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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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mich ein paar Lektionen gelehrt. Wichtige Lektionen, Mann!“
    „Dennis …“
    „Ja … nein, lass mich ausreden. Äh …“ Er hielt inne, runzelte die Stirn und versuchte, sich an den Rest der offensichtlich vorher einstudierten Rede zu erinnern. „Ich schätze, mir war gar nicht bewusst, was für ein … Juwel …?“ Er sah zu seiner Mutter, die aufmunternd nickte. Chuck gab einen erstickten Laut von sich. „Was für ein Juwel ich in dir habe“, fuhr Dennis fort, „aber jetzt, wo wir … du weißt schon … eine Weile getrennt waren, habe ich …“ Er brach ab, dachte nach und sah wieder zu mir auf. „Tja, verdammt, ich hatte das alles aufgeschrieben, aber jetzt kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Wie auch immer. Harp, ich finde dich super, ich liebe dich, und ich weiß, ich war nicht der allerbeste Freund, aber ich habe deine Liste gefunden und …“
    Oh, verdammt, die Liste! Ich hasste mich selbst. Dennis kramte in seiner Brusttasche und zog ein gefaltetes Stück Papier hervor, das er mir reichte. „Da, bitte“, sagte er, „sieh sie dir an.“
    Ich hatte den Eindruck, mich selbst von oben zu beobachten, wie ich den Zettel entfaltete. Es war meine Liste. Ah, Mist! Neben alle Punkte hatte Dennis ein Häkchen gesetzt … Den rostigen Wagen loswerden, aus dem Garagenapartment ausziehen, einen zweiten Job suchen. All die Sachen, die zu kommentieren ich als notwendig empfunden hatte.
    Ich schämte mich so sehr, dass ich Schwierigkeiten hatte, Dennis anzusehen. Er grinste von einem Ohr zum anderen und hielt den schwarzen Draht hoch … oh nein! Es war kein Draht. „Bitte sehr, Liebling!“, sagte er.
    Es war sein Rattenschwanz. Automatisch nahm ich den dummen geflochtenen Zopf entgegen, und mit jeder Nanosekunde wuchs das Gefühl, in eine surreale Szene geraten zu sein.
    „Siehst du?“, sagte er. „Du hast deinen Willen bekommen, Mann.“
    Alle lachten. Na ja … alle außer mir natürlich.
    „Also, Harper. Schatz. Willst du mich heiraten? Mich zum glücklichsten Mann der Welt machen und so weiter?“
    Er sah glücklich aus, seine blauen Augen strahlten. Alle sahen mich gespannt an – seine Mom, sein Dad, seine Geschwister, all die Kinder, seine Kollegen, sogar Chuck – und lächelten erwartungsvoll. Nur mein Vater guckte ernst drein.
    Ich sah zu Dennis.
    Und dann … weil ich mich nicht überwinden konnte, ihn vor allen Menschen, die er liebte, zu blamieren … sagte ich Ja.
    „Siehst du, du hast die Liste an jenem Abend liegen lassen. Als du … äh, mir den Antrag gemacht hast“, erklärte Dennis, während er mich in seinem neuen Truck nach Hause fuhr. Leider war die Fahrt zu kurz, zu knapp, um Dennis mitzuteilen, dass ich ihn auf gar keinen Fall heiraten konnte. Coco, die ausnahmsweise einmal nicht mitbekam, dass ihr Frauchen tief im Schlamassel steckte, schnupperte glücklich nach den vertrauten Gerüchen der Insel. „Und in dieser Woche ohne dich … tja, ich schätze, da habe ich endlich gemerkt, wie gut es eigentlich mit uns beiden war.“ Er streckte seine große Hand aus und drückte mein Knie. Ich zwang mich zu einem Lächeln.
    „Äh, also … deine Eltern … Wie lange wollen sie bleiben?“, fragte ich.
    „Nur übers Wochenende. Dann fahren sie für ein paar Tage zu Becky nach Boston. Mom will mit dir so Hochzeitssachen besprechen, also halt dich bereit, okay?“ Er sah mich an und lächelte.
    Ich schluckte schwer. Natürlich würde ich Dennis nicht heiraten. Aber was war geschehen? Ich konnte nicht fassen, dass er alle Punkte dieser blöden Liste abgehakt hatte. Vielleicht war er ein bisschen … eifersüchtig geworden, weil er wusste, dass ich irgendwo mit Nick unterwegs gewesen war.
    Was auch immer der Auslöser war – er hatte sich mit diesemverhängnisvollen Antrag tatsächlich sehr viel Mühe gemacht. Seine Eltern waren aus North Carolina angeflogen gekommen! Und sie waren so nette Leute – vorbildliche amerikanische Eltern, so wie ich sie nie gehabt hatte, die stolz auf ihre Kinder und Enkel waren und den Ruhestand mit Buchclubs und Golfspiel genossen. „Er hat lange gebraucht, aber nun hat er es geschafft“, hatte seine Mutter gesagt, als sie mich umarmt und sich die Freudentränen abgewischt hatte. „Ich habe diesen Zopf auch gehasst. Du bist das Beste, was ihm je passiert ist, Harper.“
    Wenn du wüsstest, hatte ich gedacht und mich geschämt und sie ebenfalls umarmt.
    „Wir müssen reden, Dennis“, sagte ich jetzt und biss mir auf die Unterlippe, als wir in

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