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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Hause nicht so gestylt rum. Aber sie sieht ja trotzdem wie ein Topmodel aus, selbst in Jogginghose und altem T-Shirt. Na ja.“ Sie schlug die Hände zusammen und blickte Benedicte an. „So, wie war das, du wolltest Tee?“
    â€žNein danke.“
    â€žGanz sicher?“
    â€žJa. Nein. Ich möchte nichts. Ich wollte nur …“ Benedicte schaffte es nicht, den Satz zu Ende zu bringen.
    â€žWar es etwas Wichtiges?“
    â€žWas?“
    â€žWorüber du mit deinem Vater reden wolltest?“
    â€žNein. Nein, nein. Eigentlich nicht.“
    â€žRuf ihn doch einfach an. Er schaltet sein Handy immer aus, wenn er in einer Besprechung ist. Du brauchst also keine Angst zu haben, dass du ihn störst.“
    â€žNee, schon klar.“
    Benedicte wusste nicht, wohin mit ihrem Blick. Es war schwer, nicht dauernd daran zu denken, dass diese Frau die Geliebte ihres Vaters war. Schliefen sie miteinander, wenn ihr Vater sagte, er müsse Überstunden machen? Vielleicht hier im Büro? Zogen sie die Jalousien zu und trieben es hier auf dem Fußboden? Oder hatten sie einen eigenen Raum dafür?
    â€žIch war nur gerade in der Nähe.“ Benedicte fummelte am Schulterträger ihres Rucksacks. „Da dachte ich, ich schau mal vorbei. Ich wollte nichts Besonderes. Nur mal so.“
    Sie ging auf die Tür zu.
    â€žAha“, sagte Sonia, und Benedicte fand, dass sie überrascht klang – oder zumindest so, als ob sie sich fragte: Was ist los, was hat Benedicte denn? Und es war wichtig, dass Sonia das nicht dachte. Besser, sie fragte Lucas nicht, ob irgendwas vorgefallen war oder so. Also blickte Benedicte sich um und zeigte auf das Erstbeste, was ihr unter die Augen kam: „Lasst ihr das einfach hier rumstehen?“
    Sonia folgte ihrem Blick zu einem Stahlkoffer, der offen auf einem der Schreibtische stand. Darin lagen etwa zwanzig kleine Pillendosen, grau mit weißen Verschlusskappen.
    â€žIch meine, schließt ihr so was nicht ein?“, fügte Benedicte hinzu.
    â€žDu meine Güte. Da sagst du was.“ Sonia ging zu dem Koffer und drückte den Deckel zu. „Wie dumm von mir, ihn offen zu lassen. Aber außer den Mustern, die wir mit zu den Ärzten nehmen, haben wir hier sowieso nicht viel herumliegen. Und nachts sind die im Safe eingeschlossen. Es gibt eine Menge Vorschriften zu beachten, und wir tun, was wir können.“
    Benedicte war wie vom Donner gerührt. Natürlich! Das war es! Es traf sie fast wie eine Ohrfeige: He, wach auf!
    Sie blickte Sonia an, die mit den Fingern auf dem Kofferdeckel trommelte. War sie nervös? Was, wenn ihre Vermutung stimmte? Wenn es tatsächlich so war?
    Ihr Vater und Doktor Wolff und ein Mordmotiv – und ihre Mutter und wie es seit vielen, vielen Jahren bei ihnen zu Hause war …
    Benedicte wusste nicht, ob ihr Gedanke absurd oder logisch war. Das war so unmittelbar schwer zu beurteilen. Vielleicht war es ja genial, dass sie es geschafft hatte, den Zusammenhang herzustellen. Oder vielleicht war sie einfach dumm wie Brot, dass sie es nicht längst erkannt hatte.
    Pillen. Darum drehte sich doch alles, zu Hause und hier. Ihr Vater war Pharmavertreter.
    Er verkaufte Pillen an Krankenhäuser und Ärzte – unter anderem an Doktor Wolff. Und er hatte ein sehr entspanntes Verhältnis zum Tablettenkonsum.
    Benedicte hatte immer wieder mit ihm gestritten, weil er ihre Mutter fast unbegrenzt mit Pillen versorgte. Er sagte immer, das seien dieselben Tabletten, die sie von den Ärzten gegen ihre Depressionen verschrieben bekommen hatte – und das stimmte sicher auch. Aber in den Mengen? Die Ärzte hatten ihr garantierte nicht solche Unmengen verordnet!
    â€žBenedicte?“, sagte Sonia.
    Pillen … Es musste um Pillen gehen, darum drehte sich alles. Und wenn man wegen Pillen jemanden umbrachte, gab es dafür nur ein Motiv: Man handelte illegal damit. Man verkaufte sie an normale Leute statt an Krankenhäuser und Ärzte. Man vertickte Pillen und Arzneimittel wie andere Dealer Kokain oder Heroin.
    â€žBenedicte, was ist mit dir?“
    Benedicte zuckte zusammen. Sonia stand neben ihr und hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt. „Bist du krank?“
    â€žÃ„hm.“ Benedicte blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf, um Zeit zu gewinnen. „Ich weiß nicht. Ein bisschen vielleicht. Mir war auf einmal so komisch im Kopf.“
    â€žWillst du dich nicht
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