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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hast! Halte dich an den Plan! Der Mörder räusperte sich und richtete sich auf, berührte ihren Bauch ein letztes Mal mit der Rückseite der Finger, mit den beiden äußersten Fingergliedern, streichelte vorsichtig, spürte ihre schweren Atemzüge.
    Etwas so Wunderschönes zu zerstören … Aber es war zu spät zur Umkehr. Zu spät für den Gedanken, dass sie es nicht verdiente. Dass sie nur ein Opfer des Zufalls war. Dass sie zu jung und zu unschuldig war, um zu sterben. Es war nicht zu ändern. Es gab keinen Weg zurück.
    Der Mörder erhob sich und griff nach der Plastikfolie und dem schwarzen, breiten, starken Klebeband. Die ganze Zeit hatte er eine bizarre Mischung aus zwei Songs im Kopf: Britney Spears und irgendwas aus den Achtzigern. Es wurde zu einem weichen Summen in der Mundhöhle, dann zu einem schwachen Flüstern: „Ooops, I just died in your arms tonight.“

4
    Das Licht im Raum war gelb. Die Luft trocken und tot.
    Er starrte auf seine Hände, auf die Fingerspitzen und die Nägel, während er sich geistesabwesend fragte, wie sie hier drinnen eigentlich lüfteten. Er hatte nie gesehen, dass es jemand tat.
    Er ballte die Fäuste. Sah, wie die Knöchel weiß hervortraten, mit roten Schatten rundherum. Er dachte, wie seltsam es war, dass Stärke ihm nichts nützte. Wie verschwendet sie war, die ganze Kraft. Und er dachte, wie viel besser alles sei, wäre er nie auf die Welt gekommen. Wenn seine Mutter damals vor vielen Jahren abgetrieben hätte. Oder wenn er selbst den Mut gehabt hätte, sein Leben zu beenden.
    Die Todessehnsucht hatte er immer gespürt. Die Vorstellung, dass er frontal mit einem Laster zusammenstoßen könnte, der ihm mit neunzig Sachen entgegenkam, würde er das Steuer nur ein wenig nach links drehen.
    Zerstört werden, augenblicklich.
    Kein einziger Gedanke mehr, kein einziges Gefühl. Vielleicht tat es auch gar nicht weh. Vielleicht ging es so schnell, dass der Schmerz nur wie ein Blitz durch den Körper fuhr. Vorbei, bevor man wusste, dass er da gewesen war. Dann nur noch Weiß, Weiß, Nichts.
    Aber er würde es nicht tun. Er wusste, er hatte nicht das Zeug dazu. Er konnte nicht. Niemals.
    Er dachte an Nora. Er dachte an Vilde. Und er dachte an Katie. Dass er ihnen etwas schuldete, weil sie so wirklich für ihn waren. Weil sie etwas bedeuteten, irgendwo tief in ihm.
    Er konnte sie vor sich sehen. Es waren die einzigen guten Gesichter, die er sah, wenn er die Augen schloss. Auch wenn Katie tot war, Nora in einen anderen verliebt und Vilde … Er wusste nichts über Vilde, er hatte sie nie durchschaut.
    Aber alle drei halfen Nick, sich weniger allein zu fühlen.
    Besonders jetzt, wo er einsam in der Zelle lag, einzig mit seinen Gedanken und Gefühlen. Nur für die sichtbar, die ihn für ein Monster hielten. Für einen kaltblütigen Mörder.
    Nein. Er konnte nicht zulassen, dass es so zu Ende ging.

5
    Es war dunkel. Die Luft feucht, warm, stechend. Der Mörder atmete schwer. Scheiße. Dabei hatte sie so leicht ausgesehen! Es war ein ganzes Stück bis zum Wasser und der Weg dorthin schwierig.
    Der Mörder hatte mit dem bewusstlosen Mädchen gerade die schlimmsten Hindernisse überwunden. Zum Glück genügte es jetzt, sie den restlichen Weg zu ziehen. Und die Gefahr, entdeckt zu werden, war nun viel geringer. Niemand konnte sie sehen.
    Der Körper war schlaff und viel unhandlicher, als wenn das Mädchen schon tot wäre und die Leichenstarre bereits eingesetzt hätte. Es war eine Erleichterung, sie endlich hinter sich herschleifen zu können. Die Plastikfolie kratzte und schabte über den Boden, schimmernd, lebendig. Eine Haut von etwas Unwirklichem und Stumpfem, beinahe metallisch. Die kühle Nachtluft hatte die Folie fester werden lassen, fast steif. Es war schwieriger gewesen, diesen Körper einzupacken als den ersten, damals war es warm gewesen. Dafür war die Sache diesmal besser geplant. Der Mörder wusste genau, was zu tun war, und war auf alle Eventualitäten vorbereitet.
    Endlich am Rand. Das Wasser war blaugrün und still. Der Mörder richtete sich auf. Der Rücken schmerzte. „Schweres Stück, du.“ Der Mörder rammte den rechten Fuß in die Plastikfolie. Trat dem Mädchen in die Hüfte.
    â€žUhhmmm.“
    Der Mörder zuckte zusammen. Verdammte Scheiße. Der Laut kam von dem Mädchen, er kroch

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