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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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gegen Schultz, Richter Keller. Das war einfach … ein Paar, das sich ohne viel Gewese trennte. Sehr zivilisiert. Mittagessen mit Pater Bruce. Kim und ich wollten am Donnerstagabend ausgehen. Das wäre sicher toll … Ich konnte ein wenig Aufmunterung durch eine Freundin gut gebrauchen.
    Und was ist mit Nick? Wann siehst du Nick wieder?
    Ich habe keine Ahnung, entgegnete ich meiner inneren Stimme. Ich werde ihn morgen anrufen. Vielleicht sogar noch heute. Könntest du mich jetzt bitte in Ruhe lassen?
    Wir landeten in Boston, und ich holte die beleidigte Coco aus dem Unterdeck. „Es tut mir leid. Du hast etwas Besseres verdient“, sagte ich, während ich ihre Box, meinen Koffer, den Laptop und meine Handtasche zum nächsten Gate transportierte. Sie ignorierte mich, aber wer konnte ihr das schon verübeln? „Bei mir war es auch nicht viel besser“, versicherte ich ihr. „Jetzt noch ein Hops, und wir sind wieder zu Hause. Halt durch.“
    Kurze Zeit später flogen wir über den Atlantik. Wir hatten gerade abgehoben, da begann auch schon wieder der Sinkflug Richtung Martha’s Vineyard. Beim Anblick der Insel bekam ich einen Kloß im Hals. Ich sah die Klippen bei Gay Head mit ihren braunen und weißen Streifen, den struppigen Gagelstrauch und die Strandpflaume am zerklüfteten Ufer. Wellen brachen sich am Strand, und ich beobachtete, wie Seemöwen flatternd die erbeuteten Krebse auf die Felsen fallen ließen. Ein Stück weiter lagen Aquinnah, Menemsha, Dutcher’s Dock und mein Zuhause.
    Das Flugzeug landete, und nach dem Aussteigen inhalierte ich die salzige, nach Kiefern duftende Luft. Es kam mir vor, alswäre ich ein Jahr weg gewesen und nicht bloß eine Woche. Die Sonne schien warm auf meinen Kopf, und der Wind wehte mir die Haare ins Gesicht. Eine Spottdrossel saß auf dem Flughafengebäude und sang.
    Hier gehörte ich her. Inselbewohnerin in der vierten Generation, Enkelin eines Fischers.
    Ich ließ Coco frei, leinte sie an und schaffte es irgendwie, mein Gepäck durch die Tür zu bekommen. Coco blieb stehen – sie war kein Fan von automatischen Türen. „Coco, komm schon, Schätzchen, jetzt mach mir hier nicht den Chihuahua … Ach, du meine Güte!“
    Und wirklich: Ach, du meine Güte! Oder besser: Ach du Schreck!
    Denn dort, vor dem Terminal, standen ein Feuerwehrwagen, acht Feuerwehrmänner, eine kleine Gruppe anderer Leute sowie ein paar Kinder.
    Und schließlich: Dennis Patrick Costello, der sich feierlich hingekniet hatte.

23. KAPITEL
    D ennis“, hauchte ich. Ach, du vermaledeiter Freitag! Schlagartig wurde mir die Ironie der Situation bewusst: Nach zweieinhalb Jahren Beziehung, einem abgewiesenen Heiratsantrag und einem Schlussstrich war Dennis jetzt bereit, um meine Hand anzuhalten.
    Nur langsam nahm ich die ganze Tragweite des Bildes auf, das sich mir da bot. Heiliger Bimbam! Waren das etwa Dennis’ …? Tatsächlich: seine Eltern, seine lieben Eltern Sarah und Jack. Seine beiden Schwestern samt Ehemännern, diverse Kinder … also Dennis’ Nichten und Neffen … sein Bruder, dem das Apartment gehörte, in dem Dennis wohnte. Mein Vater, der mir ernst zunickte. Die Männer der Staffel C, einschließlich Chuck, der mich hasste, sowie Feuerwehrhauptmann Rogers … alle waren da.
    „Hallo“, meinte Dennis grinsend. Er hielt etwas in der Hand. Zwei Dinge sogar. Ein Stück Draht – sah ich richtig? Und ein kleines schwarzes Samtkästchen. Das er nun öffnete und den Ring enthüllte, den ich vier Wochen zuvor für mich selbst gekauft hatte.
    Mist. Verdammter Bockmist. Das war übel. Übler als die ägyptischen Plagen.
    Coco, die ihren Freund entdeckte, sprang vor, und da ich wie versteinert war, glitt mir die Leine aus der Hand.
    „Hallo, Coco! Wie geht’s dir, mein Spätzchen? Hast du mich vermisst?“ Dennis, immer noch auf einem Knie, ließ sich von meinem auf und ab hüpfenden Hund ablecken und gab die Leine dann an eine seiner Nichten weiter.
    „Dennis, was machst du da?“, hörte ich jemanden quieken. Oh, das war ja ich.
    Er grinste mich an. „Harper“, sagte er.
    „Den…“, begann ich. Dann konnte ich nicht mehr sprechen, und es kamen nur noch komische Laute aus meinem Mund.
    „Sie ist sprachlos“, hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Theo. Mein Boss war also auch hier. „Das erlebt man nun wirklichnicht alle Tage.“ Carol stand da und schmunzelte. Tommy auch. Verdammt.
    „Harper“, wiederholte Dennis, immer noch breit lächelnd. „Diese Woche, die wir getrennt waren, hat

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