehe sie ihr eine Tüte abnahm und vor ihr die Treppe hinauflief.
    â€žWow, I like that“, sagte Charlene hinter ihr.
    Vilde merkte, dass sie vor Freude rot wurde. „Den Kuss oder meinen Hintern?“
    â€žBoth!“
    Charlene zog die Haustür hinter sich zu. Sie ließen beide die Einkaufstüten fallen und kuschelten sich noch im Flur aneinander. Vilde beugte sich vor und

Weitere Kostenlose Bücher