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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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meine Einfahrt abbogen.
    „Oh ja, unbedingt“, pflichtete er mir bei. „Aber jetzt sind erst mal alle hier, also … vielleicht später?“ Er grinste wieder.
    Dennis hatte sogar eine Party organisiert – eine Verlobungsparty in meinem Haus, und die ganze Auffahrt entlang standen Autos. Ich hörte Musik, auf der Terrasse standen jede Menge Leute, Kinder sprangen herum, jemand hatte einen Flugdrachen gefunden … eine wunderschöne Sommerszene, abgesehen von der kalten schwarzen Angst, die mich lähmte.
    Sobald ich aus dem Truck stieg, stürzte Kim auf mich zu, ihr Jüngstes auf den Hüften abgestützt.
    „Harper!“, rief sie und sah mich mit großen Augen an. „He! Ich hab dich angerufen. Ganz oft!“
    „Hallo“, sagte ich kläglich. „Und hallo, Desmond! Wie geht’s dir, kleiner Mann?“ Misstrauisch sah das Kind mich an. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
    „Hallo, Kim“, sagte Dennis freundlich.
    „Dennis! Tja!“ Sie sah auf meine linke Hand, auf deren Ringfinger der Diamant blitzte wie ein böses Auge. (Nicht, dass ich irgendwie panisch wurde oder so …) „Wow! Ja, dann! Herzlichen Glückwunsch, würde ich sagen, oder?“
    „Absolut“, sagte Dennis, legte den Arm um mich und zog mich zu einem Kuss heran. Ich duckte mich.
    „Den, könntest du bitte meine Sachen reinbringen? Ich …ich bin völlig erschlagen“, sagte ich. „Danke … äh, Liebling.“
    „Aber klar, Mann“, sagte er. „Komm mit, Coco-Schnute!“ Er hievte mein Gepäck von der Ladefläche und ging ins Haus.
    Kim setzte ihr Kind ab, gab ihm einen Kuss auf den Lockenkopf und sagte. „Geh zu Daddy.“ Dann rief sie in Richtung ihres Hauses: „Lou, pass auf, Desmond kommt!“ Lou winkte gehorsam, rief seinen Sohn und nahm ihn mit auf meine Terrasse, wo die Party in vollem Gang zu sein schien.
    Kim sah mich an und verschränkte die Arme. „Also“, sagte sie.
    „Ich weiß.“
    „Dennis hat mich heute Nachmittag angerufen“, fuhr sie fort, „und mir von dem Plan erzählt, und ich will, dass du weißt, dass ich ihm gesagt habe, du würdest sicher einen ruhigen Abend vorziehen. Dass du nicht der Typ bist, der vor allen Leuten gefragt werden will. Dann habe ich dich … ungefähr sechzehnmal angerufen, aber du bist nicht drangegangen.“
    Ich rieb mir die Stirn. „Mein Akku war leer, und ich habe das Ladekabel irgendwo in der Prärie verloren. Verdammt!“
    „Du hast also Ja gesagt?“, wollte Kim wissen. „Harper …“
    „Ich weiß, ich weiß. Aber alle waren da … ich konnte ihm vor versammelter Mannschaft keine Abfuhr erteilen!“
    „Er ist hier eingezogen, wusstest du das?“
    Ich schnitt eine Grimasse. „Nummer vier auf meiner Liste.“
    „Du hast ihm eine Liste gegeben?“
    Ich winkte ab. „Keine Sorge, ich habe Selbstgeißelung schon für später in meinen Terminkalender eingetragen.“
    Kim blickte Richtung Meer. „Und was ist mit Nick?“
    „Ich … ach, verdammt! Das ist alles ein schrecklicher Schlamassel!“
    „Und wo ist überhaupt BeverLee? Die habe ich hier noch nicht gesehen.“
    Ich schloss die Augen. „Ich weiß es nicht. Sie und Dad lassen sich scheiden.“
    „Nein! Das gibt’s doch nicht!“
    „Offenbar doch.“ Ich seufzte.
    In diesem Moment kam eine schwarz gekleidete Gestalt die Auffahrt herauf, und der Muschelkies knirschte unter ihren Sohlen. „Hallo, Kim, und hallo, Harper!“, sagte Pater Bruce. „Masseltoff! Ich muss zugeben, ich hätte nie damit gerechnet, dass dieser Tag kommt.“
    „Hallo, Pater Bruce“, sagte ich. „Äh … hallo.“
    Er runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung? Sie sehen furchtbar aus.“
    „Ja.“
    „Aber … ist es nicht das, was Sie wollten?“
    Kim und ich sahen uns an. „Na ja“, begann ich. „Es ist … äh …“
    „Oh nein“, sagte er. „Haben Sie mit Ihrem Exmann geschlafen?“
    „Pater Bruce! Ich bin nicht darauf vorbereitet, das hier mit Ihnen …“
    Er hob die Hände. „Sie hat es getan. Oh Kim, ich kann es nicht fassen.“
    „Harp!“ Dennis sah um die Ecke. „Komm schon, Mann! Die Party ist schließlich für uns. Das glückliche Paar.“
    Als alle Gäste sich um ein Uhr nachts schließlich verzogen hatten, war ich mit Dennis allein, und, ja, er war tatsächlich eingezogen. Kisten voller DVDs, CDs und Videospielausrüstung sowie ein paar Müllbeutel voller Kleidung standen kreuz und quer in meinem sonst so ordentlichen Haus herum.
    „Das wird einfach super“, sagte Dennis ein wenig schleppend von der Couch aus. Ich hatte nicht

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