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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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wie das mit uns funktionieren soll. Ich will nicht dieselben Fehler wie früher machen.“
    Er kniete vor mir nieder und packte meine Oberarme. „Ich liebe dich, Harper.“
    Oh Gott, diese Augen! „Ich weiß. Und ich … ich liebe dich auch, Nick. Aber was sollen wir damit anfangen? Ich meine, alle lieben sich, oder? Aber so viele Beziehungen funktionieren trotzdem nicht. Bei uns hat es nicht funktioniert, Nick, obwohl wir uns geliebt haben.“
    „Und weg war sie“, murmelte Nick und ließ mich los.
    „Ich bin nicht weg“, protestierte ich. „Ich bin nur realistisch. Ich kann bei mir zu Hause nicht einfach alles stehen und liegen lassen, nur weil wir immer noch Gefühle füreinander haben.“
    Verärgert kniff er die Augen zusammen. „Ich dachte, dass diese Gefühle etwas bedeuten, Harper. Mir bedeuten sie etwas.“
    „Ja, natürlich bedeuten sie etwas“, sagte ich kleinlaut. „Sie sind nur nicht … nicht das Einzige, was etwas bedeutet.“
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, stand auf und setzte sich neben mich. Eine Weile lang sagten wir nichts. „Hör zu“, begann er dann freundlicher. „Ich liebe dich. Ich will, dass es funktioniert. Das letzte Mal hattest du die ganze Zeit über schon einen Fuß aus der Tür. Das könnte ich nicht wieder ertragen, Harper. Du musst dich entscheiden, ob du das willst oder nicht, und deinem gepackten Koffer nach zu urteilen, willst du es nicht.“
    Ich schluckte. „Nick“, flüsterte ich, „ich glaube, wir brauchen einfach noch ein bisschen Zeit … um nachzudenken.“
    „Ich brauche nicht nachzudenken, Harper. Ich weiß, was ich will. Aber du …“ Seine Stimme wurde lauter. „Ich bin dabei. Ich will, dass wir zusammen sind, aber du … Deine Sachen sind gepackt. Du gehst. Wieder einmal.“
    „Nein, Nick!“, rief ich flehend. „Ich muss mich zu Hause um Dinge kümmern, okay? Ich habe ein Leben dort, und … ich kann nicht einfach hierbleiben. Du reist ohnehin durch die ganze Welt, und ich lasse nicht einfach alle Vorsicht außer Acht und mache dieselben Fehler wie das letzte Mal und fühle mich dann schlecht. Das kann ich nicht, Nick!“
    Da war er wieder, dieser Blick. Ich hatte Nick enttäuscht, auch wenn alles, was ich sagte, absolut vernünftig war.
    Unten auf der Straße hupte ein Auto. „Das ist mein Taxi“, stellte ich fest.
    „Das ging ja schnell“, murmelte Nick.
    „Ich dachte ja auch nicht, dass dein Mittagessen vier Stunden dauert“, fuhr ich ihn an. „Okay?“
    Es war wie ein Déjà-vu. Wann hatte Nick denn schon mal nachgegeben, hm? Niemals.
    Er ging zur Tür und griff nach meinem Koffer und der Laptoptasche. Dann trat er zurück, um Coco und mich durchzulassen, und kam hinter uns die Treppe hinunter, wo uns der Lärm, die Gerüche und die Feuchtigkeit der Stadt entgegenschlugen.
    „Wir sehen uns bald“, sagte ich und drehte mich zu ihm um.
    Er nickte nur.
    Dann, ohne ein weiteres Wort, lagen wir einander in den Armen, und ich drückte ihn, so fest ich konnte, presste mein Gesicht gegen seinen Hals, und er umarmte mich auch ganz fest, sodass ich einen Moment lang dachte, er würde mich nie wieder gehen lassen und gleich etwas sagen, das alles wiedergutmachen würde.
    Aber er sagte nichts und ließ mich gehen. Einfach so.
    Na, das war ja toll gelaufen. Wieder und wieder spielte ich unseren Abschied während des Rückflugs in Gedanken durch.
    Es war richtig gewesen zu gehen.
    Bist du wahnsinnig? Wie kann es das Richtige gewesen sein?
    Bitte, nun werd mal nicht hysterisch. Es ist ja nicht so, als wäre jetzt alles vorbei. Wir müssen nur …
    Oh Gott, kehr um! Was hast du dir nur dabei gedacht? Dieser Mann ist die Liebe deines verdammten Lebens!
    Wie ich bereits sagte, bevor du mich so rüde unterbrochen hast, müssen wir die Lage nur richtig überdenken. Ich habe auch noch andere Verpflichtungen, vergiss das nicht.
    Hast du seinen Blick nicht gesehen? Du hast es schon wieder getan. Du hast ihn verlassen.
    Schließlich nahm ich meine Laptoptasche. Darin steckte nochimmer der gelbe Umschlag mit den Informationen über meine Mutter. Die hatten mir ja wirklich viel genützt, was? So viel zu abschließenden Maßnahmen – es war eher wie ein Aufreißen der Hauptschlagader gewesen! Was hätte ich an dem Tag nur ohne Nick getan? (Na also – sag ich doch! Kann das Flugzeug nicht bitte umdrehen?) Ich zwang mich, nicht mehr an meine Mutter zu denken, klappte den Rechner auf und sah auf meinen Kalender. Gerichtstermin am Dienstag, Schultz

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