Zurück von den Toten - Dark Village ; 4
Ist teures Zeug.â
Sie zögerte. Dann siegte ihre Neugier. Sie setzte die Flasche an und trank vorsichtig einen Schluck. Es schmeckte bitter und süà zugleich. Nicht besonders gut, aber auch nicht schlecht. Sie nahm noch einen Schluck, einen gröÃeren diesmal, dann gab sie die Flasche zurück. âDanke.â
Der Mörder sagte nichts. Sie gingen weiter. Der Nachgeschmack von dem Zeug, das sie getrunken hatte, füllte ihren Mund. Ihr Hals war rau und brannte. Sie hustete, aber es half nicht.
Sie musste die Flasche angestarrt haben, denn der Mörder hielt sie ihr entgegen und fragte, ob sie mehr wollte. Zuerst sagte sie Nein. Dann dachte sie, dass es dem Hals vielleicht guttun würde, wenn sie noch etwas trank. Sie sagte: âAch doch, gern.â Sie nahm zwei Schlucke und wischte sich mit dem linken Handrücken den Mund ab.
Vor einer Tür blieben sie stehen. Der Mörder blickte sich um und kontrollierte, ob sie allein waren. Es war fast dunkel, die Gegend verlassen, nirgends eine Menschenseele. Und auch kein Geräusch.
âWo sind die anderen?â
âHierâ, sagte der Mörder und nickte zur Tür.
âHier?â, wiederholte sie überrascht.
âJa.â
âHier sollen wir hin?â, fragte sie. âDa rein? Dürfen wir das denn?â
âIch habe nicht vor, irgendwem davon zu erzählen. Du etwa?â
âNein, ich dachte nur â¦â
âHör mal, ich habe extra auf dich gewartet. Die anderen sind alle schon da, nur du warst zu spät.â
âAber ich â¦â
âKommst du jetzt mit oder nicht?â
âJa, klar. Ich habe nichts gesagt.â
âGesagt?â Der Mörder sah sie an.
âNein, also, ich meine, ich beschwere mich ja gar nicht.â
âGut.â Der Mörder öffnete die Tür, schob sie vor sich hinein und kam sofort nach.
Es war dunkel dort drinnen. Sie tastete neben der Tür nach einem Lichtschalter.
âNichtâ, sagte der Mörder. âDamit machst du alles kaputt. Ich hab eine Taschenlampe dabei.â
âOh, sorry.â
Der Mörder schaltete die Taschenlampe an. Sie standen in einem schmalen grauen Gang. Unter den FüÃen Beton.
âDie anderen sind dahinten.â Der Mörder zeigte auf die Tür am Ende des Gangs.
âOkay.â Es sauste in ihren Ohren. Ihr war schwindelig. Sie schüttelte den Kopf. Sie musste sich für einen Moment anlehnen.
âJetzt komm schonâ, sagte der Mörder.
âJaâ, sagte sie und stieà sich von der Wand ab.
Sie versuchte, einen Schritt zu machen. Aber ihre Beine waren wie Gummi; sie knickten unter ihr weg. Sie konnte gerade noch verblüfft Oh denken, bevor sich der Raum in eine Spirale aus Farben und Geräuschen verwandelte â eine irrwitzige Mischung, die sich wie wild drehte. Sie hörte sich selbst etwas sagen, es war mehr ein Laut als ein Wort. Dann wurde abrupt alles abgrundtief schwarz.
3
Sie lag ausgestreckt auf dem Rücken. Nackt, wehrlos. Sie war schöner, als der Mörder gedacht hatte. Viel schöner als angezogen. Dieser Körper besaà eine Unschuld, die extrem anziehend war. Die jungenhaft schmalen Hüften, der flache Bauch, die noch nicht voll entwickelten Brüste.
Der Mörder berührte sie vorsichtig und achtete darauf, die Fingerkuppen nicht auf die Haut zu pressen â man konnte Fingerabdrücke auch auf Leichen nachweisen. Zuerst die Wange, dann den Hals, wo der Puls flach, aber regelmäÃig schlug. Dann an der Seite der einen Brust. Sie war weich, so unglaublich weich.
Die Augen des Mädchens waren geschlossen, der Mund stand offen, die Lippen feucht. Der Mörder blickte an ihr hinunter. Sie lag mit leicht geöffneten Beinen da. Die dunkle Schambehaarung war nicht sehr dicht. Es war beinahe eine Einladung. Sie war tief bewusstlos und würde bald sterben. Sie würde niemals etwas davon erfahren, es spielte keine Rolle.
Wie von allein wanderte die Hand abwärts, unter den Nabel. Die Haare kitzelten an der Handfläche, bogen sich weich.
Nein! Der Mörder riss die Hand zurück, das erforderte seine ganze Willenskraft.
GroÃer Gott, es war so verlockend! Sie anzufassen, so richtig, sie zu riechen, mit den Lippen zu schmecken, mit den Zähnen. Sich vorzustellen, dass sie wach war, dass sie sich aufbäumte und seufzte und nach mehr bettelte â¦
Du weiÃt, dass du nicht genug Zeit dafür
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